VDMA Robotik + Automation

12 Milliarden Euro Branchenumsatz angepeilt

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Roboter-Studie der ING-DiBa ist unbrauchbar

Mit ihrer Studie „Die Roboter kommen – Folgen der Automatisierung für den deutschen Arbeitsmarkt“ hat die Bank ING-DiBa im April für viel Aufregung gesorgt. Der Studie zufolge werden durch die fortschreitende Automatisierung über kurz oder lang 59 Prozent der untersuchten Arbeitsplätze in Deutschland bedroht. Das wären 18 Millionen Arbeitsplätze. Die Chancen des Robotereinsatzes für neue Berufe und Beschäftigungsverhältnisse werden hingegen nicht quantifiziert. Stattdessen führt die wirklichkeitsferne Technologieeinschätzung zu einer Verzerrung der Realität. Demnach würden künftig 1,9 Millionen Büro- und Sekretariatskräfte robotisiert, gerade einmal 250.000 Stellen blieben erhalten. „Aus unserer Sicht ist das in keiner Weise belegbar“, sagte Schwarzkopf. Das Bundesarbeitsministerium hat das Automatisierungspotenzial überprüft, aber nicht nach Berufen, sondern nach Tätigkeiten. Heraus kam, dass nur etwa 12 Prozent aller Arbeitsplätze ein Profil mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit haben.

Die im Februar 2015 erschienene Studie „Robots at Work“ untersucht die Auswirkungen von zunehmender Automation auf die wirtschaftliche Entwicklung von 17 Ländern. Die Wissenschaftler Georg Graetz von der Universität Uppsala und Guy Michaels von der London School of Economics kommen darin aber zu einem ganz anderen Schluss. Im Schnitt gingen gut 10 Prozent der Steigerung des Bruttoinlandsprodukts und 15 Prozent der Produktivitätsgewinne auf den vermehrten Robotereinsatz zurück. Dagegen stellten die Experten keinen Rückgang der Beschäftigung fest, wohl aber einen Anstieg der Löhne. „Das lässt den Schluss zu, dass der technische Fortschritt menschliche Arbeit aufgewertet hat“, sagte Schwarzkopf.

Schon 2013 hatte der internationale Roboterverband IFR in seiner Studie „Positive Impact of Robots on Employment“ herausgefunden, dass pro eingesetztem Roboter drei bis fünf neue Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe geschaffen werden.

Der positive Einfluss zeigt sich auch am Standort Deutschland: Der Roboterbestand wuchs zwischen 2010 und 2014 um fast 20 Prozent auf 176.000 Einheiten. Die Zahl der Beschäftigten nahm in dieser Zeit um 1,6 Millionen auf 42,58 Millionen zu. Allein im Maschinenbau sind in den letzten fünf Jahren 100.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Aktuell sind hier 1.008.000 Menschen beschäftigt.

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