Voyager 40 Jahre auf dem Weg ins All: Die Voyager-Sonden

Vor 40 Jahren ist eine der spektakulärsten und erfolgreichsten Weltraummissionen gestartet worden: Die beiden Sonden Voyager 1 und 2 brachen auf, um das äußere Sonnensystem zu erkunden. Voyager 1 hat sogar inzwischen die Grenze unseres Sonnensystems passiert.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Die beiden Voyager-Sonden der NASA gehören zu den erfolgreichsten unbemannten Raumfahrzeugen, die jemals gebaut worden sind. Seit ihrem Start lieferten die beiden je 722 Kilogramm schweren Flugkörper spektakuläre Bilder und Daten des Jupiter, des Saturn und ihrer Monde. Voyager 2 schoss darüber hinaus noch Bilder der Planeten Uranus und Neptun.

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Bereits in den sechziger Jahren wurden bei der NASA Vorschläge für eine sogenannte planetare Grand Tour diskutiert, die zu den äußeren Planeten des Sonnensystems führen wollte. Durch ein sogenanntes Swing-by-Manöver sollten die Sonden beim Vorbeiflug die Gravitation der großen Gasplaneten zur Beschleunigung nutzen.

Dabei beschleunigt die Anziehungskraft des Planeten den Flugkörper bei der Annäherung. Während sich die Sonde wieder entfernt, wirkt sich die Gravitation des Planeten zwar bremsend aus, in der Summe bleibt aber ein Geschwindigkeitszuwachs übrig. Auf diese Weise ließen sich die Reisezeiten zwischen den Planeten verkürzen und es konnte Treibstoff gespart werden.

Kurioserweise wurde Voyager 2 zuerst gestartet, und zwar am 20. August 1977. Voyager 1 folgte am 5. September, knapp drei Wochen später. Der Grund dafür lag in den unterschiedlichen Bahnen, die für die beiden Sonden vorgesehen waren: Voyager 1 sollte sich auf einen möglichst direkten Kurs zu Jupiter und Saturn begeben und dann geradlinig in die äußeren Regionen des Sonnensystems vorstoßen.

Voyager 2 durfte sich dagegen auf dem Weg zu Jupiter und Saturn mehr Zeit lassen, wurde dann aber vom Saturn auf einen Kurs geschleudert, der der Sonde den Vorbeiflug an den Planeten Uranus und Neptun ermöglichte.

Botschaft für außerirdische Zivilisationen

Beide Sonden enthalten eine Botschaft der Menschheit an mögliche außerirdische Zivilisationen, und zwar in Form einer goldbeschichteten kupfernen Schallplatte, auf der sowohl Audio- als auch Bilddaten gespeichert sind. Auf ihr sind gesprochene Grüße in 55 Sprachen enthalten, daneben Tier- und Alltagsgeräusche sowie 27 Musikstücke.

Deutschland ist in dieser Auswahl bemerkenswert gut vertreten: Drei Stücke stammen vom Komponisten Johann Sebastian Bach und zwei von Ludwig van Beethoven. Darüber hinaus befindet sich eine Aufnahme der deutschen Opernsängerin Edda Moser an Bord: Ihre Interpretation der Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte ist ebenfalls auf dem Weg zu den Sternen. An der Auswahl der Bild- und Tondokumente war der amerikanische Astronom Carl Sagan (1934-1996) federführend beteiligt.

Stand heute ist Voyager 1 das am weitesten von der Erde entfernte von Menschen gebaute Objekt. Von der Sonne ist Voyager 1 inzwischen knapp 140 Astronomische Einheiten entfernt – das 140-fache des Abstands der Sonne zur Erde. Die Sonde hat sogar den 1972 gestarteten Flugkörper Pioneer 10 überholt, der als erste Raumsonde in das äußere Sonnensystem vorgedrungen war.

Wissenschaftler sind sich mittlerweile sicher, dass Voyager 1 am 25. August 2012 in den interstellaren Raum eingedrungen ist und damit das Sonnensystem endgültig verlassen hat. Ein Teil der Instrumente von Voyager 1 ist immer noch aktiv, so etwa das Ultraviolett-Spektrometer und das Messsystem für die kosmische Strahlung.

Andere Instrumente wie das Kamerasystem wurden abgeschaltet, um Strom zu sparen. Die drei Radionuklidbatterien der Sonden, die die Zerfallswärme radioaktiver Isotope in elektrische Energie umwandeln, werden voraussichtlich noch bis 2025 Strom liefern.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Partnerportal www.elektronikpraxis.de.

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