ABB 50 Tonnen Transformatoren für Südafrika

Redakteur: Sariana Kunze

Am 17. und 18. August haben die größten je im ABB-Werk im sauerländischen Brilon gefertigten Trockentransformatoren das Firmengelände Richtung Südafrika verlassen.

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Dort werden die beiden jeweils fast 50 Tonnen schweren Hightech-Kolosse in einem Pumpspeicherkraftwerk des südafrikanischen Energieversorgers Eskom eingesetzt und tragen dazu bei, die Energieversorgung des Landes am Kap zu verbessern.

7,7 Meter lang, 3,42 Meter breit, 4,55 Meter hoch und 47,5 Tonnen schwer. Die Abmessungen der beiden Trockentransformatoren erreichen damit neue Dimensionen. „Wir mussten sogar unsere Werkseinfahrt vergrößern, um die Trafos ausliefern zu können“, erklärt ABB-Vertriebsmann Josef Gerlach. Hinzu kommt, dass die Trafos trotz ihrer enormen Größe letztendlich für den Transport straßentauglich sein mussten.

Eine weitere Herausforderung war die komplexe Konstruktion der Traonsformatoren, die spezielle Anforderungen erfüllen musste. Vier Monate brauchten die ABB-Ingenieure von der Planung bis zur Auslieferung. Von Brilon aus geht die Reise beiden Transformatoren zunächst mit einem 29 Meter langen Schwertransport auf der Straße nach Duisburg. Ein Binnenschiff verfrachtet sie anschließend nach Antwerpen wo die beiden Riesentrafos seemäßig verpackt ihre vierwöchige Schiffsreise nach Durban in Südafrika antreten.

Eingesetzt werden die Trockentrafos im neuen Pumpspeicherkraftwerk „Ingula“ das im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. In den Drakensberger bei Durban baut Eskom, Afrikas größter und weltweit der siebtgrößte Stromerzeuger, derzeit das Kraftwerk. Es besteht aus zwei Stauseen mit einem Fassungsvermögen von je 22 Mio. Kubikmetern, die über eine 46 Kilometer lange unterirdische Wasserleitung miteinander verbunden sind.

Auch die technischen Daten der Trafos sind beeindruckend. Sie haben eine Nennleistung von jeweils 31.600 Kilovolt-Ampère (kVA). Damit könnten über 60.000 deutsche Haushalte mit Energie versorgt werden. „Dank unserer beiden Transformatoren könne die Stauseen in 22 Stunden gefüllt werden. Umgerechnet können mehr als 277 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Leitung gepumpt werden“, sagt Gerlach.

Aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen in den Drakensbergen, sowie der hohen Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanforderungen, entschied sich Eskom für die Resibloc-Technologie aus Brilon. Die Drei-Phasen-Trockentrafos, die ohne Öl als Isoliermedium auskommen, sind durch ein spezielles, äußerst kompaktes Gehäuse mit Luft-Wasser-Kühlung ideal gegen äußere Einflüsse geschützt und zeichnen sich durch eine besonders hohe Energieeffizienz aus.

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