Robotik & Automation Acht Robotik-Neuheiten

Von Lilli Bähr Lesedauer: 7 min |

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Von sensor-adaptiver Robotik über Cobots für sichere MRK-Anwendungen bis hin zu Baukastenlösungen für autonome mobile Roboter – wir zeigen Ihnen acht Robotik-Neuheiten. Einige davon können Sie auf der diesjährigen Automatica vom 27. bis 30. Juni sehen.

Aufgrund seiner Flexibilität kommt der neue KR Cybertech von Kuka vor allem in der dynamischen Metall- und Elektronikbranche sowie den vielfältigen General Industries zum Einsatz.
Aufgrund seiner Flexibilität kommt der neue KR Cybertech von Kuka vor allem in der dynamischen Metall- und Elektronikbranche sowie den vielfältigen General Industries zum Einsatz.
(Bild: Kuka)

1. Von Handling bis Polieren

Mit dem KR Cybertech KR 20 E steht bei Kuka ein neuer Edition Roboter bereit. Das soll nicht nur einen kosteneffizienten Einstieg in die Automatisierung ermöglichen, sondern auch eine vereinfachte Anwendung von Handling bis Polieren.

Er führt Bauteile dem Montageprozess zu. Er prüft Werkstücke auf ihre Qualität. Er schleift und poliert Metallteile. Der KR Cybertech ist ein Multitalent, das durch seine Flexibilität vor allem in der dynamischen Metall- und Elektronikbranche sowie den vielfältigen General Industries zum Einsatz kommt.

Der neue KR 20 Edition Roboter wird standardmäßig mit Schutzart IP 67 für das Handgelenk und IP 54 für den Rest des Roboters geliefert, wodurch er vielfältig einsatzbereit ist. Der Bereich der Betriebstemperatur ist für 0 bis 45°C ausgelegt, die Roboter lassen sich an Boden, Wand, Decke und in beliebigem Winkel montieren.

Alle Neuheiten im Überblick finden Sie hier:

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2. Sensorbasierte Robotik-Anwendungen

Zum Abgreifen frei im Raum hängender Kabel nutzt Artiminds Laserlinienscanner, da diese gegenüber 3D Kameras mit vergleichbarer Genauigkeit robuster gegen Fremdlicht und meist kostengünstiger sind.
Zum Abgreifen frei im Raum hängender Kabel nutzt Artiminds Laserlinienscanner, da diese gegenüber 3D Kameras mit vergleichbarer Genauigkeit robuster gegen Fremdlicht und meist kostengünstiger sind.
(Bild: Artiminds Robotics)

Im Fokus des diesjährigen Messeauftrittes von Artiminds auf der Automatica 2023 stehen sensorbasierte Anwendungen aus den Bereichen Kabel-Handling, Oberflächenbearbeitung und mechanische Montage. In Halle B4, Stand 204 zeigt das Unternehmen seine fachliche Expertise als ganzheitlicher Partner für sensor-adaptive Robotik. Neben den neu entwickelten Automatisierungslösungen stehen die neue Features und Schnittstellen ihrer Low-Code Softwarelösungen Artiminds RPS und Artiminds LAR im Mittelpunkt. (Automatica 2023: Halle B4, Stand 204)

3. Moderne Helfer für Industriekunden und Handwerksbetriebe

Für einen ersten Einstieg ins Thema stellt ein Team alle relevanten Inhalte zum Thema Cobots in einem wissenschaftlich recherchierten Whitepaper zur Verfügung, das über die Conrad Sourcing Platform kostenlos zum Download zur Verfügung steht.
Für einen ersten Einstieg ins Thema stellt ein Team alle relevanten Inhalte zum Thema Cobots in einem wissenschaftlich recherchierten Whitepaper zur Verfügung, das über die Conrad Sourcing Platform kostenlos zum Download zur Verfügung steht.
(Bild: Conrad Electronic)

Durch flexibleren Einsatz und einfache Integrierbarkeit in bestehende Arbeitsumgebungen haben Cobots klare Alleinstellungsmerkmale gegenüber klassischen Industrierobotern. Als Beschaffungsplattform für technischen Bedarf versteht sich Conrad Electronic nicht einfach nur als Technikhändler, sondern als Lösungsanbieter. Unternehmen bekommen bei Conrad ein breites und tiefes Sortiment mit über sieben Millionen Produktangeboten, kundenzentrierte Lösungen und Services sowie fachkompetente Beratung.

Für einen ersten Einstieg ins Thema stellt ein Team alle relevanten Inhalte zum Thema Cobots in einem wissenschaftlich recherchierten Whitepaper zur Verfügung, das über die Conrad Sourcing Platform kostenlos zum Download zur Verfügung steht. Verfasst haben es vier Experten des Werkzeugmaschinenlabors der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Auf 16 Seiten werfen sie zunächst einen Blick auf die Anwendungsbereiche kollaborativer Roboter sowie deren Potenziale. Eventuelle Einschränkungen werden ebenfalls beleuchtet, sodass mögliche Hürden überwunden oder Fallstricke vermieden werden können.

4. Yaskawa zeigt „Robotics Technology for Smart Automation“

Im Fokus des Automatica-Auftritts von Yaskawa steht das umfassende  Motoman-Portfolio an klassischen Industrierobotern im Tragkraftbereich  von 0,5 bis 800 kg.
Im Fokus des Automatica-Auftritts von Yaskawa steht das umfassende Motoman-Portfolio an klassischen Industrierobotern im Tragkraftbereich von 0,5 bis 800 kg.
(Bild: Yaskawa)

Das aktuelle Cobot-Ecosystem, Motoman-Roboter für Handling, Schweißen, Palettieren und viele weitere Applikationen sowie Roboter „made in Europe“ – das sind die Schwerpunkte am Messestand von Yaskawa. Unter dem Messe-Motto „Robotics Technology for Smart Automation“ folgt Yaskawa zur Automatica 2023 den Trends der Branche. So zeigt das Unternehmen auf der Messe, wie einfach die Einrichtung und Bedienung von Robotern heute sein können.

Die Plug&Play-Cobot-Serie HC DTP ermöglicht den schnellen Aufbau von Cobot-Installationen, besonders im Bereich Palettierung, Bauteilhandling und Schweißen. Passendes Zubehör von führenden Automatisierungspartnern bietet Yaskawa mit seinem Ecosystem an. Das umfassende Motoman-Portfolio an klassischen Industrierobotern ist vertreten durch mehrere Zellen mit 6-Achs-Handlingsrobotern der Motoman GP-Serie (GP steht für General Purpose).

Mit unterschiedlichen Traglast-/Reichweiten-Kombinationen lösen diese Roboter vielfältige Automatisierungsaufgaben wie etwa Handhabungs- und Fertigungsprozesse oder Maschinenbeladen.

Mit der Motoman PL-Serie präsentiert das Unternehmen die aktuelle Generation von Hochleistungs-Palettierrobotern. Sie werden zum automatischen Palettieren und Depalettieren eingesetzt. (Automatica 2023: Halle B6, Stand 502)

5. Kollaborativer Roboter mit hoher Traglast und Bremsenschutz

Die Cobotta-Pro-Modelle kombinieren alle Vorteile eines kollaborativen Roboters mit der Geschwindigkeit von Industrierobotern.
Die Cobotta-Pro-Modelle kombinieren alle Vorteile eines kollaborativen Roboters mit der Geschwindigkeit von Industrierobotern.
(Bild: Dobot Robotics)

Dobot Robotics präsentierte auf der Hannover Messe 2023 den kollaborativen Roboter CR20A mit hoher Traglast, der auf neuester Technologie basiert. Der Roboter hat eine Traglast von 20 kg, einen Arbeitsradius von 1700 mm und eine Wiederholgenauigkeit von ± 0,1 mm. Somit ist er in der Lage, schwere Lasten zu handhaben, zu verpacken und zu palettieren, große Werkstücke zu bearbeiten sowie lange Nähte in komplexen Szenarien zu schweißen.

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Durch die Verwendung einer Technologiearchitektur der neuen Generation sowie fortschrittlicher dynamischer Algorithmen sollen die Restschwingungen des CR20A bei Hochgeschwindigkeitsstopps um 50 Prozent reduziert und die Zuverlässigkeit des Roboters erhöht werden. Dadurch wird die Produktionseffizienz in Schwerlastszenarien erheblich verbessert, so das Unternehmen.

Dobot hat eine spezielle Prozesspaketsoftware für das Palettieren, Schweißen und andere komplexe Aufgaben entwickelt. Durch die Kombinationsmöglichkeiten des CR20A mit diesen Prozesspaketen können Benutzer die Lösung in wenigen einfachen Schritten anpassen und einsetzen.

Als Cobot mit hoher Traglast ist die Sicherheit eine grundlegende Anforderung. Der CR20A verfügt daher über einen elektromagnetischen Bremsenschutzmechanismus, der bei einem Stromausfall automatisch aktiviert werden soll.

6. Cobots für sichere MRK-Anwendungen

Der kollaborative Roboter CR20A hat eine hohe Traglast und verfügt über einen elektromagnetischen Bremsenschutzmechanismus.
Der kollaborative Roboter CR20A hat eine hohe Traglast und verfügt über einen elektromagnetischen Bremsenschutzmechanismus.
(Bild: Denso Robotics)

Auf der diesjährigen Automatica präsentiert Denso Robotics seine Innovationen im Bereich der Robotik. Im Mittelpunkt steht dabei die kollaborative Produktfamilie Cobotta Pro. Die Cobotta-Pro-Modelle kombinieren alle Vorteile eines kollaborativen Roboters mit der Geschwindigkeit von Industrierobotern. Die Cobotta-Pro-900 und Cobotta-Pro-1300-Modelle sind die derzeit leistungsstärksten Roboter im Marktsegment der kollaborativen Roboter und eröffnen damit neue Dimensionen im MRK-Segment, so das Unternehmen. Davon können sich Messebesucher live am Stand überzeugen: Egal ob es z. B. um das Greifen von losem Schüttgut mittels 3D-Vision geht, das Automatisieren komplexer und feinfühlig auszuführender Montageaufgaben, welche ein hohes Maß an Wiederholgenauigkeit erfordern oder eine Anwendung zur roboterbasierten, exakten Dosierung medizinischer Pulvermaterialien. (Automatica 2023: Halle B5, Stand 321)

7. Erster Blick in Europa auf die vollständige Scara-Roboterserie

Der THE800 hat eine Armlänge von 800 mm und bietet Hochgeschwindigkeitsbetrieb mit präziser Bewegungsbahn.
Der THE800 hat eine Armlänge von 800 mm und bietet Hochgeschwindigkeitsbetrieb mit präziser Bewegungsbahn.
(Bild: BPC Naoki Yamada)

Shibaura Machine, früher als Toshiba Machine bekannt, ist ein führender japanischer Hersteller von Industrierobotern. Auf der Automatica 2023 wird TM Robotics das umfassende Angebot von Scara-Robotern auf den europäischen Markt bringen, darunter auch die neu erhältlichen Modelle THE800 und THE1000.

Der THE800 hat eine Armlänge von 800 mm und bietet Hochgeschwindigkeitsbetrieb mit präziser Bewegungsbahn. Dieser zweitgrößte Roboter in der Serie hat eine Nutzlast von 20 kg und eine maximale Zykluszeit von 0,41 Sekunden. Als größter Roboter in der Serie bietet der THE1000 die gleiche hohe Nutzlast. Aufgrund seiner Armlänge von einem Meter kann er aber auch in Prozessen eingesetzt werden, die eine größere Reichweite erfordern. Wie die gesamte Produktreihe sind auch die beiden neuen Roboter mit dem Controller TS5000 kompatibel, um die Programmierung zu vereinfachen. Die beiden Modelle werden zusätzlich zu den bestehenden Robotern in der Serie angeboten. Die kleinste Option, der THE400, bietet eine präzise Bewegungsbahn für den Hochgeschwindigkeitsbetrieb bei einer Zykluszeit von 0,39 Sekunden. Dieser Roboter wurde speziell für präzise Montage- und Inspektionsanwendungen bei der Fertigung von Elektronikgeräten und Automobilkomponenten entwickelt. (Automatica 2023: Halle B5, Stand 406)

8. Produktionsprozesse automatisieren mit Baukastenlösungen für autonome mobile Roboter

Autonome mobile Roboter (AMR) spielen eine große Rolle bei der Automatisierung von Prozessen in der Produktions- und Intralogistik. Im Rahmen der Lean Production befasst sich auch Item mit dem Einsatz von AMR. Im Vordergrund steht dabei die Verbindung der Robotertechnologie mit Komponenten aus dem Item-Systembaukasten.

Der Pionier im Bereich Systembaukästen für industrielle Anwendungen entwickelte ein standardisiertes System zum Materialtransport. Dieses lässt sich je nach Anforderung individuell anpassen. So entstehen Lösungen, mit denen Prozesse der Intralogistik optimiert und Mitarbeitende deutlich entlastet werden sollen. AMR bewegen sich selbstständig durch das Lager und die Fertigung, können eigenständig Hindernisse umfahren und sind im Gegensatz zu fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTS) nicht auf vorgegebene Pfadplanungen und Spuren angewiesen.

Werden AMR zum Transport von Waren eingesetzt, können sie den Wertschöpfungsprozess deutlich optimieren. Dieses Ziel vor Augen erprobte Item im eigenen Lager den Einsatz von AMR und entwickelte dazu spezielle Aufbauten.

Item konstruierte ein Grundgestell (Base Carrier) aus Aluminiumprofilen mit entsprechenden Verbindern für den autonomen mobilen Roboter MiR250. Das Gestell lässt sich schnell und unkompliziert beispielsweise mit Paletten beladen.
Item konstruierte ein Grundgestell (Base Carrier) aus Aluminiumprofilen mit entsprechenden Verbindern für den autonomen mobilen Roboter MiR250. Das Gestell lässt sich schnell und unkompliziert beispielsweise mit Paletten beladen.
(Bild: Item)

Mithilfe autonomer mobiler Roboter des dänischen Unternehmens Mobile Industrial Robots A/S, eines der führenden Hersteller kollaborativer, mobiler Roboter, sollten Transportprozesse bei Item automatisiert werden. Denn im europäischen Logistikzentrum in Piepersberg werden mehrmals täglich lange Strecken zurückgelegt, um Kleinteile in Kleinladungsträgern (KLT), in Gitterboxen und auf Paletten zu transportieren. Schließlich besteht der Komplex aus elf Hallen und ist 225 m lang. Diese Transporte erfolgten bisher mit Gabelstaplern und Hubwagen, die manuell bedient wurden. Zahlreiche Mitarbeitende mussten die ihnen eigentlich zugeordneten Aufgaben ruhen lassen, weil sie mit dem Transport der Komponenten beschäftigt waren.

Eine Lösung wurde gesucht, um den gesamten Transportvorgang effizienter zu gestalten. Man entschied sich für den Einsatz des autonomen mobilen Roboters MiR250. Er kann mit seiner kleinen Grundfläche von 580 mm x 800 mm und einer Höhe von 300 mm ein Gewicht von 250 kg mit einer Geschwindigkeit von 2 m/s transportieren. Im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) als Kernelement der Lean-Philosophie entwickelte das Team um Produktentwickler und Innovationsmanager Przemyslaw Krzysztyniak ein Grundgestell (Base Carrier) für diesen Robotertyp.

Es besteht aus Aluminiumprofilen von Item mit entsprechenden Verbindern und ist rollbar. Der MiR250 dockt laut Unternehmen einfach an das Grundgestell an und bewegt es zu dem gewünschten Zielort. Das Gestell lässt sich schnell und unkompliziert mit Paletten oder Gitterboxen beladen. Darüber hinaus ist es möglich, mit wenigen Griffen ein Standardregal auf dem Grundgestell zu befestigen und damit mehrere KLT zu transportieren.

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