Retrofit Alte Maschinen wieder fit machen

Redakteur: Katharina Juschkat

Pimpen statt neu kaufen – das ist das Motto von Retrofit. Welche Vorteile das für Maschinenbauer hat und wie auch der VDMA dabei unterstützt, zeigen wir hier.

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Es müssen nicht immer Maschinen neu angeschafft werden – mit Retrofit werden alte Maschinen mit geringem Aufwand fit für die Digitalisierung.
Es müssen nicht immer Maschinen neu angeschafft werden – mit Retrofit werden alte Maschinen mit geringem Aufwand fit für die Digitalisierung.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Die Smart Factory ist die Fabrik der Zukunft, kann man allenthalben lesen – und zahlreiche Maschinen und Komponenten werden auf die neuen Bedürfnisse hin konstruiert. Doch was ist mit alten Maschinen, die seit Jahren treu ihren Dienst leisten? Etwa 85 Prozent der Bestandsmaschinen in Deutschland sind noch nicht vernetzt, das Durchschnittsalter der Fabrikausrüstung beträgt in Deutschland 20 Jahre, so aktuelle Zahlen des VDMA.

Alte Maschinen auf neuen Stand bringen

Hier ist es für Maschinenbauer oft sinnvoll, die Bestandsmaschinen zu modernisieren und umzubauen, statt neue anzuschaffen – Stichwort „Retrofit“. 1,5 Jahre dauert es durchschnittlich, bis sich die Investitionskosten für Retrofit amortisiert haben. Peter Früauf, stellvertretender Geschäftsführer VDMA Elektrische Automation, erklärt: „Bestehende Maschinen sollten durch geeignete Ergänzungen in die Lage versetzt werden, neue Anforderungen im Zuge der Digitalisierung zu erfüllen. Damit kann auch ein weitreichender Austausch des Maschinenbestands vermieden werden.“ Aktuell widmet sich der VDMA dem Thema und arbeitet an einem Leitfaden für Retrofit bzw. Futurefit, der im Oktober 2020 erscheinen soll.

Warum sich Retrofit lohnt

Mit intelligenter Automatisierungstechnik lassen sich Produktionsumgebungen optimieren, der höhere Automatisierungsgrad steigert die Wertschöpfung auch bei Bestandsanlagen. Folgende Vorteile bietet Retrofit:

  • Ältere Maschinen sind häufig bereits abgeschrieben, somit ist der wirtschaftliche Effekt groß, ohne dass große Investitionen getätigt werden müssen.
  • Man benötigt für Retrofit keine langwierigen Genehmigungsverfahren – im Gegensatz zur Neuanschaffung einer Maschine.
  • Fertigungshallen müssen nicht kostenintensiv um- oder neugebaut werden.
  • Der Schulungsaufwand nach einem Retrofit ist im Vergleich zur Neuanschaffung viel geringer, da die Grundfunktionalität der Maschine erhalten bleibt.

Wie Maschinen trotz Retrofit sicher bleiben

Eine wichtige Frage im Zusammenhang mit Retrofit ist, ob jede Maschine auf einen aktuelleren Stand gebracht werden kann. Es geht dabei meist um das Wissen über Alter der Maschine, fehlendes CE-Kennzeichen oder mangelnde Dokumentation. Doch diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten.

Eine individuelle Betrachtung der Maschine ist stets erforderlich.

Peter Früauf, VDMA

Der VDMA unterstützt seine Mitgliedsunternehmen unter anderem bei diesen Fragestellungen und liefert neben Veranstaltungsformaten auch Praxiswissen aus der Branche.

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