Steckverbinder Anschlusskonzept für Kupfer- und Lichtwellenleiter jetzt in Steadytec-Technologie
Weidmüller setzt bei seinen IE-Line Steckverbindern mit Steadytec–Technologie auf ein modulares Plattformkonzept, das mehrere Technologien durchgängig integriert. Das betrifft gleichermaßen die Kontakte, die Gehäuse mit Werkstoffen und Dichtung sowie das Handling. Auch die Montage, Beschriftung, Kabeldichtung und -zugentlastung basieren darauf.
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Das jüngst in Kooperation entstandene übergreifende Plattformkonzept Steadytec von BTR NETCOM, Telegärtner und Weidmüller soll die zukunftsträchtigsten Steckverbinder-Varianten in einer Lösung integrieren – nämlich als zuverlässiges und flexibel anwendbares System für Industrial-Ethernet. Weidmüller hat das jetzt mit seinen IE-Line-Steckverbindern realisiert und kann dem Anwender erstmalig durchgängige IP67-Lösungen für die Kupfer- und Lichtwellenleiter (LWL)-Verkabelung bieten. Doch das ist längst nicht der einzige Vorteil: Hinzu kommen verschiedene Ausführungen mit frei kombinierbaren Einsätzen, unterschiedliche Ausstattung bei Material und Anschluss, hochwertige Kontakttechnologie mit mehr als 750 Steckzyklen für Stecker gemäß IEC 60603-7. Zudem sind die Verbinder gigabitfähig und in der IEC 61076-3-106 beschrieben.
Direkt im Feld konfektionierbar
Das modular aufgebaute IE-Line Gehäuse der Variante 4 ist so klein bemessen wie ein M12-Steckverbinder. Das macht die Variante 4 besonders interessant für Gerätehersteller. Denn diese nutzen bislang vorzugsweise M12-Steckverbinder, die es auch für Industrial-Ethernet mit d-Kodierung und einem Übertragungsstandard bis 100 M/Bit (Fast Ethernet) gibt. Die Gehäuse-Variante 4 von Weidmüller ist zukunftssicher, da sie – bei äußerst kompakten Abmessungen - eine Übertragungsrate bis 10 G/Bit bietet. Übertragungsraten bis 10 G/Bit benötigen beispielsweise Hersteller von Kameras, die diese zur optischen Überwachung und Qualitätskontrolle von Fertigungsprozessen einsetzen. Da die erforderliche Datentransferleistung auch zukünftig weiter steigen wird, eröffnen sich dem Anwender mit einer Übertragungsrate von 10 M/Bit bis 10 G/Bit völlig neue Möglichkeiten. Zudem ist die Variante 4 mit Steadytec-Technologie direkt im Feld konfektionierbar.
Für alle Industrial-Ethernet-Protokolle
Trotz kompakt bemessenem Gehäuse nimmt die IE-Line Gehäuse-Variante 4 unterschiedliche Einsätze auf: Ob RJ45- (werkzeuglos oder Crimp) oder Lichtwellenleiter-Einsätze (Standard LC-Duplex- und SC-Steckverbinder). Der Vorteil besteht in der Medienunabhängigkeit: Mit Kupfer- oder LWL-Leiter überbrücken Anwender Distanzen von wenigen Metern bis zu mehreren Kilometern. Die RJ45-Steckverbinder in IP67 unterstützen dabei sämtliche Varianten der am Markt befindlichen Industrial-Ethernet-Protokolle. Die LWL-Steckverbinder verfügen ebenfalls über eine Schnellanschlusstechnik und können für Plastic Optical Fibre (POF), Plastic Cladded Fibre (PCF) und Glass Optical Fibre (GOF) in 50 µm und 62,5 µm verwendet werden. Beim RJ45-Steckverbinder in Schutzart IP67 ist die Baugröße von der Profibus Nutzerorganisation (PNO) standardisiert. Der Standard ISO IEC 24702 beschreibt die generelle Verkabelung in der Industrie und schreibt dort den RJ45-Steckverbinder (IP67) verbindlich vor.
Nur zwei Gehäuse-Teile
Die Gehäuse der Variante 4 (nach ISO IEC 61076-3-106) setzen sich aus nur zwei Teilen zusammen, nämlich einem Flansch und einem Steckergehäuse. In gestecktem Zustand ist Variante 4 in Schutzart IP67 ausgeführt. Das robuste Gehäuse besteht aus Polyamid mit Brennschutzklasse V-0. Es besitzt einen Flansch im Normraster, eine Markierungsschild-Aufnahme und eine Fangschnur aus Gummi bei der IP67-Schutzkappe. Folgende Gehäuse sind verfügbar: Steckgehäuse, Steckergehäuse mit Knickschutz, Steckergehäuse mit Schutzkappe, Flanschgehäuse und Flanschgehäuse mit Schutzkappe. Lieferbar sind Farbkodierringe in den Farben weiß, grau, orange, blau, gelb und grün. Auch das Modul zum Anschluss des Kabels besteht lediglich aus zwei Teilen.
Eine einzige Anschlussphilosophie
Weidmüller legte bei seinen IE-Line-Steckverbindern mit Steadytec–Technologie Wert auf eine gleiche Anschlussphilosophie: Einfache Handhabung, schnelles Erlernen, geringe Fehlerquote. So erfolgt der Anschluss bei allen Gehäusevarianten in gleicher Art und Weise, ob bei Variante 4 (Ethernet/TCP/IP), Variante 5 (Profinet) oder Variante 1 (Ethernet IP).
Kontakttechnologie:
Der RJ45-Steckverbinder (IE-Line-Steadytec) ist unempfindlich gegen Vibration, Schock und mechanische Belastung. Seine Kontaktfedern zeichnen sich durch geringere Masse und höhere Federkraft aus. Die Schirmkontaktierung wurde mit vier statt zwei Kontaktpunkten realisiert und gewährleistet so eine hohe Kontaktsicherheit – auch unter extremen Bedingungen.
Gehäusetechnologie:
Robustes Material reicht für eine Steckverbindung allein nicht aus. IE-Line-Steckverbinder mit Steadytec-Technologie haben eine hohe Wasserdichtigkeit und verriegeln das Steckverbindersystem sicher und zuverlässig. Die Kabeleinführung lässt geschützte Kabel bis zu 12 mm Durchmesser zu und ermöglicht den Einsatz von bis zu 8-adrigen Kabeln. Das Gehäuse ist komplett geschlossen. Der Steadytec Push-Pull-Mechanismus schützt zuverlässig vor Schmutz und sorgt für einfachste Handhabung – auch nach jahrelangem Einsatz.
Werkstofftechnologie:
IE-Line bietet für jeden Einsatz das richtige Gehäusematerial. Steadytec Kunststoffe und Metalle sind schmutzresistent, zudem gegen Laugen, Säuren, Fette und Öle beständig und bei -40 °C bis +70 °C zuverlässig einsetzbar.
Dichtungstechnologie:
IE-Line-Steckverbinder zeichnen sich durch 100 Prozent wasserdichte Gehäuse aus und schützen Kupfer- und LWL-Einsätze optimal. Das verwendete Material hat einen minimalen Abrieb und bietet maximale Formstabilität.
Das Handling:
Die IE-Line-Steckverbinder sind alle in gleicher Weise handhabbar und mit wenigen Handgriffen zu montieren: Die Montage erfolgt einfach, weil werkzeuglos und feldkonfektionierbar. IE-Line bietet ein integriertes Cat. 6 Adermanagement und optimierte IDC Schneidklemmen (Insulation Displacement Connection) (Kabel einführen – zusammendrücken – fertig). Die vormontierten Gehäuse und Einsätze sind schnell kontaktiert. Wenige Einzelteile bedeuten weniger Zeitaufwand und weniger Fehlermöglichkeiten. Die Beschriftung geschieht mit einem industrietauglichen Markierungsetikett, so lassen sich relevante Informationen direkt auf dem Steckverbindergehäuse aufbringen und mit einem Blick ablesen. Zur Kabelabdichtung und -zugentlastung setzt IE-Line auf einen Spannzangenkäfig. Das Steckergehäuse wird über das Kabel geschoben und die Verschraubung angezogen. Sofort ist alles dicht – auch bei dünnen Kabeln. Zusätzlich bietet IE-Line robuste Knickschutztüllen, um ein Überbiegen der Kabel zu verhindern. In der Praxis sind die farblichen Codierringe sehr hilfreich. Die Strukturierung einzelner Netzsegmente wird mit diesen Kennzeichnungen zum Kinderspiel. Im industriellen Umfeld bedeutet Feldkonfektionierung häufig unzugängliche, unsaubere Stellen. Ein kompliziertes Handling oder viele Bauteile machen ein schnelles, effizientes Arbeiten vor Ort nahezu unmöglich. Bei IE-Line bauen Anwender die vormontierten Einheiten und Komponenten einfach und werkzeuglos zusammen. Auch die Montage der IE-Line Flansche ist problemlos durchzuführen. Die erforderlichen Durchbrüche lassen sich allesamt mit Standard-Ausknackwerkzeugen erstellen. Der Anwender kann zwischen der Zentralverschraubung für Standard-Wandausschnitte oder der Version mit 4-Schrauben für die Außenmontage auswählen.
Fazit: Auf Basis der spezifizierten Normen für Industrial Ethernet bietet Weidmüller ein überzeugendes, durchgängiges Anschlusskonzept für alle in der Norm beschriebenes Steckverbinder für Kupfer- und Lichtwellenleiter bis 10 G/Bit.
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