Digitalisierung Apps am laufenden Band: 10 goldene Regeln für die Mobile Factory

Redakteur: Robert Horn

Laut einer aktuellen Accenture-Studie ist die Vernetzung von Mitarbeitern in der Fertigung bei ganzen 94 % der befragten Industrieunternehmen fester Bestandteil der Geschäftsstrategie. Doch was genau muss beachtet werden, damit sie auch wirklich zur unternehmerischen Revolution wird?. Dr. Hubert Weid, Geschäftsführer der Kölner Full-Service App Agentur Mobivention, gibt Auskunft.

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Mobile Apps sind ein Schlüssel in der Digitalisierung von Unternehmen – sollten allerdings mit Bedacht eingesetzt werden.
Mobile Apps sind ein Schlüssel in der Digitalisierung von Unternehmen – sollten allerdings mit Bedacht eingesetzt werden.
(Bild: gemeinfrei/Pixabay / CC0 )

Regel 1: Machen Sie sich mit der Zukunft der Produktion vertraut

Die erste Regel ist so einfach wie allgemeingültig: Sich für die Zukunft öffnen heißt nicht nur, Apps oder App-Systeme einzuführen, sondern sich kontinuierlich mit Zukunftsthemen, State-of-the-Art-Technologien und allgemeinen IT-Trends auseinanderzusetzen. Nur wer sein eigenes Unternehmen und seine Produkte auch im digitalen Wettbewerb verorten kann, wird sich langfristig weiterentwickeln und nicht aufhören, bestehende Systeme zu hinterfragen

Haben Sie einen Innovationsmanager an Bord? Berät Sie jemand zur industriellen Zukunft, zu neuen Geschäftsmodellen und zum mobilen Produktionsalltag von Morgen? Wissen Sie, ob Sie bereits alle Möglichkeiten des Mobile Facturing ausgelotet haben oder gibt es vielleicht Maßnahmen, die Sie noch gar nicht kennen?

Regel 2: Betrachten Sie stets das industrielle Big Picture

In naher Zukunft wird alles vernetzt sein, auch und vor allem innerhalb der industriellen Produktion. Das Internet of Everything lässt grüßen! Klar, dass damit auch Ihre Produktionsprozesse samt Auftragsmanagement und Logistik zu einem digitalen Gesamtkunstwerk verschmelzen – und das unabhängig von einzelnen Fertigungsstätten oder Logistik-Strecken. Also sollten Sie beispielsweise bei der Einführung einer App in der Auftragsannahme bereits die gesamte Produktionskette und auch die Lieferung im Blick haben.

Ebenso mögliche Folgeaufträge sowie etwaige Produkt- und Serviceoptimierungen für Ihre Kunden. Und gegebenenfalls kann auf dem Weg zur IoT-basierten Kreislaufwirtschaft auch das Recycling Ihres Produktes direkt mit der Produktion vernetzt werden. Keiner kennt die Zusammenhänge Ihres Business so gut wie Sie, also unterstützen Sie die Vernetzung aktiv, beispielsweise durch das Entwerfen potenzieller ganzheitlicher Szenarien. Führen Sie bereichsübergreifende Tests durch und kümmern Sie sich um ein standardisiertes, digitales Qualitätsmanagement entlang des gesamten Lebenszyklus.

Regel 3: Bauen Sie keine Luftschlösser in Ihren Hallen

Apps, Smart Devices, intelligente Sensoren, Mitarbeiter am Tablet, 3D Druck und kommunizierende Maschinen – die Visionen unserer digitalen Zukunft sind ohne Frage ebenso faszinierend wie reizvoll. Und am liebsten möchte man in bester Jeannie-Manier einfach Schnipp machen und vom analogen Unternehmen zum Digital Enterprise werden. Ambitionierte Pläne sind schön und gut, trotzdem erfordern digitale Maßnahmen eine durchdachte und langfristig tragfähige mobile Strategie.

Neben der Frage nach dem Budget geht es dabei auch um Aspekte wie das Maß an Veränderung, das Ihren Mitarbeitern zuzumuten ist oder die Unterscheidung zwischen dem, was unmittelbar notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit ist und dem, was eher dem Image-Gewinn dient. Was benötigen Sie wann und welche Zeit haben Sie, um den digitalen Wandel zu vollziehen. Was muss im Vorfeld bedacht werden? Welche IT-Infrastruktur ist bereits vorhanden und welches Interface benötige ich, um meine IT-Systeme optimal miteinander zu koppeln? Last but not least: Was macht für mein Unternehmen trotz des ganzen Hypes keinen Sinn?

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