Digitalisierung

Apps am laufenden Band: 10 goldene Regeln für die Mobile Factory

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Regel 7: Nehmen Sie sich Zeit für das Thema „User Interface“

Das erste und häufig auch das Einzige, das Ihre Mitarbeiter an ihrem „smarten“ Arbeitsplatz beziehungsweise Kunden beim Kontakt mit Ihrem Unternehmen wahrnehmen, ist die Benutzeroberfläche der App auf dem Gerät, das sie in Händen halten. Bei der Einführung von internen Industrie-Apps basieren die Akzeptanz und damit der Erfolg der Nutzung also auch auf der Optik und der damit verbundenen Usability. Gleiches gilt für Kunden, die in Sachen Apps heute extrem verwöhnt sind.

Auch hier spielt die Benutzeroberfläche eine wichtige Rolle. Stellen Sie sich also Fragen wie: Wie tickt meine Zielgruppe, welche Sehgewohnheiten hat sie und welche Farben, Bilder oder Anordnungen sagen ihnen besonders zu beziehungsweise rufen psychologisch einen bestimmten Effekt hervor? Geht es nur um die Funktionalität der App oder ist auch ein spielerischer Charakter denkbar.

Wird die App nur intern genutzt oder kommen auch Kunden oder Partner in Berührung mit ihr? Vielleicht kann eine Umfrage helfen, die Akzeptanz der App bereits im Vorfeld zu sichern. Oder warum nicht mal weg von den modernen Oberflächen und hin zu einer eher traditionellen Optik, die Ihren Mitarbeitern und Kunden im digitalen Trubel ein wenig Halt gibt und den Übergang zum Mobile Factoring erleichtert.

Regel 8: Garantieren Sie die Sicherheit Ihrer Apps

Daten gelten als der neue Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Und Rohstoffe müssen bekanntlich geschützt werden! Folglich sollten Themen wie Datenklau, Industriespionage und Cyberkriminalität ganz oben auf Ihrer Digitalisierungsagenda stehen. Langfristig wettbewerbsfähig bleiben nur die Unternehmen, die ihre Produkte und Prozesse datenschutzkonform gestalten und ihre IT-Sicherheit stets dem aktuellen Stand anpassen.

Dabei geht es nicht nur um gesetzliche Anforderungen und mögliche Schäden, sondern auch um das sichere Gefühl, dass sie Ihren Kunden und Mitarbeitern damit geben. Ein Enterprise App-Store kann hier die richtige Plattform beziehungsweise eine geschützte Umgebung zum Download der Apps sein. Im Fall von Apps, die ausschließlich von Mitarbeitern genutzt werden, stehen zudem Aspekte wie Lizensierung und Autorisierung im Mittelpunkt.

Und wenn die App auf privaten Geräten installiert wird, muss sie logischer Weise wieder entfernt werden, sobald ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Sicherheitslücken in Apps lassen sich von vornherein vermeiden, wenn sie professionell entwickelt werden. Wenn Sie sich trotzdem nicht sicher sind, ob Sie alle Sicherheitskriterien erfüllen, gibt es Tools für die Sicherheitsüberprüfung von Apps wie „App-Ray“ des Fraunhofer AISEC oder „Check your App“ des TÜV Rheinland.

Regel 9: Lernen Sie von den industriellen Erfolgsgeschichten der

anderen

Immer nur zu gucken, was andere machen und den Big Playern der Branche hinterher zu hecheln ist natürlich keine Lösung. Trotzdem macht es Sinn, sich verschiedenste Case Studies anzusehen, sich auf Business-Events zur Einführung von mobilen Strategien auszutauschen und einschlägige Ratgeber zu lesen. der Digitaldienstleister Mobivention hat beispielweise für die IHK München und Oberbayern einen „Leitfaden Industrie 4.0“ als Website umgesetzt.

Hier erhalten mittelständische Industrieunternehmen neben Tipps und Informationen auch Einblick in verschiedene Erfolgsgeschichten zum Thema. Die Herausforderungen, Ausgangssituationen und Erfahrungswerte sind oft ähnlich, die entsprechenden Anwendungen bleiben trotzdem individuell. Übrigens bietet der IHK-Leitfaden auch einen Selbstcheck „Wie digital ist Ihr Unternehmen“.

Regel 10: Behalten Sie auch in der „Smart Factory“ den Menschen im

Mittelpunkt

In einer Umgebung, die geprägt ist von künstlicher Intelligenz, Sensoren und Augmented Reality gerät der Mensch leicht aus dem Sichtfeld. Dabei ist und bleibt er als Kunde, aber auch als Mitarbeiter fester Bestandteil des Unternehmenserfolgs und damit unersetzlich – als Problemlöser, Erfahrungsträger, Ideenentwickler, Entscheider, Käufer, Nutzer und Kritiker. Konsumenten und Produzenten wachsen durch die Vernetzung sogar noch enger zusammen und die Produkte und Services richten sich mehr denn je nach den individuellen Bedürfnissen der Kunden.

In Sachen Mitarbeiter geht es vor alles um digitale Assistenz, also um Unterstützung, nicht um Ersetzen. Keine Frage, die Berufsbilder ändern sich, IT-Kompetenz und der Umgang mit digitalen Daten wird für viele industrielle Aufgaben zum Muss. Themen wie der Einsatz mobiler Endgeräte, die Vernetzung von Fertigungsstätten oder die Integration von Anlagen in ERP-Systeme rücken in den Fokus. Weiterbildung lautet also das Zauberwort.

Noch ein Tipp: Ihre Mitarbeiter leben und erleben die digitale Veränderung anders, wenn Sie sie ihnen persönlich vorstellen und mit ihnen zusammen gestalten. Vielleicht sogar im Rahmen eines gemeinsamen Workshops oder eines Ausflugs in eine Zukunftsschmiede?

Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Schwesternportal MM Maschinenmarkt.

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