Aus zwei mach jetzt nur eins
Die easy-Familie besteht aus einem Steuerrelais, einem Bedien- und Beobachtungssystem und einer Kompaktsteuerung. Damit kann der Automatisierer eine Vielzahl von Applikationen in der Standard-Steuerungswelt abdecken. Mit easySafety fokussiert Moeller nun auch Anwendungsbereiche, die der funktionalen Sicherheit dienen und höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Das Sicherheitsrelais setzt wie die komplette Familie auf Einfachheit und Flexibilität. Ausgestattet mit einer Fülle an klassischen Sicherheitsrelais in Form von Sicherheits-Funktionsbausteinen, integriert es aber nicht nur Sicherheits-, sondern auch Standardfunktionalitäten — in nur einem Gerät. So verfügt das Sicherheits-Steuerrelais neben dem Sicherheits-Schaltplan, der die Sicherheitskonfiguration beinhaltet, zusätzlich über einen Standard-Schaltplan.
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Die Erfolgsgeschichte des Steuerralais easy nahm 1999 ihren Anfang, das erste Steuerrelais von Moeller trug den Namen easy400. Es wurde in den Folgejahren sukzessive erweitert, die Geräte unterscheiden sich vorrangig in der Anzahl der Ein- und Ausgänge, der Anzahl von Funktionsbausteinen sowie in der Vernetzungsmöglichkeit. Mit einer entsprechenden Konfigurations- und Programmiersoftware lassen sich alle Geräte in der einfach gehaltenen easy-Sprache, die der Schaltplan-Technik angelehnt ist, programmieren.
Die zügige Marktdurchdringung dieser Geräte belebte die Wünsche und Ansprüche seitens der Anwender. Die der easy-HMI-Familie zuzuordnende MFD-Titan-Reihe war die Antwort auf die Forderung nach einer Visualisierungsmöglichkeit kombiniert mit der Steuerfunktionalität einer easy800. Das Steuerrelais − mit integrierter Visualisierung − überzeugt mit durchgehender Einfachheit: Das gilt für die Montage, die Schaltplanprogrammierung, dem Erstellen von Visualisierungsmasken gleichwie dem Vernetzen mit weiteren Geräten.
Der nächste Schritt folgte im Jahr 2006 mit der easyControl-Reihe. Um komplexe Applikationen umsetzen zu können, fragten Anwender nach einer easy-Steuerung, die gemäß internationalem Standard EN61131-3 programmiert werden kann. Hohe Performance, großer Speicher und vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten geben dieser Version die Leistungsfähigkeit einer Kompakt-SPS im easy800 Gehäuse, programmierbar mit easySoft-CoDeSys.
Die Produktfamilie deckt eine Vielzahl von Applikationen in der Standard-Steuerungswelt ab. Bislang blieben jedoch Anwendungsbereiche, die der funktionalen Sicherheit zuzuordnen sind, der easy-Welt verschlossen. Moeller präsentiert ab 2008 hierfür das neue Mitglied: easySafety. Dieses bietet eine Lösung für sicherheitsgerichtete Aufgaben, die auf die Einfachheit und Flexibilität setzt. Das sicherheitsgerichtete Steuerrelais bietet die Performance einer easy800.
Sichere Logik kontrolliert das Unvorhersehbare
Das sicherheitsgerichtete Steuerrelais genügt höchsten Ansprüchen. Es entspricht der Kategorie 4 nach EN 954-1, PL e nach EN ISO 13849-1, SILCL 3 nach EN IEC 62061 sowie SIL 3 nach EN IEC 61508. So lassen sich folglich Anwendungen realisieren, die höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Die Geräte sind ab Werk mit einer Fülle an klassischen Sicherheitsrelais in Form von Sicherheits-Funktionsbausteinen ausgestattet.
Mit der hohen Anzahl an Sicherheits-Funktionsbausteinen eröffnen sich Anwender mit nur einem Gerät eine Vielzahl an Applikationsmöglichkeiten. Anwender bleiben flexibel, sie können auf aktuelle und zukünftig sich verändernde Applikationsanforderungen unmittelbar reagieren. Das schont finanzielle Ressourcen und bietet Zukunftssicherheit, nicht zuletzt verringert es die Lagerhaltungskosten für spezielle Sicherheitsrelais.
easySafety bietet jedoch mehr als ein alleiniges Sicherheits-Steuerrelais. Neben dem Sicherheits-Schaltplan, der die Sicherheitskonfiguration beinhaltet, verfügt es zusätzlich über einen Standard-Schaltplan. Dieser Schaltplan ist nutzbar für Standard-Aufgaben, wie etwa die Verarbeitung von Diagnosemeldungen oder allgemeine Steuerungsaufgaben einer Maschine.
Der Sicherheitsbaustein basiert auf der Einfachheit der easy-Schaltplanphilosophie, somit ist jeder Anwender schnell damit vertraut. Ein in der Online-Hilfe der Programmiersoftware befindlicher Einsteigerkurs erleichtert Neueinsteigern das Kennen lernen des Sicherheitsrelais sowie den Umgang mit der entsprechenden PC-Software. Die Sicherheits-Funktionsbausteine lassen sich wahlweise mit PC oder direkt am Gerät konfigurieren, gestattet sind beide Wege. Wird eine möglichst komfortable Konfigurationsumgebung gewünscht, dann ist die PC-Software easySoft-Safety erste Wahl. Mit dem Programm können Anwender die Sicherheitskonfiguration in der klassischen easy-Schaltplansprache erstellen, simulieren und auf das Gerät übertragen. Die Simulation bei der Projektierung spart Zeit und eliminiert potentielle Fehler zügig. Wollen Anwender bei Wartungsarbeiten auf Software plus Übertragungskabel verzichten, dann sind Geräte der Bau-Reihe mit integriertem Display und Tastatur vorzuziehen. Änderungen oder komplette Konfigurationen lassen sich hiermit ohne PC-Software direkt am Gerät vornehmen. Die erstellte Konfiguration kann bei Bedarf auch via Speicherkarte auf das easySafety-Gerät übertragen werden.
Sicherheitsfunktionen einfach kontrollieren
Die Bedürfnisse eines Maschinenprojekteurs und eines Betreibers sind nicht selten unterschiedlich. Ein Maschinenprojekteur möchte seine Sicherheitskonfiguration vor Veränderungen, Einsichtnahmen oder gar Manipulationen schützen. Der Betreiber möchte flexibel bleiben und seine Standard-Funktionalität im Nachhinein flexibel anpassen können. Dank der strikten Trennung von Sicherheits- und Standard-Schaltplan wird das Sicherheitsrelais beiden Anforderungen gerecht: Beide Schaltpläne lassen sich unabhängig voneinander, mit bis zu drei verschiedenen Passwortebenen, schützen. Das erlaubt den Zugriff von unterschiedlichen Personengruppen, sie können die freigegebenen Schaltpläne einsehen und/oder bearbeiten. Soll jeglicher Zugriff auf die Sicherungskonfiguration verhindert werden, dann schließt der Verantwortliche einfach das Sicherheitsprogramm ab und vernichtet den virtuellen Schlüssel. Das schließt jede nachträgliche Änderung aus. Von Interesse ist diese Option insbesondere, wenn die Konfiguration durch einen Notified Body (Prüfstelle), wie etwa Berufsgenossenschaft oder TÜV, abgenommen wurde und keine Änderungen mehr zulässig sind. Jede Änderung an der Sicherheits-Konfiguration führt zur Änderung der Sicherheits-Checksumme. Sie ist Bestandteil der technischen Dokumentation und unterliegt der Konformitätserklärung.
Meldet im Klartext: „Schutztüren geöffnet“
Ein integriertes Gerätedisplay bietet weitere Vorteile, wenn eine schnelle und eindeutige Diagnose in Form einer Textanzeige gewünscht ist: Gedrückte Not-Aus-Taster, offene Schutztüren oder Fehler wie beispielsweise Querschlüsse zeigt das Display als Text direkt dem Bedienpersonal an. Das verkürzt kostenträchtige Stillstandszeiten einer Maschine. Sollen derartige Meldungen nicht hinter Schaltschranktüren verborgen bleiben, kann die Informationsausgabe auch in eine Schaltschranktür montiert werden – hierzu setzen Anwender einfach die abgesetzte Anzeigeeinheit MFD in Kombination mit einem CP4-Modul ein. In diesem Fall ist der kostengünstige Einsatz eines Geräts ohne Display und ohne Tastatur empfehlenswert.
Die easySafety-Geräte verfügen über 14 sichere Eingänge und haben wahlweise entweder vier Relaisausgänge oder einen redundanten Relais- plus vier Transistorausgänge. Alle Ausgänge am Gerät sind als Sicherheitsausgänge ausgelegt. Die Geräteeingänge sind in beiden Schaltplänen lesbar, die Ausgänge sind wahlweise vom Sicherheits- oder vom Standard-Schaltplan beschreibbar.(klu)
unvorhersehbares
Schaltplansprache: Sicherheitsfunktion einfach konfigurieren
Sicherheit: nein
Artikelfiles und Artikellinks
Link: easySafety im Überblick
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