Quantencomputer-Push Bund macht Millionen zur Stärkung der Quantencomputertechnik locker

Rund 40 Millionen Euro lässt sich das Bundesforschungsministerium den Ausbau der Quantencomputertechnik in Deutschland kosten. Folgendes ist geplant.

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Projektstart! Zum Ausbau der Quantencomputertechnik in Deutschland hat das Bundesforschungsministerium einem Konsortium jetzt über 40 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Hier exemplarisch ein existierendes Quantencomputersystem von IBM.
Projektstart! Zum Ausbau der Quantencomputertechnik in Deutschland hat das Bundesforschungsministerium einem Konsortium jetzt über 40 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Hier exemplarisch ein existierendes Quantencomputersystem von IBM.
(Bild: IBM)

Um den Fortschritt in Sachen Quantencomputertechnik in Deutschland zu unterstützen, hat das Bundesforschungsministerium am 15. November einem Konsortium über 40 Millionen Euro an Fördermitteln zugebilligt. Der Löwenanteil davon flösse in einen Quantencomputer, den das deutsch-finnische Unternehmen IQM bereitstelle. Die Anlage wird in den nächsten Monaten und Jahren in das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching integriert, wie man auch noch erfährt.

Deutschland muss in Sachen Quantencomputer unabhängig werden

Dieser Rechner soll dann über 20 Qubits verfügen. In den nächsten fünf Jahre soll ein wettbewerbsfähiger deutscher Quantencomputer mit mindestens 100 individuell ansteuerbaren Qubits entwickelt werden, den man aber auf mindestens 500 Qubits skalieren können wird. Zum Vergleich: Das IBM-System Quantum Eagle, das noch in diesem Jahr live gehen soll, verfügt über 127 Qubits.

Damit, merkte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek von der CDU an, legt man den Grundstein für die Quantencomputerarbeiten der nächsten drei Jahre. Deutschland müsse auf diesem Schlüsselgebiet unabhängig werden, weil der, der sich stets auf die Erfolge anderer stütze, in der Gefahr schwebt, den Zugang zu den Ergebnissen auch mal versperrt zu bekommen.

Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert man im Übrigen auf den Umstand, dass die übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern so langsam an ihre physikalischen Grenzen stößt.

Kleiner Exkurs in die Funktionsweise eines Quantencomputers

Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits ab, die nur die Zustände Eins oder Null haben können. Ein Qubit eines Quantencomputers kann nämlich beides gleichzeitig sein. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht respektive misst (Heisenbergsche Unschärferelation respektive das Gedankenexperiment „Schrödingers Katze“!). Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger arbeiten als herkömmliche Rechner mit Bits.

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