Neue KfW-Förderung für Nichtwohngebäude Der Bund baut auf energieeffiziente Klimatechnik
Im Juli startet das Subventionsprogramm der KfW-Bankengruppe für energieeffizientes Bauen und Sanieren von Nichtwohngebäuden. Ein besonderer Fokus liege dabei auf der Belüftungstechnik, wie der Fachverband Gebäude-Klima e. V. berichtet. Dabei soll die Wärmerückgewinnung nach Ansicht der Bundesregierung als eines der Zugpferde für die Energiewende dienen. Mit ihr lässt sich ein deutlich mehr als die Hälfte der Raumwärme nutzen.
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Neben dem Neubau und der Sanierung zum KfW-Effizienzhaus bezuschusst die Bank Einzelmaßnahmen in Bezug auf die Klima- und Lüftungstechnik. Dazu gehört beispielsweise der Einsatz von Wärmerückgewinnung oder besonders sparsamer Ventilatoren. Die Mittel stammen aus dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Bundesregierung, das im Zuge des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) um 200 Millionen Euro aufgestockt wurde. Moderne Klima- und Lüftungstechnik spiele für die Energieeffizienz im Nichtwohnbereich eine Schlüsselrolle, heißt es. „Wir wollen bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand erreichen. Hierzu brauchen wir weitere Effizienzfortschritte im Gebäudebereich und zwar nicht nur bei den Wohngebäuden, sondern auch bei gewerblichen Gebäuden und kommunalen Einrichtungen. Deshalb unterstützten wir mit der neuen KfW-Förderung Unternehmen und Kommunen bei energieeinsparenden Bauinvestitionen und schließen damit eine Lücke“, erklärt Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
2020 über 11 TWh mehr sparen
Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) mit Wärmerückgewinnung sorgen nicht nur für die richtigen Temperaturen. Im Durchschnitt gewinnen sie über 70 % der Raumwärme zurück, die ansonsten ungenutzt aus dem Gebäude entweichen würde. Eine Studie des Umwelt-Campus Birkenfeld an der Hochschule Trier hat ergeben, dass dadurch im Jahr 2014 in Deutschland etwa 22 TWh Wärme und umgerechnet rund 6 Millionen t CO2-Emissionen eingespart wurden. Diese Menge deckt in etwa 8 % des gesamten Endenergieverbrauchs der rund 2,7 Millionen deutschen Nichtwohngebäude. Für das Jahr 2020 gehen die Forscher sogar von einer jährlichen Einsparung von 33,2 TWh Wärme aus. Das neue KfW-Förderprogramm ist eine der zentralen Maßnahmen des jüngst verabschiedeten NAPE, mit dem die Bundesregierung verstärkt die Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden in den Mittelpunkt stellt. Obwohl diese Gebäude nur etwas mehr als ein Zehntel des gesamten deutschen Gebäudebestands ausmachen, entfallen auf sie mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs von Gebäuden insgesamt. „Gerade in Hotels, Schulen, Krankenhäusern oder Büros kann aufgrund der Größe der installierten Anlagentechnik besonders wirtschaftlich Energie eingespart werden“, sagt Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) und Leiter der Arbeitsgruppe Nichtwohngebäude in der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) der Deutschen Energieagentur (Dena). Gewerbliche Unternehmen können unabhängig von ihrer Größe die Förderkredite im „KfW-Energieeffizienzprogramm – Energieeffizient Bauen und Sanieren“ ab 1. Juli 2015 über ihre Hausbanken beantragen, so die Bankengruppe.
Bild: Sascha Kohlmann, CC BY-SA 2.0, flickr.com
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