Sensorik und Messtechnik Die Branche wächst stabil und investiert
Messtechnik und Sensorik im Aufwind: Die Branche erwirtschaftete im Jahr 2021 ein Umsatzplus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kurzarbeit ging zurück und es werden wieder mehr Beschäftigte eingestellt. Doch der Krieg trübt die Erwartungen.
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Nach dem massiven Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 konnte sich die Sensorik- und Messtechnikbranche im Jahr 2021 deutlich erholen. Das hat heute der AMA-Verband für Sensorik und Messtechnik bekanntgegeben. So blickt Vorstandsvorsitzender Peter Krause auf ein positives Jahr 2022. Vielmehr bereiten ihm die Lieferengpässe sorgen und wie seine Branchen-Mitglieder Materialengpässe überbrücken können. Denn gerade die Engpässe beeinflussen die Elektronik-Branche aktuell sehr stark.
Auch mit Ausblick auf die Sensor+Test 2022 ist Krause positiv gestimmt. Die Messtechnik-Messe soll vom 10. bis 12. Juni in Nürnberg wieder als eine Präsenzmesse stattfinden. Zwei Messhallen auf dem Messgelände sind bereits gut gefüllt. Hier freut sich die Branche auf den direkten und persönlichen Kontakt.
Starkes Umsatzwachstum der Messtechnik-Branche
Doch wie geht es der Messtechnik-Branche aktuell? Dazu befragte der AMA-Verband im Januar 2022 seine Mitglieder zur wirtschaftlichen Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres. Dabei stach eine Zahl besonders hervor: die Umsatzentwicklung. Denn die Frage vom Verband, wie sich der Umsatz im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr 2020 verändert hat, war das Ergebnis 20 Prozent.
Im ersten Quartal verzeichnete die Branche ein deutliches Umsatzplus durch Nachholeffekt, die nachfolgenden Quartale wiesen einen stabilen Umsatz auf hohen Niveau aus. Und auch für die Umsatzentwicklung des laufenden Jahres 2022 erwarten die Mitglieder ein plus von zehn Prozent.
Die Branche investiert wieder
Neben den guten Umsatzzahlen zeigen sich die Messtechnikfirmen auch wieder investitionsfreudig. Gingen die Investitionen im Jahr 2020 zurück, investierten die AMA-Mitglieder im vergangenen Jahr zwölf Prozent mehr und planen für das laufende Jahr die Investitionen um weitere 14 Prozent zu erhöhen. Damit zeigt sich die Sensorik und Messtechnik als optimistische Branche in Aufbruchstimmung.
Die großen Unternehmen investierten zwölf Prozent und die kleinen und mittelgroßen zehn Prozent. Insgesamt investierte die Branche rund elf Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Das ist eine vergleichbar hohe Innovationsintensität, wie sie die Elektronikindustrie erreicht. Diese hat die höchste in Deutschland, laut der aktuellen Studie des ZEW (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung).
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs
Allerdings muss der Geschäftsführer des AMA-Verbands, Dr. Simmons, hier etwas die optimistische Stimmung dämpfen. Denn wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Geschäfte auswirken wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Bisher wuchsen die Exportquoten der Messtechnik-Branche kontinuierlich. Doch im Pandemiejahr 2021 sank die Exportquote um elf Prozent. Trotzdem lag die Sensorik und Messtechnik mit einer Exportquote von 50 Prozent im vergleichbaren Industrie-Durchschnitt.
Weniger Kurzarbeit und mehr Mitarbeiter
Positiv auch die Zahlen bei den Beschäftigten. Die Kurzarbeit sank bei den AMA-Mitgliedsunternehmen von rund 50 Prozent im Vergleichsquartal auf sieben Prozent im 4. Quartal 2021. Stellte die Branche im vergangen Jahr drei Prozent neue Mitarbeiter ein, plant sie für dieses Jahr weitere Neueinstellung von plus fünf Prozent.
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