Robotik Diese Steckverbinder machen Roboter noch mobiler
Mobile und flexible Produktionshelfer ziehen in die Fabriken ein. Sie ermöglichen kurze Reaktionszeiten. Darauf kommt es an, wenn es darum geht, Individualität und Schnelligkeit in die Produktion zu bringen. Mit wegweisenden Technologien zeigt Stäubli auf der Hannover Messe 2019, wie flexible Produktionssysteme schon heute Realität werden können.
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Dort, wo der Mensch an seine Grenzen stößt, sollen mobile Produktionslösungen und Schnittstellen von Stäubli helfen, diese zu überwinden. Mobile und flexible Produktionssysteme ermöglichen eine wandlungsfähige Fertigung im industriellen Maßstab.
Produktionsaufgaben lassen sich mit mobiler, modularer Fertigung laut Stäubli in wenigen Minuten umkonfigurieren – je nach aktueller Auftragslage oder Kundenwunsch. Das Ergebnis ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Komponenten, das technisches Know-how und Innovationskraft erfordert.
Kollege Roboter übernimmt die Nachtschicht
Mit dem mobilen Robotersystem Hel-Mo lässt sich die Automatisierung aus ihrem starren Korsett lösen und erreicht dank der Mobilität des Systems eine Flexibilität in nie gekannter Dimension, so Stäubli. Hel-Mo kann völlig autonom fahren und innerhalb seiner Produktionsumgebung selbsttätig navigieren. Für den mobilen Betrieb verfügt es über großzügig ausgelegte Energiespeicher, die für Autonomie sorgen. Das Herzstück des Systems ist ein leistungsfähiger Standardroboter mit möglichst geringen Modifikationen, in diesem Fall ein Roboter aus der TX2-Baureihe. Sein Know-how im Bereich der mobilen Fertigungssysteme stärkte Stäubli erst kürzlich durch die Mehrheitsbeteiligung am Mobil-Transport-Spezialisten WFT aus Sulzbach-Rosenberg.
Robotertechnik und mobile Transportplattform kombiniert
„Durch die Kombination von Robotertechnik und mobiler Transportplattform schaffen wir ein flexibles Produktionssystem, das komplexe Aufgaben automatisiert übernehmen kann, die bis dato als nicht automatisierbar galten“, sagt Peter Pühringer, Division Manager Stäubli Robotics. Dazu zählen beispielsweise das Be- und Entladen sowie die Verkettung von Werkzeugmaschinen. Anwender können künftig mobil in Industrie 4.0-Umgebungen produzieren und mit einem signifikanten Plus an Autonomie, Flexibilität und Produktivität rechnen. „Das bedeutet auch, dass Hel-Mo am Ende des Tages länger bleibt als seine Kollegen und auch die Nachtschicht übernimmt“, sagt Peter Pühringer.
Auf die richtige Schnittstelle kommt es an
Unterstützt wird der Schritt hin zu flexiblen Produktionsprozessen auch durch Neuentwicklungen von Stäubli Electrical Connectors, dem Unternehmensbereich für elektrische Steckverbinder. „Fahrerlose Transportsysteme (FTS), wie sie beim Hel-Mo oder auch in der Logistik zum Einsatz kommen, sind als Elektrofahrzeuge ein fester Bestandteil von zukunftsorientierten Fertigungs- und Supply-Chain-Prozessen“, sagt Thomas Spindler, Leiter Vertrieb & Marketing bei Stäubli Electrical Connectors in Deutschland. „Um eine passgenaue, leistungsfähige, sichere und zeitsparende Ladung der Energiespeicher sicherzustellen, haben wir das automatische Schnellladesystem QCC (Quick Charging Connection) entwickelt, wie es beispielsweise in Containerhäfen eingesetzt wird.“
Combi-Tac auch für mobilen Roboter
Zusätzlich sorgen frei konfigurierbare Steckverbindungen mit dem modularen Combi-Tac-System dafür, dass mobile Produktionseinheiten an ihren Arbeitsstationen mit nur einer Steckverbindung alle notwendigen Strom-, Signal- und Datenübertragungen aufbauen. Selbst Hydraulik- und Flüssigkeitskupplungen lassen sich integrieren. Auch das Hel-Mo System setzt auf diese Technologie, um den mobilen Roboter an der Arbeitsstation mit den nötigen Ressourcen zu versorgen.
Werkzeugwechselsysteme ergänzen mobile Produktionssysteme
Zuverlässige Verbindungen schafft Stäubli auch durch Technologien aus dem Unternehmensbereich Fluid Connectors. Im Mittelpunkt der Hannover Messe stehen Werkzeugwechselsysteme für Roboter, die inzwischen alle Traglasten abdecken. Insbesondere die leichten und kompakten Varianten der Werkzeugwechsler verhelfen mobilen Produktionssystemen wie dem Hel-Mo zu einem breiten Aufgabenspektrum. „Wir arbeiten seit Jahren mit WFT zusammen, die auf mobile Systeme in der Fertigung spezialisiert sind. Um den Standards der Branche gerecht zu werden, stehen unsere Verbindungslösungen für zuverlässige Funktionen, kompakte Konstruktionen und hohe Sicherheitsstandards“, sagt Norbert Ermer, General Manager Stäubli Fluid Connectors in Bayreuth. „Besonders unsere kleineren Baureihen zeichnen sich durch eine gewichtsoptimierte Auslegung aus, die Anwender davor bewahrt, in Roboter der nächst höheren Traglastklasse investieren zu müssen.“ Um maximale Funktionssicherheit zu garantieren, entwickelt und fertigt Stäubli als einziger Hersteller weltweit die Wechsler komplett selbst.
Automatisierte, flexiblere Technologien auch für Textilmaschinen
In seinem traditionsreichsten Bereich, den Textilmaschinen, setzt Stäubli ebenfalls auf Weiterentwicklung. Aktuelle Lösungen des Unternehmens tragen zur Automatisierung der Webereivorbereitung bei und erlauben effizientere Abläufe bei Kettwechsel und Artikelwechsel mit minimalem Einsatz von Personal. Ziel ist die weitere Erhöhung von Flexibilität und Produktivität in der Weberei, um auf aktuelle Marktbedürfnisse schnell reagieren zu können.
Dies beschränkt sich nicht allein auf Lösungen für die Herstellung von Teppichen oder anderen traditionellen Webprodukten, für die Stäubli die Produktreihe Schönherr Teppichwebsysteme konzipiert, produziert und vertreibt. „Unsere Technologien ermöglichen heute die Produktion von Geweben aus unterschiedlichsten Materialien“, sagt Fritz Legler, Verkaufs- und Marketingleiter Textil, Stäubli Bayreuth GmbH. „Insbesondere die Verbindung mehrerer Garnmaterialien in einem Gewebe, die Produktion von Mehrlagengewebe oder neuartiger Abstandsgewebe öffnen ein weites Feld für kreative Kompositionen und neue Absatzmärkte.“ Zum Einsatz kommen technische Textilien etwa in Flugzeug-Rümpfen, Deckenverkleidungen in Zügen und praktisch allen Innenräumen von Kraftfahrzeugen. „Besonders stolz sind wir auch auf die Fertigung anspruchsvoller Airbags mit unseren Maschinen“, sagt Legler. Die Hochgeschwindigkeits-Jacquardmaschine LXL von Stäubli Textile erlaubt die Herstellung komplexer Airbags für Fahrzeuge aus einem einzigen Stück Flachgewebe. Diese Airbags bieten eine große Flexibilität bei der Gestaltung des Designs, reduzieren die Anzahl der Fertigungsschritte und senken damit die Produktionszeit.
Hannover Messe 2019: Halle 17, C13
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