Industrial Automation im Application Park: Durchgängig kommunizieren mit Automatisierungs- und IT-Standards!

Redakteur: Reinhard Kluger

Auf der Hannover Messe 2007 tritt Phoenix Contact gemeinsam mit zehn namhaften Industriepartnern den erlebbaren Beweis an, dass eine durchgängige horizontale und vertikale Kommunikation in der Automatisierung und IT über alle Unternehmensebenen und Produktionsstufen möglich ist.

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Durchgängigkeit im Zusammenspiel mit MES, anschaulich lässt sich das im „Application Park“ auf der Hannover Messe in Halle 17 nachvollziehen. Live läuft dort der komplette Produktionsprozess eines Artikels automatisiert ab. Und eine Kaffeetasse gibt es auch noch. Der Besucher nämlich kann sich seinen persönlichen Kaffeebecher vor Ort am PC bestellen, die individuelle Fertigung und Bedruckung im Prozess verfolgen und seinen fertig verpackten Becher dann im Auslieferungs-Depot abholen.

MES am Beispiel der Kaffeetasse

Dazu baut Phoenix Contact auf 300 qm Ausstellungsfläche eine komplette Fertigungslinie auf, die aus einzelnen Bearbeitungsstationen besteht. In der ersten Station wird die Bestellung inklusive Beschriftung über das SAP-System erfasst. Mittels einer individuellen RFID-Kennung kann der Besucher dann den Auftragsfortschritt an vier verschiedenen Terminals in der Linie verfolgen: Der Kaffeebecher wird von einer Spritzgießmaschine produziert, in der Laserstation beschriftet, danach auf einwandfreie Qualität geprüft, in einen Karton verpackt und im Depot gelagert. Hat sich der Besucher durch seine RFID-Kennung identifiziert, wird ihm sein persönlicher Becher ausgehändigt.

MES im Fokus der Messen: Application Park zeigt MES in der Praxis!

Das Produktionskonzept dieser Linie erfordert einen schnellen und nahtlosen Informationsfluss vom SAP-System über das MES bis zu den Steuerungen und Feldgeräten. Aber kann ein MES-System die zahlreichen Anforderungen der komplexen und meist heterogenen IT- und Fertigungslandschaft erfüllen? Im Application Park zeigt das MES HYDRA von MPDV im praktischen Einsatz innerhalb der kompletten, real produzierenden Fertigungsstraße, was es kann.

Als Bindeglied zwischen dem ERP und der Automatisierungsebene ist das MES HYDRA für den durchgängigen Informationsfluss verantwortlich. Die im SAP freigegebenen Fertigungsaufträge werden über die zertifizierte PP-PDC-Schnittstelle in das MES HYDRA transferiert. Dort werden Sie im HYDRA-Leitstand auf die einzelnen Arbeitsgänge eingeplant. Darüber hinaus fungiert das MES als Datendrehscheibe und stellt allen Anwendern im gesamten Unternehmen, vom Controlling bis hin zum Werker, Übersichten und Auswertungen zur Verfügung. Über die OPC-Schnittstelle werden dazu von jeder Maschine (Spritzgussmaschine, Lasergerät, Prüfstation, Verpackungsanlage, Lager und Roboter) im Application Park die Maschinen- und Prozessdaten in Echtzeit automatisch ins MES übernommen.

Kommunizieren über Ethernet

Nach Auftragsende werden die Ist-Daten von HYDRA an SAP zurückgemeldet, so dass auch das ERP vom nahtlosen Datenfluss profitiert. Dr.-Ing. Jürgen Kletti, Geschäftsführer MPDV Mikrolab GmbH, Mosbach fasst den Nutzen zusammen: „Die auf den Standards der IT-Welt aufbauende- Steuerungstechnik von Phoenix Contact ist ein wichtiger Meilenstein bei der Kopplung von MES und Maschine. Leistungsfähige MES-Systeme wie HYDRA können so einfacher Daten online aus der Fertigung abgreifen und zu aussagekräftigen Kennzahlen verdichten. In Verbindung mit der innovativen Steuerungstechnik von Phoenix Contact wird MES ein noch effektiveres Mittel zum Produktionsmanagement.“

Das bietet das System „Automationworx“

In der Feld- und Steuerungsebene kommen die Produkte von Phoenix Contact zum Einsatz. Feldgeräte wie die Inline-Module im Schaltschrank als auch Fieldline-Komponenten im Feld sind über das Feldbussystem Interbus an die Steuerungen angebunden. Sicherheitsrelevante Applikationen wie die Roboter-Zelle sind mit dem Feldbussystem Interbus-Safety ausgeführt. Die Steuerungen sind hochmodulare Inline Controller (ILC) sowie das multifunktionale System Plast-Max, das speziell auf die Belange der Kunststoffindustrie abgestimmt ist. Die Programmierung und Parametrierung geschieht mit der Automatisierungssoftware PC Worx. Alle Geräte verfügen über eine oder mehrere Ethernet- oder Profinet-Schnittstellen, so dass sie einfach an übergeordnete Systeme und Software-Lösungen angebunden werden können. Die Steuerungen werden über den integrierten Web-Server und einen Standard-Browser konfiguriert. Der AX-OPC-Server sorgt für den Datenaustausch mit Visualisierungssystemen wie Visu+, das auf den Bediengeräten läuft, die in die Bediengeräte integriert sind. Überall dort, wo das Verlegen von Kabeln zu aufwändig ist, werden die Daten via Funk übertragen. Um viele Funknetze parallel zu betreiben sowie die kleinen Datenpakete zyklisch und schnell übertragen zu können, setzt Phoenix Contact den Wireless-Standard Bluetooth ein.

MES sichert die Wettbewerbsfähigkeit

Für Dipl.-Ing. Roland Bent, Geschäftsführer Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg steht fest: „MES ist eine Zukunftstechnologie, die dazu beiträgt, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fertigungsunternehmen entscheidend zu steigern. Die im Application Park in Hannover gezeigte MES-Lösung HYDRA stellt in diesem Sinne ein Paradebeispiel für intelligente Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung dar.“

Mittels dieser Technologien aus der Automatisierung und IT wird ein durchgängiger und transparenter Informationsaustausch über alle Unternehmensebenen erreicht. Die Verwendung von Standard-Protokollen wie LLDP (Link Layer Discovery Protocol) oder RSTP (Rapid Spanning Tree Protocol) sowie die Bildung von VLANs (Virtual Local Area Network) trägt zu einer signifikanten Erhöhung der Produktivität bei, indem sie eine hohe Verfügbarkeit, kurze Umschaltzeiten im Redundanzfall und eine optimale Netzwerk-Auslastung sicherstellen.

AlleVorteile, die IT-powered Automation mit dem System Automationworx von Phoenix Contact bietet, im „Application Park“ in Halle 17 werden sie durch die Fertigungslinie umfassend belegt.

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