Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer der Miele & Cie. KG in Gütersloh:„Ist Industrie 4.0 eine Revolution? Revolution bedeutet einen Impact in kurzer Zeit, und den spüren wir heute schon in unseren Produkten. Etwa beim Thema Smart home, auch bei Sicherheit und Automatisierung. Da bewegt sich viel im Markt. Unternehmen wie Google kaufen Automatisierungsfirmen wie Nest Labs, die sich mit Thermostaten beschäftigen. Wenn man sich die Akquisitionshistorie von Google anschaut kann man schon mutmaßen, die haben viel vor. Auf der Produktseite ist eine Dynamik drin, die alle Kriterien der Revolution erfüllt. Hier tummeln sich jetzt Firmen wie Google, die sich mit branchenfremden Geschäftsmodellen melden. Das ist das wirklich Revolutionäre an der Entwicklung. Als Gerätehersteller muss man da wohl mit, wenn die Geschäftsmodelle neu definiert werden.. Und wir versuchen natürlich, da vorne mitzulaufen. Es wird wichtig werden, wie koalitionsfähig und anpassungsfähig ein Unternehmen ist. Wir müssen in Wertschöpfungsketten denken. Nicht hochtrabend, sondern mehr in der Art, dass wir überlegen, wie man etwa zu Hause wäscht. Und diese Wertschöpfungsketten müssen neu strukturiert werden. Nicht nur die Produktionsseite ist wichtig, auch die Produktseite. Das wird von den Unternehmen noch unterschätzt. Auch die klassische organisatorische Aufgabenstellung muss erweitert definiert werden, nicht nur als Anwendungsszenarien.“
(Bild: Pfeiffer)
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