Geschäftsführung

„Einen Königsweg gibt es nicht!“

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Das klingt so, als ob es bei der Nachfolge nicht den einen Königsweg gibt?

Ja, die genannten Punkte sollten immer individuell mit Blick auf die jeweilige Situation der Familie und der wirtschaftlichen Lage des Familienunternehmens geklärt werden. Denn den einen Königsweg gibt es bei der Führungsnachfolge nicht. Eines gilt aber für jede Staffelübergabe an die nächste Generation: Die gemeinsame Erarbeitung einer schlüssigen Nachfolgestrategie, die konsequente Umsetzung der darin getroffenen Vereinbarungen und die rechtzeitige Vorbereitung sind das A&O. Familienunternehmen sollten die Führungsnachfolge idealerweise fünf bis zehn Jahre vor dem wirklichen Wechsel an der Spitze planen.

Kommen wir zum externen Manager. Worauf muss man sich einstellen, wenn man als Externer die Leitung eines Familienunternehmens übernimmt?

Familienunternehmen ticken anders als große Publikumsgesellschaften. Die Aufgabe des Geschäftsführers in einem Familienunternehmen ist es, neben der erfolgreichen Unternehmensführung auch die Beziehung zur Gesellschafterfamilie zu managen. Gerade für familienfremde Manager ist es oftmals eine Herausforderung, die unterschiedlichen Interessen auszutarieren. Bei der Vermittlung zwischen Geschäftsführer und Gesellschafterfamilie kann externe Unterstützung helfen – zum Vorteil für beide Seiten.

Wie genau kann diese externe Unterstützung aussehen?

Für einen gelungenen Führungswechsel in einem Familienunternehmen bietet sich ein Business Coach an, der Familienunternehmen und ihre Besonderheiten aus eigener Erfahrung kennt. Er ist ein wichtiger Sparringspartner, der Führungskräften von Familienunternehmen hilft, einen realistischen und selbstreflektiven Blick zu erhalten und diesen später auch zu behalten. Er hilft den Spitzenkräften sich immer wieder selbst zu hinterfragen: Was sind meine Ziele für mich und für das Unternehmen? Was treibt mich an, wie möchte ich andere führen und begeistern? Was möchte ich vom Führungsstil meines Vorgängers übernehmen, und was nicht? Der Coach kann in der Nachfolgefrage sowohl familienexterne als auch Kandidaten aus der Familie unterstützen.

Könnten Sie das ein wenig konkretisieren?

Zentraler Inhalt des Coachings sollte sein, dass sich Vorgänger und Nachfolger darüber klar werden, inwiefern sie sich unterscheiden. Dabei geht es auch darum, die persönlichen Stärken und Ziele klarer zu definieren, damit sich so der eigene Führungsstil herauskristallisiert. Der Nachfolger ist oftmals an Unabhängigkeit interessiert. Er will sich durchsetzen und beweisen. Für den Senior-Unternehmer zählen hingegen Informationen sowie persönliche und finanzielle Sicherheit. Der Führungskräftecoach hilft, die unterschiedlichen Interessen miteinander zu verbinden und trägt damit entscheidend zum Erfolg der Führungsnachfolge bei.

Dieser Beitrag ist zuerst bei unserem Schwesternportal MM Maschinenmarkt erschienen.

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