MobiliTec 2013 Elektromobilität kommt in Fahrt
Wer wissen will, was in der mobilen elektrischen Antriebstechnik zurzeit machbar und möglich ist, sollte sich auf der Hannover Messe 2013 (8. bis 12. April) informieren. Dort wird mit der MobiliTec die internationale Leitmesse für hybride und elektrische Antriebstechnologien, mobile Energiespeicher und alternative Mobilitätstechnologien veranstaltet. Auch auf der angrenzenden Leitmesse MDA (Motion, Drive & Automation) werden Innovationen der Elektromobilität zu sehen sein.
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Als erste Anlaufstelle für Fachbesucher, die sich für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs interessieren, bietet sich der E-Motive- Gemeinschaftsstand an. Der Stand in Halle 25 informiert über die Aktivitäten der industriellen Gemeinschaftsforschung elektrischer Fahrzeugtechnik, zudem präsentieren sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen des Netzwerks mit aktuellen technischen Entwicklungen. Das Forum E-Motive ist die branchenübergreifende Technologie- und Wissensplattform zur Elektromobilität im VDMA. Es steht für erfolgreiche Forschung in den Netzwerken der VDMA-Forschungsvereinigungen Antriebstechnik e.V. (FVA) und Verbrennungskraftmaschinen e.V. (FVV). E-MotiveE ist damit die führende Netzwerkinitiative für die Zusammenarbeit von Unternehmen aus der Automobil- und Elektroindustrie sowie dem Maschinenbau mit Forschungsinstituten und Hochschulen.
Sensor-Technik Wiedemann konzentriert sich auf die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen und hat gemeinsam mit mehreren Partnern das System „powerMELA“ für dieselelektrische Hybridantriebe entwickelt. Der Dieselmotor der Maschine treibt dann einen Generator an, der ein 750-V-Bordnetz versorgt. Daran können Elektromotoren angeschlossen werden, die direkt oder über ein Untersetzungsgetriebe die Räder antreiben. Diese Lösung wurde unter anderem schon in Pisten-Bullys und Traktoren realisiert. Darüber hinaus wird das Unternehmen auf der MobiliTec auch Lösungen für die Zellenüberwachung von Lithium-Ionen-Akkus vorstellen und damit das Thema Batteriemanagement adressieren.
Neue Elektroantriebe für die mobile Anwendung
Baumüller ist ebenfalls Partner im powerMELA-Projekt und nutzt das Knowhow, das in der industriellen Antriebstechnik gewonnen wurde, für die Entwicklung neuer Elektroantriebe für mobile Anwendungen. Auf der MobiliTec zeigt das Unternehmen einen Scheibenläufermotor, der aufgrund seiner kompakten Bauform direkt an der Radnabe angebaut werden kann. Der Antrieb zeichnet sich durch hohe Leistungsdichte aus und eignet sich unter anderem für den Einsatz in E-Motorrädern, E-Booten und mobilen Arbeitsmaschinen.
150 PS und 256 km/h Höchstgeschwindigkeit – das sind die Leistungswerte des E-Bikes von Münch, das mit Antriebstechnik der Wittenstein ausgestattet ist. Zu den Technologien, die dafür die Voraussetzung schaffen, gehört eine extrem wirksame Wärmeisolierung der Antriebe, die im Rennbetrieb Temperaturen von fast 200 Grad Celsius erreichen. Hohe Dynamik und höchstes Drehmoment darf man ebenfalls voraussetzen – sonst hätten die E-Bikes des Münch Racing Teams mit Wittenstein-Antrieben nicht schon diverse internationale Rennen gewonnen. Bernd Schimpf, Bereichsvorstand Mechatronik bei Wittenstein: „Um herauszufinden, was elektrische Antriebstechnik für die Elektromobilität zu leisten vermag, ist der Motorrad-Rennsport ein ideales Terrain. Hier bewegen wir uns in einem Umfeld, in dem sich alles um höchste Leistungsdichte, höchstes Drehmoment und kleinsten Bauraum dreht.“ Wie das Unternehmen diese Anforderungen in die Praxis umsetzt, kann der Besucher der MobiliTec aus erster Hand erfahren.
Außenläufermotor für Nutzfahrzeuge
Ziehl-Abegg hat die Erfindung des Firmengründers Emil Ziehl aus dem Jahr 1897 – den Außenläufermotor – als Radnaben-Hybridantrieb für Nutzfahrzeuge auf die Straße gebracht und wird das getriebelose „ZAwheel“ in Hannover ausstellen. In Rotterdam gibt es bereits Stadtbusse, die diesen Antrieb nutzen, und die Betreiber sind restlos überzeugt von dem neuen Konzept, das den Radnabenantrieb mit einem kleinen Verbrennungsmotor als „Range Extender“ kombiniert. Die Busse haben schon mehr als 2 000 Linienfahrten absolviert und verbrauchen im Vergleich zum konventionellen Dieselantrieb 50 Prozent weniger Kraftstoff. Ein Grund dafür ist die optimierte Rekuperation: Bis zu 25 Prozent der Energie, die der Bus zum Vortrieb benötigt, werden als Energierückspeisung aus den Bremsvorgängen gewonnen.
Neben den Präsentationen der Unternehmen gibt es auf der MobiliTec auch ein vielseitiges Vortragsprogramm und Gelegenheit zu Expertengesprächen: Das Anwenderforum MobiliTec schafft die Voraussetzung für Wissenstransfer aus erster Hand. Neue Erkenntnisse und Entwicklungen bei der Batterietechnik oder der Elektrifizierung des Antriebsstrangs werden hier vorgestellt.
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