igus Energiekettenserie aus konstruktiven Kniffen und Werkstoff-Sonderlösungen

Redakteur: Ines Stotz

Die aktuelle Energieketten-Generation von igus fasst jetzt zwei Varianten in nur einer einzigen universellen Lösung zusammen — ergänzt durch zahlreiche neue Konstruktions-Highlights. Das komplette Lieferprogramm ist nun mit verschiedenen Innenhöhen und Breiten ab Lager erhältlich.

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Vor zweieinhalb Jahren hatte der Kölner Energieführungs-Experte igus einen ersten Prototypen seiner neuen Energiekette E4.1 vorgestellt. Jetzt ist das komplette Lieferprogramm dieser neuen Generation ab Lager lieferbar. Sie ist eine Fortentwicklung des bekannten igus-Systems E4, das rund um den Globus millionenfach im Einsatz ist. Sie fasst die besten Konstruktionsideen von bisher zwei Energiekettenvarianten – E4/4 und E4/100 – in nur einer einzigen universellen Lösung zusammen, ergänzt durch zahlreiche neue Konstruktions-Highlights des Unternehmens. Das geschieht mit einem breiten Lieferprogramm mit fünf verschiedenen Innenhöhen von 21 bis 80 mm sowie Breiten von 30 bis 600 mm.

Prinzip Innen-/Außenlasche

Außen- und Innenlaschen für die schnelle Montage, mit oder ohne Vorspannung (Archiv: Vogel Business Media)

Durch die Kombination von Innenlasche und Außenlasche etwa hat der Anwender die Möglichkeit zu wählen. Soll eine lagerhaltige Energiekette mit hoher Vorspannung und entsprechend großer freitragender Länge ausgeführt werden? Oder stattdessen mit wenig Vorspannung, was etwa bei beengten Platzverhältnissen oder hängenden bzw. stehenden Energieketten angebracht ist. Der patentierte Trick hierbei: Lediglich die Außenlasche wird gedreht und damit die Vorspannung beeinflusst. Wird dagegen die Innenlasche gedreht, dann ändert sich die Anschlagsbegrenzung und somit die Drehrichtung der Energiekette. Das ermöglicht Anwendungen beispielsweise in sogenannter Zick-Zack-Bauform.

Maximale Stabilität

Patentierter Hintergriff für hohe Seitenstabilität und hohe Schubkraft auf langen Verfahrwegen (Archiv: Vogel Business Media)

Die Seitenteile der Energiekette sind durch eine – ebenfalls patentierte – Nut- und Federverbindung (sogen. Hintergriff) miteinander verbunden. Dadurch wird die Stabilität sowohl in Zug- und Schubrichtung enorm erhöht, als auch bei Verwendung der Kette auf der Seite liegend bzw. wenn hohe seitliche Beschleunigungskräfte auf die Kette wirken. Auch wird die Torsionsstabilität der Energiekette erhöht.

Schnell montieren und bestücken

Ganz neu entwickelt hat igus für die E4.1 eine Schnellverriegelung der Öffnungsstege. Einfach per Schraubendreher, können Anwender damit auch sehr stark befüllte Energieketten kraft- und zeitsparend öffnen und schließen. Dieser Kniff hilft bei Erstbestückung, Reparaturen und Nachrüstungen. Dabei sind keine Schrauben, Sprengringe, Bolzen oder andere Kleinteile, die leicht verloren gehen, nötig. Da die Energiekette von oben und unten zugänglich ist, kann man auch im verbauten Zustand leicht Wartungen durchführen. „Das gilt auch bei langen Verfahrwegen in Führungsrinnen“, so Michael Blaß, Prokurist und Vertriebsleiter Energieführungssysteme bei igus. „Eine aufwändige Demontage ist nicht nötig.“

Neue Komponenten zur Innenaufteilung

Michael Blaß, Prokurist und Vertriebsleiter Energieführungssysteme, igus: „Die E4.1 ist eine neue Energieketten-Generation für fast alle Anwendungen.“ (Archiv: Vogel Business Media)

Ideal ergänzt werden die neuen Öffnungsstege durch neue Komponenten zur Innenaufteilung, die untereinander kombinier- und austauschbar sind. „Auch sie wurden entwickelt für eine noch schnellere Montage und Leitungsverlegung“, erläutert Blaß. So ist die Montage der Innenaufteilung ohne Öffnen der Energiekette möglich. Zwischenböden lassen sich leicht und kraftfrei einstecken, und bereits eingelegte Leitungen können auch nachträglich noch unterteilt werden.

Ruhiger Lauf

Bereits in der Standardausführung verfügen die Energieketten über ein Geräusch dämmendes Anschlagsystem mit Bremse. Sollen noch niedrigere Geräuschlevel erreicht werden, so ist eine zusätzliche Bestückung der Energieketten im Außenradius mit Noppen möglich, die ein leises Abrollen realisieren. Dabei handelt es sich um weiche, abriebfeste Dämpfungselemente, auf denen die Energiekette abrollt.

Kunststoff statt Stahl — von igumid HT bis XXL

Die E4.1 — gefertigt aus XXL-Material — hat bei drei mal höherem Zusatzgewicht mindestens die gleiche freitragende Länge wie die E4.1 (Archiv: Vogel Business Media)

Das E4.1-Lieferprogramm erlaubt auch zahlreiche Sonderlösungen. Das reicht von Reinraum-Ausführungen über ESD-Energieketten bis hin zu Varianten, die besondere Brandschutzklassen berücksichtigen oder Forderungen nach Säurebeständigkeit. Selbst Angriffen von 850°C heißen Spänen könne die Kette widerstehen, so Michael Blaß, mit Deckeln und Böden versehen und gefertigt im Hochtemperatur-Sonderwerkstoff igumid HT. Auch gibt es die E4.1 jetzt aus neuem XXL-Material. Dadurch sind Anwendungen mit 25 Prozent mehr freitragender Länge möglich als bei der normalen Ausführung. Ohne Rinnen und Unterstützungen lassen sich Verfahrwege bis 13 m sicher realisieren.

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