Sick und Trumpf kooperieren Erster industrieller Quantensensor entwickelt

Redakteur: Sariana Kunze

Es ist der erste Schritt aus den Laboren in die industrielle Fertigung: Der Sensoranbieter Sick und die Trumpf-Tochter Qant haben gemeinsam einen industriellen Quantensensor entwickelt.

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Geprüft: Die ersten Funktionstests des Quantensensors von Qant und Sick waren erfolgreich.
Geprüft: Die ersten Funktionstests des Quantensensors von Qant und Sick waren erfolgreich.
(Bild: Trumpf)

Sick und die einhundertprozentige Trumpf Tochtergesellschaft Qant haben ihre Partnerschaft bekanntgegeben. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, einen Quantensensor für den industriellen Einsatz in Serie herzustellen.

Der Kooperation ist ein erfolgreich abgeschlossener Funktionstest des ersten quantenoptischen Sensors vorausgegangen. Sowohl Trumpf als auch Sick sehen den Quantensensor als Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Industrie. Mit diesem Sensor lässt sich die Bewegung und Größenverteilung von Partikeln sehr schnell messen. Er misst mit Hilfe von Laserlicht Gegenstände, Gase und Flüssigkeiten in einer Genauigkeit, die technisch bislang nicht möglich war. Der erste Einsatz des Quantensensors ist für das Jahr 2021 geplant. „Wir erwarten die Marktreife des Sensors im Jahr 2022“, erklärt Robert Bauer, Vorstandsvorsitzender von Sick, anlässlich einer digitalen Pressekonferenz.

Mit Quantentechnoloige winzige Partikel messen

Der Sensorikanbieter aus Waldkirch übernimmt bei der Partnerschaft die Anwendungsentwicklung und den Vertrieb des Sensors. Das Unternehmen Qant, Spezialist für Quantentechnologie, fertigt die Messtechnik des Sensors. „Quantentechnologie ist für die deutsche und die europäische Industrie eine riesige Chance. Diese Partnerschaft zweier Hochtechnologieunternehmen überführt sie nun erstmals in ein serienfähiges Produkt. Der Quantensensor ermöglicht hochpräzise Messungen und Erkenntnisse, die zu völlig neuen Anwendungen in der Industrie führen“, sagt Peter Leibinger, Chief Technology Officer bei Trumpf. Bislang kamen Quantensensoren vor allem in der Forschung zum Einsatz.

„Quantentechnologie ist die nächste Stufe für die Sensorik, denn sie verschiebt bisher fest verankerte technische Grenzen. Wo bislang keine guten Signale mehr messbar waren, lassen sich im Signalrauschen mittels Quanteneffekten sogar Details wahrnehmbar machen. Damit lassen sich Partikel messen, die rund zweihundert Mal kleiner sind als ein menschliches Haar“, erklärt Niels Syassen, Senior Vice President R&D bei Sick, der für das Projekt verantwortlich ist. Die Quantensensoren sollen zunächst zur Analyse von Inhaltsstoffen der Luft zum Einsatz kommen.

Wo können Quantensensoren eingesetzt werden?

Die Sensoren sind für verschiedene Branchen denkbar: Beispielsweise könnten sich im Tiefbau vor Baubeginn unterirdische Strukturen abbilden lassen; in der Pharmaindustrie könnte sich die beste Zusammensetzung von Tablettenpulver einfacher bestimmen lassen; in der Elektronik könnten Schaltkreise durch Oberflächen hindurch inspiziert und in der Industrie hochpräzise Messungen vorgenommen werden.

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