Industrie 4.0 Es wird konkreter: Bosch erstellt Methodik, Soley spricht vom Nike-Effekt

Redakteur: Sariana Kunze

Industrie 4.0, Internet der Dinge und Big Data sind derzeit die Schlagwörter für die deutsche Industrie. Jeder spricht darüber, doch die konkrete Umsetzung läuft noch etwas zögerlich. Bosch Software Innovation hat jetzt einen Innovationskreislauf für Industrie 4.0 erarbeitet und gibt hierzu konkrete Handlungsempfehlungen. Auch Dr. Richard Soley, Executive Director des Industrial Internet Consortium, spricht in diesem Zusammenhang über den Nike-Effekt – Just do it.

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Der Innovationskreislauf von Industrie 4.0 lässt sich in 3 Phasen unterteilen.
Der Innovationskreislauf von Industrie 4.0 lässt sich in 3 Phasen unterteilen.
(Bosch Software Innovations)

„Industrie 4.0 ist mehr als eine Zukunftsvision“, unterstreicht Dr. Verena Majuntke, Senior Solution Architect für Industrie 4.0 bei der Bosch Software Innovations. „Die Technologie bietet großes Potenzial für Maschinen- und Komponentenhersteller. Bereits heute sehen wir neue Geschäftsmodelle, die sich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln werden.“ Vor allem im Servicegeschäft entstehen so große Chancen. Das für traditionelle Maschinenbauer besonders lukrative Geschäft droht durch die zunehmende Standardisierung im Ersatzteilgeschäft an Umsatz zu verlieren. Neue Technologien im Rahmen des Internets der Dinge wie Remote Access oder Data Analytics und neue Expertise im Kontext vernetzter Softwarelösungen bringen aber neuen Input für die Weiterentwicklung von Servicekonzepten. Maschinenbauunternehmen können sich so von der Konkurrenz abheben und ihre Marktposition stärken. Die Entscheidung, wie mit der Umsetzung des Themas Industrie 4.0 begonnen werden soll, fällt den Unternehmen in der Praxis oft schwer. „Die Einführung solch innovativer Ansätze folgt nicht immer einem linearen Prozess – neue Geschäftspotenziale ergeben sich häufig während oder sogar erst nach der Einführung von Industrie 4.0-Technologien“, erklärt Dr. Verena Majuntke. „Wir bei Bosch Software Innovations haben daher den Industrie 4.0 Innovation Cycle entwickelt. Damit geben wir den Maschinenbauunternehmen eine Methodik für den Start und die konkrete Weiterentwicklung von Industrie 4.0-Lösungen an die Hand.“

Soley spricht über den Nike-Effekt

Methodik für den Einstieg in Industrie 4.0

Ein erster Schritt ist, die Komponenten und Maschinen mit den notwendigen Industrie 4.0-Features wie Sensoren, Aktoren, maschinennahe Software sowie einem Netzwerkzugang auszustatten. Damit ist die Grundlage gelegt, um die relevanten Daten maschinenübergreifend zu erfassen, die in einem zweiten Schritt ausgewertet werden können, vor allem um Muster zu erkennen. So lassen sich Vorhersagen treffen und Entscheidungsprozesse automatisieren. Bei der vorausschauenden Instandhaltung zum Beispiel macht man sich diese Methode bereits zu Nutze, um schneller und gezielter auf Wartungsbedarf reagieren zu können. Sind diese technischen Voraussetzungen einmal geschaffen, können Unternehmen darauf aufbauend neue Geschäftsmodelle etablieren. Sinnvoll ist dabei, zunächst bereits bestehende Dienstleistungen weiterzuentwickeln. „Industrie 4.0 ist mehr als nur ein Buzzwort, sondern ist schon heute bei Bosch Realität“, schließt Dr. Verena Majuntke ab. „Unternehmen sollten auf den ‚Nike-Effekt‘ bauen und getreu dem Slogan ‚Just do it‘ beherzt anfangen.“

In einem Whitepaper „Industrie 4.0: Von der Vision in die Praxis“ zeigt Bosch Software Innovations, dass die ersten Schritte zur Vernetzung von physischen Objekten mit der virtuellen Welt bis hin zur Weiterentwicklung des bestehenden Geschäfts in Richtung neuer Dienste schon jetzt möglich sind. Die Autorin Dr. Verena Majuntke gibt konkrete Handlungsempfehlungen, wie Maschinen- und Komponentenhersteller an die Einführung vernetzter Technologien zur Umsetzung gewinnbringender Dienste herangehen können.

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