Erneuerbare Energien Floatings: Windräder auf hoher See

Redakteur: Beate Christmann

Um die Windenergie weit draußen auf dem Meer zur Stromproduktion nutzen zu können, arbeiten Forschungseinrichtungen weltweit an der Entwicklung sogenannter Floatings. Ein Konsortium aus 13 internationalen Unternehmen will nun in einem gemeinsamen Joint Industry Project einheitliche Standards für die schwimmenden Windenergieanlagen generieren.

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Floatings: schwimmende Windkrafträder für den Einsatz auf hoher See.
Floatings: schwimmende Windkrafträder für den Einsatz auf hoher See.
(Bild: DNV GL)

Wind hat sich als alternative Energiequelle etabliert. Doch verhält es sich damit wie mit dem Sonnenschein: Ständig wechselnde Wetterverhältnisse sorgen dafür, dass mal mehr, mal weniger umweltfreundliche Energie produziert wird – manchmal auch gar keine. Doch während im Landesinneren vielleicht nur ein laues Lüftchen weht, kann das auf hoher See schon ganz anders aussehen. Nicht umsonst wird das Meer oft mit der redensartlichen steifen Brise in Verbindung gebracht.

Überall an den Küsten entstehen deswegen sogenannte Offshore-Windparks, die auf dem Meer umweltfreundlichen Strom produzieren. „Der Energieertrag einer Offshore-Anlage ist umso höher, je weiter sie sich auf dem offenen Meer befindet, da hier der Wind noch stärker weht als in Küstennähe“, erläutert Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster). Aus technischen Gründen können aber ab einer Wassertiefe von ungefähr 50 m keine fest im Meeresboden verankerten Fundamente für Offshore-Windenergieanlagen gebaut werden.

Konsortium sucht nach technischem Standard

Experten entwickeln deshalb weltweit Techniken für schwimmende Konstruktionen. Derzeit gibt es viele verschiedene technische Ansätze, Windrädern das Schwimmen beizubringen. Erstmals hat sich jetzt ein Konsortium aus 13 internationalen Unternehmen der Wind, Öl- und Gasindustrie sowie dem maritimen Sektor zu einem „Joint Industry Project“ gebildet, um die Floatingtechnik zu vereinheitlichen und gemeinsam voranzubringen. Geleitet wird das Projekt von DNV GL, dem weltweit größten Beratungs- und Zertifizierungsdienstleister im Energiesektor. Ziel ist es, einen neuen technischen Standard für schwimmende Windkraftwerken zu entwickeln, um so allgemeingültige Vorgaben für die Produktion sowie die technische Überprüfung und Analyse zu generieren.

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