Geschlechterklischees Frauen & Technik: Rollenklischees sollten nicht zur Bremse werden

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Als Ying Sin Phuan von Singapur nach Deutschland kommt, begegnen ihr viele kulturelle Unterschiede. Was ihr direkt auffällt: Nur wenige ihrer Kommilitonen sind weiblich. Doch Ying Sin Phuan geht erfolgreich ihren beruflichen Weg im eher männerdominierten technischen Berufsumfeld.

Ying Sin Phuan arbeitet als Produktmanagerin bei Rohde & Schwarz in München und wundert sich über so manche Vorurteile gegenüber Frauen in technischen Berufen.
Ying Sin Phuan arbeitet als Produktmanagerin bei Rohde & Schwarz in München und wundert sich über so manche Vorurteile gegenüber Frauen in technischen Berufen.
(Bild: Rohde & Schwarz)

Frauen können nicht logisch denken. Ein Vorurteil, über das Ying Sin Phuan nur den Kopf schütteln kann. Die 32-jährige Malaysierin lebt nun seit rund acht Jahren in Deutschland und findet es immer noch ungewöhnlich, dass es hier so wenige Ingenieurinnen gibt.

Einen Grund dafür sieht sie in dem hier weit verbreiteten traditionellen Verständnis, dass technische Berufe eher für Männer geeignet wären. „Solche Vorurteile bekommen schon Kinder mit und werden davon beeinflusst. Dabei müsste das Interesse für naturwissenschaftliche Fächer schon bei jungen Mädchen geweckt werden. So war es auch bei mir: Meine Lehrerin in der Grundschule hat mich dafür begeistert und Physik und Mathe zählten zu meinen Lieblingsfächern“, erzählt Ying Sin Phuan. Junge Frauen sollten sich ihrer Meinung nach nicht davon abschrecken lassen, einen technischen Beruf zu ergreifen, nur weil dieser männerdominiert ist.

Auf dem Weg nach Deutschland die Leidenschaft für Technik im Gepäck

Ihre Begeisterung für Mathe und Physik beeinflusst auch die Studienwahl von Ying Sin Phuan. In Singapur absolviert sie ihren Bachelor of Engineering im Fach Electrical & Electronic Engineering. An ihrer Universität erfährt sie schließlich auch vom MSCE Programm der TU München, einem zweijährigen internationalen Graduiertenprogramm zur Absolvierung des Masters of Science. Damit verbunden: Die Vergabe eines Stipendiums des Unternehmens Rohde & Schwarz.

Ying Sin Phuan versucht ihr Glück, bewirbt sich – und es klappt. Nach mehreren Auswahlgesprächen bekommt sie den Studienplatz und das Stipendium. So beginnt sie im Oktober 2009, mit dem Bachelorabschluss in der Tasche, ihr Leben in Europa. „Ich bin an einem Sonntagabend im Herbst in München angekommen. Die neue Sprache, neue Umgebung und Gepflogenheiten - und dann ein ganz anderes Klima. Das war schon erstmal wie ein Kulturschock“, erinnert sich Ying Sin Phuan an ihren Start in Deutschland.

Sie beginnt ihr Masterstudium „Communications Engineering“ an der TU München und ist überrascht, wie wenige Frauen – nämlich gerade mal fünf – gemeinsam mit ihr studieren. „Das fand ich wirklich sehr wenig. In Singapur waren rund 20 Prozent meiner Kommilitonen weiblich, “ so Ying Sin Phuan. Doch nicht nur bei der Frauenquote unterscheidet sich das Studium in Asien von dem in Deutschland. „Die Professoren in Singapur sind viel mehr an der Oberfläche geblieben, während man sich in Deutschland intensiv mit einzelnen Themen beschäftigt.

Ein großes Interesse an einem Fach wie Physik ist daher Grundvorrausetzung, um das Studium erfolgreich zu absolvieren“, findet die 33-Jährige. Dank ihres Stipendiums kann sie schon während ihres Studiums Praxisluft bei Rohde & Schwarz schnuppern. Als Praktikantin ist sie in unterschiedlichen Abteilungen tätig und verfasst auch ihre Masterarbeit in Zusammenarbeit mit dem Elektronikkonzern.

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