Feldkommunikation Gateway verleiht Modbus Flügel

Autor / Redakteur: Markus Ingenerf* / Ines Stotz

Modbus RTU ist so etwas wie das Arbeitspferd unter den Feldbusprotokollen. Nicht schnell, aber zuverlässig und fast überall einsetzbar. Dass man ihm trotz seines schon hohen Alters noch ungeahnte Fähigkeiten verleihen kann, zeigt Turck mit einem neuen Modbus-Gateway. Zusammen mit Wireless kombiniert es flexibel kabellose mit kabelgebundener Kommunikation.

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Dreamteam: Turcks neues Modbus-RTU-Gateway arbeitet eng mit dem Wireless-System DX80 zusammen, mit dem DX99 sogar in Ex-Zone 0.
Dreamteam: Turcks neues Modbus-RTU-Gateway arbeitet eng mit dem Wireless-System DX80 zusammen, mit dem DX99 sogar in Ex-Zone 0.
(Turck)

Während Industrial Ethernet zunehmend in die Feldbuswelt eindringt und immer mehr zum Standard wird, verrichtet ein klassisches Feldbusprotokoll in der Automatisierungswelt seit Jahrzehnten still und leise seinen Dienst: Modbus RTU. Am Markt sehr weit verbreitet, kein Überflieger, aber als zuverlässige Technik anerkannt. Oft wird es auch als Subbus zu den Feldgeräten eingesetzt, obwohl auf übergeordneter Ebene meist ein aufwändigerer und schnellerer Bus wie Profibus oder sogar Profinet verwendet wird.

Modbus ist vor allem wegen seiner Einfachheit weit verbreitet. Es füllt genau die Lücke zwischen den analogen oder digitalen Signalen einfacher Feldgeräte und den komplexeren Busprotokollen wie Profibus, Devicenet und ihren Ethernet-Sprösslingen. Für einen einfachen Schalter ist ein Bus überflüssig, für komplexere Feldgeräte wie Barcode-Leser, Barcode-Drucker, messende Lichtvorhänge oder messende Sensoren jedoch lohnt er sich. Schnittstellen für Profibus und andere Oberklasse-Busse sind aber zu aufwändig und zu teuer, um jedes Feldgerät damit auszustatten. Das relativ einfache und günstige Modbus RTU füllt diese Stelle optimal aus.

Die Eignung von Modbus als Feldgerätebus trifft aktuell auf den Trend zu immer komplexeren messenden Feldgeräten, die eine entsprechende Busschnittstelle mitbringen. Aus dem Turck-Portfolio seien hier beispielhaft die messenden Lichtvorhänge EZ-Array, die induktiven Linearwegsensoren LI und die jüngst vorgestellten induktiven Drehgeber RI360-Q24 genannt. Parametrierung, Diagnose und Signal-Kommunikation laufen bei diesen Geräten häufig über die Modbus-Schnittstelle. Mit einem neuen BL20-Modbus-RTU-Gateway trägt Turck dieser Entwicklung Rechnung und macht so auch andere Feldgeräte – von einfachen Sensoren bis zu RFID-Systemen – fit für die Modbus-Kommunikation.

Drahtlose Modbus-Netzwerke

Das Gateway eignet sich aber nicht nur zum leitungsgebundenen Anschluss dieser Feldgeräte, es verleiht dem „guten alten Feldbusprotokoll“ im wahrsten Sinn des Wortes Flügel: In Verbindung mit den DX80-MultiHop-Data-Radios von Turcks Partner Banner Engineering kann der Anwender jetzt leitungsgebundene Modbus-Netze mit drahtlosen kombinieren. Dies ist beispielsweise interessant, um weit entfernte Maschinenteile oder Feldgeräte an die zentrale Steuerung einer Anlage anzubinden. Oft macht unwegsames Gelände eine Kabelverlegung extrem kompliziert oder sogar unmöglich. Die Kombination von BL20-Modbus-Gateway und DX80 schafft jetzt Abhilfe.

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