Elektroindustrie Günstige Sondersituation: ZVEI erhöht Prognose auf 2,5 Prozent
Die Geschäfte laufen für die deutsche Elektroindustrie gut, im Juli 2017 fiel die Produktion um 7,1 Prozent höher aus als im Vormonat . Auch das Exportwachstum stand auf breiter Basis, deshalb erhöht der Verband die Prognose für die reale Produktion 2017 auf plus 2,5 Prozent.
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Der ZVEI erhöht seine Prognose vom Jahresanfang für die reale Produktion 2017 um einen Prozentpunkt auf plus 2,5 Prozent. „Allen globalen Risiken zum Trotz befinden wir uns derzeit in der günstigen Sondersituation eines breit angelegten Wachstums, wie wir es seit Ende der Finanzkrise so nicht hatten“, erklärt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann die Änderung. „Der bisherige Jahresverlauf war merklich besser als erwartet und so gut wie alle Fachbereiche haben am Wachstum partizipiert. Gleichzeitig zogen die Bestellungen aus dem In- und Ausland in den ersten sieben Monaten kräftig und nahezu gleich stark an. Das Exportwachstum stand zudem auf einer sehr breiten Basis“, so Gontermann weiter.
Auftragseingänge steigen weiter
Die deutsche Elektroindustrie ist mit einem deutlichen Bestellplus in die zweite Jahreshälfte gestartet. Insgesamt legten die Auftragseingänge im Juli 2017 um 10,5 Prozent gegenüber Vorjahr zu. Die Inlandsbestellungen stiegen um 14,1 Prozent, die Auslandsbestellungen um 7,9 Prozent. Aus der Eurozone gingen im Juli 3,3 Prozent mehr Aufträge ein als vor einem Jahr, aus Drittländern 10,9 Prozent. In den gesamten ersten sieben Monaten dieses Jahres erhöhten sich die Bestellungen um 8,8 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
Mit insgesamt 15,2 Mrd. Euro haben die Erlöse der heimischen Elektrounternehmen ihren Vorjahreswert im Juli um 9,9 Prozent übertroffen. Dabei stiegen der Inlandsumsatz auf 7,2 Mrd. Euro (+5,3 %) und der Auslandsumsatz auf 8 Mrd. Euro (+14,0 %). Zwischen Januar und Juli 2017 kamen die Branchenerlöse auf 107,9 Mrd. Euro – ein Plus von 7,4 Prozent. „In den gesamten ersten sieben Monaten des laufenden Jahres stieg der Auslandsumsatz doppelt so stark wie die Inlandserlöse“, so Dr. Gontermann. „Der Inlandsumsatz nahm um 4,8 Prozent auf 51,3 Mrd. Euro zu, der Auslandsumsatz um 9,6 Prozent auf 56,6 Mrd. Euro.“
Produktionspläne für August heraufgesetzt
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie zeigte sich im August stabil auf hohem Niveau. Zwar fiel die Beurteilung der aktuellen Lage etwas ungünstiger aus als im Juli, dafür zogen die allgemeinen Geschäftserwartungen an. 63 Prozent der Elektrounternehmen bewerten ihre gegenwärtige Lage als gut, 33 Prozent als stabil und nur vier Prozent als schlecht. Für die nächsten sechs Monate gehen 28 Prozent der Branchenfirmen von anziehenden Geschäften aus, 69 Prozent von gleichbleibenden und lediglich drei Prozent von rückläufigen. Die Exporterwartungen änderten sich nach ihrem kräftigen Anstieg im Vormonat im August kaum.
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