Hin und flott wieder weg

Redakteur: Reinhard Kluger

Stromversorgung Um elektrisch betriebenen Fahrzeugen zu einem schnellen Durchbruch am Markt zu verhelfen, ist unter anderem eine flächendeckende Infrastruktur zum Laden der Batterien erforderlich. Mit ihren DC-Schnellladestationen bietet ABB hierfür leistungsstarke Optionen.

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DC-Schnellader sind für Privatpersonen und Fuhrparkbetreiber gleichermaßen interessant. Beide profitieren von den schnellen Ladeoptionen. (ABB)
DC-Schnellader sind für Privatpersonen und Fuhrparkbetreiber gleichermaßen interessant. Beide profitieren von den schnellen Ladeoptionen. (ABB)

Wenn, wie geplant, Ende 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein sollen, bedarf es besonderer Mobilitätsbedürfnisse: Gefragt ist eine räumliche und zeitliche Flexibilität beim Laden des E-Fahrzeugs. Ob man auf der Autobahn unterweg ist oder daheim aufladen will, die Ladezeiten müssen mal kürzer, mal länger sein. Auf jede Fall braucht es ein flächendeckendes, an den Mobilitätsbedürfnissen der Autofahrer orientiertes Netz an Ladestationen. 2011 hatte ABB einen der Pioniere auf dem Gebiet der Schnellladestationen übernommen, die niederländische Firma Epyon. ABB verfügt damit jetzt über ein breites Spektrum intelligenter Ladetechnologien sowohl für Wechselstrom als auch für Gleichstrom.

Insbesondere die Lösungen aus der Terra-Familie können dazu beitragen, den Durchbruch nachhaltiger Mobilität für den Massenmarkt zu erleichtern. Herkömmliche AC-Stationen benötigen für das Laden einer Batterie zwischen sechs und acht Stunden, DC-Schnellladestationen dagegen nur 15 bis 30 Minuten. Die während dieser Zeit gespeicherte Energie reicht aus, um bis zu 100 Kilometer weit zu fahren. ABB bietet die modularen Terra-Schnellladestationen als Komplettstation (Terra 51) und zum gleichzeitigen Aufladen von zwei E-Autos als Multi-Port-Station mit Ladesäule und Basisstation (Terra 100.2). Bei der Komplettstation Terra 51 gibt es eine Version mit AC-Option. Hier lassen sich zwei EV's parallel laden, einmal mit Gleichstrom und zugleich auch mit Wechselstrom, um flexibel auf unterschiedliche Ladeotionen reagieren zu können.

Erhöhte Verfügbarkeit der Elektrofahrzeuge

Die DC-Schnelllader von ABB sind für Privatpersonen und Fuhrparkbetreiber wie Taxibetriebe oder Unternehmen des ÖPNV gleichermaßen interessant. Letztere profitieren von den schnellen Ladeoptionen besonders, da sie gegenüber dem herkömmlichen Laden mit Wechselstrom die Einsatzzeiten der Elektrofahrzeuge um rund 40 Prozent erhöhen und ihre tägliche Reichweite verdreifachen können.

Die Ladeinfrastruktur setzt sich aus drei Elementen zusammen: Aus der Terra Schnelladestation, dem Galaxy Management Tools und den Houston API Suites. Bei letzteren handelt es sich um professionelle Schnittstellen für die Back-Office-Integration. Dank des einfachen und flexiblen Anbindes der Ladestruktur und der Kommunikation über eine API-Schnittstelle lassen sich individuelle Geschäftsmodelle realisieren.

Die intelligenten Terra-Ladesäulen sind an das ABB Power-Routing-Netzwerk angebunden. Dieses robuste IT-Basisnetzwerk wird vom ABB Service Center betrieben und ermöglicht Support, Software-Aktualisierungen und -Upgrades, Fernwartung, Instandhaltung sowie Überwachung der Ladesäulen.

Die flexiblen Konnektivitätslösungen von ABB sind mit dem Open Charge Point Protocol (OCPP) für die Backoffice-Integration kompatibel und erlauben die Echtzeit-Authentifizierung und -Autorisierung von Benutzern. Darüber hinaus lassen sich mit ihnen auch unterschiedliche Geschäftsmodelle und Backoffice-Optionen abbilden. Die offenen Schnittstellen bieten Infrastrukturanbietern wie Versorgungsunternehmen oder Stadtwerken die Möglichkeit, die Bedingungen der Stationen zu überwachen sowie Abrechnungs- und Verwaltungssysteme anzubinden. Über Ethernet und E/A-Schnittstellen lassen sich anbinden: Direktzahlsysteme, Warn- und Alarmsysteme sowie Transaktionen starten oder stoppen. Dabei werden die Statusinformationen an das system übermittelt. Mit dem webbasierten Site-Management-Tool Galaxy von ABB können die Betreiber der Ladestationen auf Echtzeit-Statusinformationen sowie Anwendungs-, kWh- und Ladevorgangsstatistiken der Terra-Ladesäulen zugreifen. Galaxy kann darüber hinaus zur individuellen Vor-Ort-Konfiguration der Ladesäulen genutzt werden. So bietet es die Möglichkeit, per Ferngriff die bereitgestellte Energie zu- und abzuschalten.

Europaweit größtes Projekt für Ladeinfrastruktur

Anfang 2012 hat die Regierung Estlands ABB mit der Lieferung und Installation von 200 Schnellladestationen für Elektroautos beauftragt. Dies ist europaweit der bisher größte Auftrag, der je auf diesem Gebiet vergeben wurde. Damit wird weltweit erstmals eine Infrastruktur aus Schnellladestationen errichtet, die sich über ein komplettes Land erstreckt. Das Konzept sieht vor, dass jede Hauptverkehrsstrasse in Estland im Abstand von rund 50 km mit einer solchen Station ausgerüstet ist. Für die Elektrofahrzeufflotte der Regierung sind 507 AC-Ladestitionen geplant. Die Fertigstellung ist für Ende 2012 geplant. [klu]

Hannover Messe: Halle 11, Stand A35

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