Inno Days 2023 Schutz, Sicherheit und Monetarisierung im Fokus

Ein Gastbeitrag von Elke Spiegelhalter, Public Relations, Wibu-Systems Lesedauer: 5 min |

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Am 14. und 15. Juni 2023 fanden in Karlsruhe erstmals die Inno Days der Wibu-Systems AG statt. Softwarehersteller und Hersteller intelligenter Geräte diskutierten mit den Referenten die aktuellen Themen der Branche.

Bei der Podiumsdiskussion „Die Welt steht Kopf. Wo steht die Wirtschaft? Herausforderungen und wie man ihnen in der heutigen Zeit begegnen kann." diskutierten die Gesprächspartner lebhaft die aktuelle Situation für die Branche.
Bei der Podiumsdiskussion „Die Welt steht Kopf. Wo steht die Wirtschaft? Herausforderungen und wie man ihnen in der heutigen Zeit begegnen kann." diskutierten die Gesprächspartner lebhaft die aktuelle Situation für die Branche.
(Bild: Wibu-Systems AG/Marco Blume)

Die allerersten Inno Days begann gleich mit einem den aktuellen Zeitnerv treffenden Thema. Denn den Auftakt der Inno Days bildete Dr. Detlef Houdeau von Infineon Technologies AG mit seinem Vortrag „Automatisierung, der EU Digitale Produktpass und Cybersicherheit: Wie passt das zusammen?“. Der Hintergrund dazu: Das heutige CE-Label für den europäischen Binnenmarkt soll nach den Vorstellungen der EU-Kommission eine Erweiterung mit drei neuen Kriterien erhalten: die neue Funkzulassung (RED), ein neuer Cyber Resilience Act (CRA), zum Beispiel für Software-Updates von mindestens fünf Jahren, und ein digitaler Produktpass, der ein Produkt bei der Herstellung begleitet und Informationen wie den CO2-Fußabdruck enthält und anzeigt. Änderungen, welche die Branche bewegen. So reflektierten und diskutierten der Vortragende und die Zuhörer die Chancen und Risiken dieser geplanten Neuerungen lebhaft.

Flexibler Softwareschutz mit Akzeptanz

Um zukunftssicheren Softwareschutz ging es beim nächsten Beitrag: ETM Professional Control GmbH bietet ein offenes SCADA-System an, das vor allem in Branchen-Lösungen für Betreiber von kritischen Infrastrukturen wie Wasser- und Energieversorger, Bahn- oder Autobahntunnelbetreiber eingesetzt wird. Die Branchenspezialisten modellieren aus dem SCADA-System wie aus einem Baukasten moderne Lösungen. Der Softwareschutz erfolgt dabei weitestgehend unsichtbar für die Kunden, die ihre Anlagen über sehr lange Zeiträume und auch über technologische Veränderungen hinweg betreiben. Jörgen Mad zeigte, dass die Partnerschaft mit Wibu-Systems als innovativem Zulieferer auf der Höhe der Zeit genau jene Flexibilität und Zukunftssicherheit bietet, die ETM Professional Control vom Softwareschutz erwartet und der in dieser Form von den Kunden akzeptiert wird.

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Automatischer Softwareschutz

Axel Engelmann von Wibu-Systems ging auf den neuen Ax-Protector NC ein. Die Popularität von Managed Programmen und Skriptsprachen nimmt aufgrund effizienterer Entwicklung und durch die Plattformunabhängigkeit immer mehr zu. Das Angriffspotenzial ist aufgrund der leichten Analysierbarkeit allerdings hoch. Mit dem Ax-Protector NC bietet Wibu-Systems eine Lösung an, mit der diese Artefakte geschützt werden können, ohne dabei die Plattformunabhängigkeit zu verlieren. Die Schutzlogik ist in einer separaten nativen Komponente ausgelagert, welche für die jeweilige Plattform auch im Nachhinein mit der Codemeter Runtime zur Verfügung gestellt wird. Mit Ax-Protector CTP ist es auch möglich, Module auf Windows, Mac OS oder Linux während des Kompilierens zu obfuskieren und zu lizenzieren. Die auf LLVM-basierende Lösung ermöglicht zudem den Schutz von nativen Mac-OS-Modulen, die für Apple Silicon kompiliert und in Hardened Runtime Umgebungen ausgeführt werden.

Den Herausforderungen begegnen

Der Softwareschutz-Nachmittag endete mit der Podiumsdiskussion: „Die Welt steht Kopf. Wo steht die Wirtschaft? Herausforderungen und wie man ihnen in der heutigen Zeit begegnen kann“, moderiert von Matthias Stauss vom SWR. Die Gesprächspartner Dr. Detlef Houdeau, Jörgen Mad, Dieter Hess von der Codesys GmbH und Oliver Winzenried, Vorstand von Wibu-Systems, spannten den Bogen zu unterschiedlichen Themen, beispielsweise wie der Softwareschutz in der Vergangenheit bewertet wurde oder die wachsende Bedeutung von Lizenzierung aufgrund der Globalisierung. Zwei Probleme hinsichtlich der Sicherheit identifizierten die Gesprächspartner: Viele alte Systeme laufen noch, teilweise über 15 Jahre lang, jedoch ohne die aktuellen Schutzmaßnahmen. Zum einen könnten Angreifer über Lücken in alte Systeme gelangen, da diese nicht weiterentwickelt werden, und zum anderen werden vorhandene Features wie verschlüsselte und signierte Mails nicht richtig benutzt, was die Angreifer als Lücken identifizieren und ausnutzen. Darüber hinaus seien Anwendungen für künstliche Intelligenz schützenswert und die Zukunft liege zunehmend mit Services in der Cloud.

Organe aus dem 3D-Drucker

In der Industrie wird schon häufig mit 3D-Druck gearbeitet. Professor Dr. Ute Schepers vom KIT gab am zweiten Tag mit „3D-Druck von Lebensmittel und Organen“ einen Einblick aus der aktuellen Forschung. Das Ziel ist, mit eigenen Stammzellen ein komplettes Organ zu drucken, damit für die Patienten lange Wartezeiten auf eine Organspende entfallen und das Risiko der Abstoßung minimiert wird. Bereits heute können Medikamententests ohne Tierversuche mittels der sogenannten miniaturisierten aufgedruckten „Organ-on-Chips“-Technik durchgeführt werden.

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Notfälle per Selbstbedienung lösen

Die Lizenz ist verloren oder abgelaufen und es ist mitten in der Nacht, und das auch noch an einem langen Wochenende. Bei systemkritischen Anwendungen ist dies ein Horror-Szenario, aber auch bei scheinbar unkritischer Software wie einem Officeprogramm kann dies lebensverändernde Auswirkungen haben, wenn zum Beispiel die Abgabe der Doktorarbeit daran hängt. In seinem Vortrag hat Rüdiger Kügler von Wibu-Systems gezeigt, wie diese und weitere Anwendungsfälle durch ein Selbstbedienungsportal abgefangen werden können. Der Anwender kann bestimmte Aktionen, wie Lizenzumzug, Lizenzwiederherstellung oder Erstellung einer temporären Lizenz in einem vom Hersteller definierten Rahmen selbständig durchführen. Aber auch Wiederverkäufer oder der Hersteller selbst können jederzeit in diese Prozesse eingreifen. Durch die Verlagerung der Aktion auf die Seite des Anwenders wird der Aufwand beim Hersteller reduziert und die Zufriedenheit des Anwenders gesteigert. Gibt der Hersteller damit nicht auch die Kontrolle aus den Händen? Die klare Antwort lautet: nein. Er bestimmt weiterhin, was und wie oft erlaubt ist und er kann jede Aktion nachvollziehen und bei Bedarf rückgängig machen.

Konkrete Anwendung: Kompatibel für unterschiedliche Plattformen

Abgerundet wurden die Inno Days mit dem Vortrag eines weiteren Kunden: Benjamin Sigrist von der Sick AG erläutert, wie das Unternehmen die Lizenzierungslösung Codemeter für Sensoren und Desktopsysteme einsetzt. Ein wichtiges Auswahlkriterium war die Kompatibilität von Codemeter für unterschiedliche Plattformen, was den Aufwand bei der Lizenzierung reduziert, denn die Implementierung war nur einmal notwendig und nicht für jede einzelne Plattform. Inzwischen wurde Codemeter zur Standardlizenzierungsplattform bei der Sick AG. Der Hersteller von Sensorlösungen profitiert von dieser Lösung, welche die Lizenzen für die Käufer ausstellt, was zu neuen Lizenzmodellen geführt hat, und Codemeter License Central tauscht sich mit dem ERP-System aus.

Gemeinsam einen Blick in die Zukunft wagen

Das Feedback der Teilnehmer fiel durchweg positiv aus. Einen Blick in die Zukunft wagen zu können und einen intensiven gemeinsamen Austausch über verbindende Themen aus den Bereichen IP-Schutz und Lizenzierung mit Codemeter zu erleben, wurde als größter Nutzen hervorgehoben. Genug gute Gründe, um bereits jetzt an den Inno Days 2024 zu arbeiten.

 

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