Top 100 Innovative Mittelständler aus allen Branchen

Redakteur: Sariana Kunze

Unter ihnen sind 21 Weltmarktführer, 51 nationale Champions und 67 Familienunternehmen: die innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands. Ihnen gratuliert Ranga Yogeshwar am 5. Juli bei der Top 100-Preisverleihung. Es sind auch bekannte Firmen aus der Automatisierung unter den 100.

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(Top 100)

Die Top 100-Unternehmen sind Fortschritt-Macher. Denn mit ihren Ideen und Neuerungen treiben sie die deutsche Wirtschaft voran, wie die Untersuchung von Prof. Dr. Nikolaus Franke vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien zeigt: Sie erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 13,5 Mrd. Euro. Dabei erzielten sie 42,6 Prozent ihres Umsatzes mit Produkten und Dienstleitungen, die sie erst in den letzten drei Jahren neu auf den Markt gebracht haben – und zwar vor der Konkurrenz. Im Durchschnitt der KMU in Deutschland beläuft sich der Wert auf nur 8,6 Prozent. Das schlägt sich auch im Wachstum nieder: 84 Prozent der Top-Innovatoren sind in den vergangenen drei Jahren schneller gewachsen als der Durchschnitt ihrer jeweiligen Branche. Ihr Wachstum lag dabei um stolze 15 Prozentpunkte höher als im Branchendurchschnitt.

Der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team haben das Innovationsmanagement von 245 Unternehmen untersucht. Die besten von ihnen erhalten das Qualitätssiegel Top 100. Die Gesamtpreisträger in den drei Größenklassen wurden anschließend von einer Expertenjury ausgewählt. Es sind die LED Linear (Größenklasse der Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern), Profas (Größenklasse B: 51 bis 250 Mitarbeiter) und die EOS (Größenklasse C: über 250 Mitarbeiter). Sie werden von den Laudatoren Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer, Manfred Gotta und Prof. Dr. Arnold Weissman geehrt.

Weidmüller gehört zu den Innovativsten

Aus den Händen von Mentor Ranga Yogeshwar nahmen Dr. Jan Stefan Michels, Leiter der Technologieentwicklung bei Weidmüller, und Projektmanager Dr. Sascha Nolte, das Innovationssiegel Top 100 entgegen. „Wir sind sehr stolz auf das Innovationssiegel und verstehen diese Auszeichnung als Lob und Ansporn gleichermaßen“, so Weidmüller Vorstandssprecher Dr. Peter Köhler. Sein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der Belegschaft: „Den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Unternehmen machen die Mitarbeiter aus und nur in solchen Unternehmen entsteht auch Innovationskraft“, sagt Köhler. „Dass uns diese Innovationskraft nun auch wissenschaftlich bestätigt wurde, freut uns sehr.“

Weidmüller überzeugte bei der Top 100-Analyse mit seinem Innovationsmarketing. „Zusammen mit dem Vertrieb und dem Industriemanagement übernimmt das Innovationsmarketing die Ideengewinnung und die Bewertung der Markt- und Kundenrelevanz geplanter Neuerungen. Es steuert und begleitet aber auch jeden einzelnen Entwicklungsschritt eines Produkts, bis hin zu Feldtests bei Schlüsselkunden und zur zielgruppengerechten Marktkommunikation“, heißt es in der Begründung der Jury. „Dass dieses Vorgehen erfolgreich ist, zeigen die Vielzahl der nationalen und internationalen Patente des 1850 gegründeten Mittelständlers.“

Werma als Fortschritt-Macher ausgezeichnet

Die Werma Signaltechnik war mit von der Partie. Sie gehört zum zweiten Mal in Folge zu den Ausgezeichneten. Das Unternehmen mit weltweit 245 Mitarbeitern punktete bei der Top 100- Analyse insbesondere durch seinen hauseigenen Entwicklungsprozess, das „Werma Development System“ (WDS): Es reduziert Projektlaufzeiten, stellt die pünktliche Beendigung der Projekte sicher, sorgt für eine effiziente Ressourcennutzung und erlaubt es, Schwierigkeiten früh zu identifizieren und zu beseitigen. Ein in neun Phasen gegliederter Prozess beschreibt Innovationsvorgänge detailliert, von der Idee über die Konzeption und Tests bis zur Fertigstellung. Dabei ist die frühzeitige Formulierung von Markt- und Produktanforderungen ebenso sichergestellt wie die eventuelle Mitarbeit externer Berater.

Wieland Electric gehört zu den Top 100

Die Wieland Electric aus Bamberg ist mit von der Top 100-Partie. Das Unternehmen gehört zum sechsten Mal zu den Ausgezeichneten. Der Spezialist für elektrische und elektronische Verbindungstechnik mit 824 Mitarbeitern in Deutschland überzeugte bei der Top 100-Analyse insbesondere mit optimal austarierten Innovationsprozessen. So sind bei dem über 100 Jahre alten Mittelständler bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium alle relevanten Abteilungen in die Entscheidungen mit einbezogen. Regelmäßig trifft sich das gesamte Management von der Geschäftsführung über den Vertrieb und das Produktmanagement bis zur Entwicklung um die neuesten Produkttrends und -ideen zudiskutieren. Dabei generiert es eine Prioritätenliste für Neuentwicklungen. Zudem werden systematisch sämtliche Informationen über die Mitbewerber erfasst. Der eigentliche Innovationsprozess ist durch sieben Meilensteine gegliedert, die in einer Projektdatenbank mit Terminen und Kosten abgebildet werden. Der Prozess startet mit der Ideenerfassung und -bewertung und reicht über die Investitionsfreigabe und die Lagererstbestückung bis zum Projektabschluss. Letzterer ist durch die notwendigen Zulassungen für Produktneuheiten

definiert. Ein besonders wichtiger Meilenstein ist die Investitionsfreigabe. Sie erfolgt, nachdem sich alle involvierten Abteilungen abgestimmt haben. „So stellen wir sicher“, erklärt Geschäftsführer Dr. Ulrich Schaarschmidt, „dass alle denkbaren Aspekte ihre Berücksichtigung finden“.

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