Technik-Cluster OWL Intelligente Technische Systeme sollen industrielle Wertschöpfung sichern
Eine Region stellt sich auf Wachstum ein. In Ostwestfalen-Lippe (OWL) soll mit dem Spitzencluster „it’s owl“ ein Know how-Pool zum Thema Industrie 4.0 entstehen. Eine Aufgabe, die zudem auf den Standort Deutschland ausstrahlt.
Anbieter zum Thema

Schon einzeln sind sie stark, und zudem bündeln sie noch ihre Kompetenzen: Beckhoff, Lenze Phoenix Contact und Weidmüller. Unternehmen, die deutlich Flagge zeigen, stellvertretend für andere Beteiligte, und zwar für das Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme Ostwestfalen-Lippe, kurz „it’s owl“. Hier vollziehen zahlreiche Unternehmen, Hochschulen, Forschungszentren und Organisationen den Schulterschluss, um den Innovationssprung von der Mechatronik zu Intelligenten Technischen Systemen gemeinsam anzugehen.
Eine neue Generation an Produktionssystemen
In 45 Projekten im Gesamtumfang von etwa 100 Millionen Euro werden bis Juni 2017 Technologien für eine neue Generation von Produkten und Produktionssystemen entwickelt – von Automatisierungslösungen und Antrieben über Haushaltsgeräte, Fahrzeuge und Maschinen bis zu Smart Grids und vernetzten Produktionsanlagen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dafür 40 Millionen Euro an Fördermitteln bereit, den Rest finanzieren die Unternehmen aus eigener Tasche. Mit den Projekten will der Spitzencluster die Intelligenz in die Produktion bringen. Eine Aufgabe, für die man Ostwestfalen-Lippe
Komplette Automatisierung aus Ostwestfalen
„Wir können aus Ostwestfalen eine komplette Automatisierung für den Rest der Welt liefern“, sagt Hans Beckhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der Beckhoff Automation, selbstbewusst mit Blick auf andere Regionen in Deutschland. Intelligente Technische Systeme entstehen im Zusammenspiel von Ingenieurwissenschaften und Informatik: Solche Systeme können autonom mit ihrem Umfeld interagieren, sind flexibel modifizierbar und erweiterbar. Auf Basis von gesammelten Daten können sie künftige Ereignisse antizipieren und geeignete Aktionen ohne Mitwirkung des Menschen auswählen. Das verbessert die Entwicklung, die Einrichtung, die Wartung und das Lebenszyklusmanagement von Produkten, Maschinen und Anlagen. Und: So lassen sich Zuverlässigkeit, Ressourceneffizienz und Benutzerfreundlichkeit erhöhen.
Vision Industrie 4.0
Für Roland Bent bietet die Vision „Industrie 4.0“ als vernetzte Fabrik noch weiteres Optimierungspotenzial. Der Geschäftsführer Phoenix Contact: „Durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien können wir in der Automatisierungstechnik erhebliche Optimierungspotenziale nutzen. Unser Cluster bietet dafür hervorragende Voraussetzungen, so dass die Unternehmen ihre Marktposition ausbauen werden. Alle reden über „Industrie 4.0“ – wir entwickeln konkrete Lösungen dafür.“
Innovationskraft stärken
Dass die Unternehmen nicht nur in Ostwestfalen-Lippe angesiedelt sind, sondern, dass sie dort auch überwiegend produzieren, für Dr. Peter Köhler, Vorstandsprecher der Weidmüller-Gruppe, macht das den besonderen Reiz dieser Region aus. Denn so haben die Unternehmen ein hohes Eigeninteresse Automatisierungs-Ergebnisse auch in der eigenen Fertigung umzusetzen: „Im Technologienetzwerk kombinieren wir Forschungsergebnisse mit dem konkreten Anwendungs-Know-How und der praktischen Erfahrung der Unternehmen. So stärken wir mit neuen Technologien unsere Innovationskraft und schaffen zusätzlich einen Wettbewerbsvorteil für die gesamte Region.“
Gestärktes "Gravitationszentrum"
Intelligente Technische Systeme sind dann erfolgreich, wenn sie dem Anwender nutzen. So sieht es Dr. Tim Bendig, Leiter Corporate Communications Lenze SE. Energieeffizienz gilt für ihn als besondere Herausforderung. Doch er sieht die Chancen des Clusters nicht nur in der Technologie-Entwicklung, sondern auch in einem gestärkten „Gravitationszentrum“: „Mit it’s owl werden wir die Bekanntheit des Standorts und die Attraktivität der Unternehmen und Hochschulen deutlich steigern. Denn in it’s owl kann man Zukunft mitgestalten. Schon jetzt merken wir ein hohes Interesse bei Fach- und Führungskräften.“
Die Spitzencluster-Projekte bringen Entwicklungsschub
Im Rahmen der Spitzencluster-Strategie liegt der Fokus auf intelligenten Automatisierungs- und Antriebslösungen: So integriert Beckhoff, Verl, beispielsweise ingenieurwissenschaftliche Erkenntnisse in die Standardautomatisierung. Phoenix Contact aus Blomberg verbessert durch intelligente Automatisierungs-Komponenten die Wandlungsfähigkeit von Maschinen und Anlagen. Und Weidmüller, Detmold, will mit intelligenten Automatisierungsgeräten wandlungsfähige Fertigungssysteme umsetzen, und Lenze, Hameln, erarbeitet intelligente Antriebe und Steuerungen für Intralogistik in Warenhäusern.
Der Spitzencluster „it’s owl“ soll nicht nur die Technologie voranbringen, sondern er soll gleichfalls einen großen Entwicklungsschub für die Region auslösen. Konkret in Zahlen: 10000 neue Arbeitsplätze, 50 neue Unternehmen und fünf neue Forschungsinstitute. Gemeinsam will man noch stärker werden.
Hannover Messe 2013: Halle 16, Stand A04
(ID:38408320)