Intelligentes Gerätemanagement IO-Link greift durch
Die nahtlose Kommunikation vom Sensor bis ins Internet gilt als wesentliche Voraussetzung für Industrie 4.0. Doch schon längst lassen sich mit IO-Link, der feldbusunabhängigen Punkt-zu-Punkt-Verbindung, Prozessgeräte ganz einfach in ganzheitliche Anlagenkonzepte integrieren. Ein Device Manager macht jetzt den direkten Zugriff auf die unterste Geräteebene möglich.
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Zunehmend hält die IT-Technologie auf Fertigungsebene Einzug: Werkstücke führen produktions- oder logistikrelevante Daten mit sich (sog. elektronischer Begleitschein), identifizieren sich an unterschiedlichen Stationen und steuern sich so selbständig durch den Herstellungsprozess. Ziel ist die Smart Factory: Effiziente, flexible, transparente und nachfrageorientierte Produktionsprozesse. Mit leistungsfähigen Netzwerkmanagement-Systemen sollen in Zukunft Multi-Gerätekonfigurationen, Software-Updates, die Behandlung von Störungsmeldungen sowie statische wie dynamische Anlagendiagnosen bis auf Feldebene fast von jedem Punkt der Erde aus realisierbar sein.
IO-Link basierendes Softwaretool
Ein neu entwickelter Device Manager von Balluff ist dabei Werkzeug und Bestandteil der zukünftigen Industrie-4.0-Welt. Darunter versteht Dennis Seng, Produktmanager Industrial Networking bei Balluff, die intelligente Vernetzung von Sensoren, Aktoren und Geräten auf der Anlagenebene ebenso wie die nahtlose Integration der Komponenten über die Prozess-, Betriebs- und Unternehmensleitebene bis ins Internet.
Das auf IO-Link basierende Softwaretool stellt die gesamte Geräteperipherie übersichtlich dar und erlaubt den direkten Zugriff auf Parameter-, Konfigurations- und Diagnoseinformationen der Sensorik und Aktorik. Dennis Seng: „Über dieses Tool lassen sich Konfigurationseinstellungen ändern, neu parametrieren oder produktionsrelevante Daten abrufen. Von zentraler Stelle kann damit beispielsweise das komplette Farbspektrum einer Balluff IO-Link-Smart-Light für unterschiedliche Betriebs-, Temperatur- oder Füllzustände eingestellt werden. Komplexe Laserdistanzsensoren lassen sich mit allen zu setzenden Abständen und Schaltpunkten zentral parametrieren und testen.“
Musste bislang zu jedem einzelnen Prozessgerät eine separate Hardwareverbindung via USB-Box aufgebaut werden, greift der Device Manager via UDP (User Datagram Protocol) auf die IO-Link-Devices zu. Der zentrale Zugriff auf die Geräteperipherie über eine einheitliche Software, die per Device Manager durchführbaren Funktionalitätstests (Sprechen alle Feldgeräte wie gewünscht an? Stecken die Sensoren im richtigen Slot? Kommen die Signale zuverlässig an?) führen zu einer beträchtlichen Steigerung der Anlagenproduktivität.
Integrierte Kommunikation stellt hohe Ansprüche
Der Netzwerkexperte weist darauf hin, dass diese Form der integrierten Kommunikation hohe Ansprüche an die Geräte- und Übertragungstechnologie stellt: „Einerseits müssen die eingesetzten Devices in der Lage sein, komplexe Daten zu generieren und in übertragungsfähiger Form zur Verfügung zu stellen. Andererseits muss die Übertragungsinfrastruktur leistungsfähig genug sein, selbst große Datenmengen über sämtliche Ebenen hinweg transportieren zu können. Die Vernetzung muss durchgängig, die Kommunikation nahtlos und Ebenen übergreifend sein. An dieser Stelle werden bereits vorhandene Mechanismen der auf Ethernet basierenden Feldbussysteme in Verbindung mit der intelligenten Schnittstelle IO-Link genutzt.“
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