Siemens Joe Kaeser löst Peter Löscher als Vorstandsvorsitzenden ab
Peter Löscher muss seine Koffer als Siemens-Vorstandsvorsitzender packen. Knapp eine Woche nach der jüngsten Gewinnwarnung ist es offiziell, Joe Kaeser (56), seit 2006 Chief Financial Officer (CFO) von Siemens, übernimmt zum 1. August 2013 das Ruder. Ein neuer CFO solle zeitnah gefunden werden. Zugleich musste das Unternehmen einen deutlichen Gewinnrückgang ausweisen.
Anbieter zum Thema

Wie Siemens zeitgleich berichtet, stieg der Auftragseingang des dritten Quartals im Vergleich zum Vorjahreswert um 19 Prozent auf 21,141 Mrd. Euro. Der Umsatz habe mit 19,248 Mrd. Euro um zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen.
Hohe Kosten für Umstrukturierung
Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz betrug 1,10 und der Auftragsbestand von Siemens erreichte mit 102 Mrd. Euro einen neuen Höchststand, wie es weiter heißt. Das Ergebnis Summe Sektoren sei auf 1,261 Mrd. Euro zurückgegangen, vor allem wegen Belastungen aus dem Produktivitätsprogramm Siemens 2014 im dritten Quartal von insgesamt 436 Mio. Euro.
Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten lag laut Siemens mit einer Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert. Der Gewinn nach Steuern sei auf 1,098 Mrd. Euro gestiegen. Der Free Cash Flow aus fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich auf 973 Mio. Euro.
Löscher hatte sein Amt am 1. Juli 2007 angetreten. Er hat bei Siemens mit allem Nachdruck eine heute als vorbildlich angesehene Integritätskultur etabliert, wie es in der Mitteilung heißt. Unter seiner Führung sei es gelungen, das Unternehmen auf ein höheres Leistungs- und Ertragsniveau zu heben, die Position von Siemens in den Schwellenländern zu verbessern und das Portfolio zu schärfen. Dennoch musste Siemens am 25. Juli mitteilen, dass man überwiegend aufgrund geringerer Markterwartungen nicht mehr davon ausgehen könne, bis zum Geschäftsjahr 2014 eine Ergebnismarge der Summe Sektoren von mindestens 12 % zu erreichen.
Joe Kaeser soll Siemens wieder auf Kurs bringen
Joe Kaeser wird Peter Löscher als Vorstandsvorsitzender von Siemens nachfolgen. „Unser Unternehmen ist bestimmt nicht in einer Krise und auch kein Sanierungsfall. Wir haben uns zuletzt aber zu viel mit uns selbst beschäftigt und etwas die Ertragsdynamik gegenüber dem Wettbewerb verloren“, sagte er. Sein Ziel sei es, Siemens in ein ruhiges Fahrwasser zurückzuführen und ein Hochleistungsteam zu formen. Bereits im Herbst werde sich das "Team Siemens' zur Präzisierung des Unternehmensprogramms äußern und dabei auch die mittelfristigen Perspektiven und die Vision für das Unternehmen adressieren. „Sie werden sehen: Siemens wird es auch nach 2014 geben", meinte Kaeser weiter.
(ID:42244561)