Kabel Kundenspezifische Kabelsysteme für herausfordernde Einsätze

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. Ullrich Höltkemeier / Karl-Ullrich Höltkemeier

Egal, ob Maschinenbau, Fabrikautomation, Medizin oder Umweltechnik, bei besonders kniffligen Anwendungen stoßen Standardkabel schnell an ihre Grenzen. Ernst & Engbring (E&E) bietet hier statt „Kabel von der Stange“ kundenspezifische Lösungen an, die punktgenau für den jeweiligen speziellen Einsatz fit gemacht werden. Konstruktionspraxis informierte sich vor Ort und sprach mit dem Geschäftsführer Lothar Klick.

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Seit 1952 hat sich Ernst & Engbring mit kundenspezifischen Spezialkabeln einen Namen gemacht und ist heute unter dem Markenzeichen E&E als Problemlöser und Systemanbieter im Marktsegment Spezialkabel bekannt.

In mehr als 50 Jahren haben hat man tausende unterschiedlicher Kundenlösungen entwickelt. Seit 1999 agiert das Unternehmen unter dem Dach der niederländischen Twentsche Kabel Holding, einer Gruppe weltweit operierender Firmen mit rund 2800 Beschäftigten. Lothar Klick, Geschäftsführer des in Westfalen ansässigen Kabelherstellers Ernst & Engbring (E&E): „ Dabei betreuen wir unsere Kunden ganzheitlich von der Idee bis zum einbaufertigen Produkt. Unsere Kunden schätzen unsere Kompetenz und Flexibilität, Schnelligkeit und Termintreue.“

Ob Kabelsysteme für die Bordelektronik moderner Automobile, Mikroleitungen für Hörgeräte in der Medizintechnik, Versorgungs- und Glasfaserleitungen für Kameras oder sehr bewegliche und EMV-sichere Kabel für schnelle Montageroboter – E&E realisiert hochwertige Kabel mit Durchmessern von 0,1 bis 100 mm. Die Firma aus Oer-Erckenschwick ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 und besitzt umfangreiche Zulassungen nach VDE, UL, CSA und ISO 10993 (Biokompatibilität).

Der lupenreine Spezialkabelhersteller

Schnürsenkel gehören zu den Selbstverständlichkeiten des Alltags, aber wehe, sie reißen! Mit diesem Beispiel verdeutlicht Lothar Klick, gerne die Rolle von Kabeln in der Industrie. „Kabel als unwichtige Zugabe zu sehen, entpuppt sich oft als Irrweg“, warnt der Geschäftsführer. Das zeige schon ein kurzer Blick auf die fatalen Folgekosten, die ein ausgefallenes Kabel verursachen kann.

„Dabei lässt sich mit kundenspezifisch entwickelten Kabellösungen schnell und wirkungsvoll ein enormes Potenzial für bessere Performance, unauffällige Integration und optimierte Systemleistung erschließen,“ so Klick, der mit etwa 260 Mitarbeitern in Oer-Erkenschwick eine der modernsten Kabelfabriken Europas betreibt. Als reiner Spezialkabelhersteller verzichtet E&E bewusst auf jegliche Kataloge und hat bisher weit über 10.000 anwenderspezifische Kabelsysteme realisiert. Stolz ist der Geschäftsführer Lothar Klick auch darauf, dass sein Unternehmen ausschließlich in Deutschland produziert.

Spezialkabel nach Maß, weil Standard oft teurer wird

Dazu hat Lothar Klick eine ganz besondere Meinung: „Egal ob Maschinenbau, Fabrikautomation, Medizintechnik oder andere Industriebereiche, bei besonders kniffligen Anwendungen stoßen Standardleitungen schnell an ihre technischen Grenzen. Hier sind statt „Kabel von der Stange“ kundenspezifische Lösungen gefordert, die punktgenau für ihren Einsatz konzipiert werden. Wer dabei auf das richtige System setzt, hat die Nase vorn.

Kundenspezifische Kabel- und Kabelsysteme sind immer Originale! Am Anfang steht dabei immer eine exakte Bedarfsanalyse, die in enger Abstimmung mit dem Kunden stattfindet. Passgenaue Spezialkabellösungen für professionelle Systeme erarbeiten: Genau dies ist das Geschäftsfeld des 1952 gegründeten Kabelherstellers Ernst & Engbring (E&E) mit Sitz im westfälischen Oer-Erkenschwick. Eine weitere Besonderheit dabei: Maßarbeit gibt es nicht nur für Großserien, sondern bereits bei kleinsten Losgrößen ab 100 Meter.

Bei der Umsetzung von kundenspezifischen Kabellösungen geht es vor allem um die präzise Analyse, solides Handwerk und eine Menge fertigungstechnische Finesse. Um die Nase vorn zu haben, sind nicht immer aufwändige oder gar exotische Konstruktionen gefordert. Manchmal können sich auch „kleine Lösungen“ als „großer Wurf“ entpuppen.

Hier hat der Anwender die Nase vorn

Hier zum Beispiel das „MouldConnect“. Damit wurde kürzlich eine Steckerumspritzung für stressgeplagte Roboterleitungen entwickelt, bei denen die wasser- und gasdichten IP-69-Winkelstecker auch im gesteckten Zustand noch verdreht werden können. Dieser „kleine Unterschied“ kommt dem Kabelanwender direkt zugute, da so ein Ausrichten des Steckers gezielt auf die Anwendung optimiert werden kann. Man sieht, hier hat der Anwender wirklich die Nase vorn.“

Wie sichert E&E bei der großen Produktvielfalt die Qualität?

Lothar Klick: Wir verfügen über eine der modernsten Kabelfabriken Europas – mit sämtlichen Tools, die zur Herstellung auf höchstem Qualitätsniveau notwendig sind: angefangen bei gut ausgebildeten und kon-tinuierlich geschulten Mitarbeitern in der Produktion über eine produktionsbegleitende Qualitätsüberwachung mit eigenen Prüfplätzen bis zu modernen Testeinrichtungen, in denen unsere Kabel nach kundenspezifischen Vorgaben geprüft werden. Unsere Arbeitskräfte wurden zum großen Teil im Unternehmen selbst ausgebildet.

Dabei findet die gesamte Fertigung in Deutschland und unter einem Dach statt. Das Besondere ist, dass wir für spezielle Produktionsanforderungen eine eigene Abteilung unterhalten, die mit rund 20 Fertigungsingenieuren, Werksschlossern und Betriebselektrikern unsere Anlagen bei Bedarf anpasst. Auch Spezialmaschinen und -werkzeuge werden hier nur für uns entwickelt und gebaut. Dadurch hat E&E immer die passenden Maschinen für wirklich einmalige Erzeugnisse. Außerdem können unsere Produktentwickler aus über 50jähriger Erfahrung schöpfen – die E&E-Wissensdatenbank enthält mehr als 10 000 Kabelkonstruktionen.“

Beginnend beim ersten Entwurf am Objekt des Kunden bis zur Serie, die Ingenieure von E&E sind immer mit dabei. Dazwischen liegen Beratung und Systemintegration mit den Spezialisten des Kunden sowie die gemeinsame Entwicklungsarbeit und das Prototypen-Testing. Mit dem Ergebnis funktionsfähiger und kostengünstiger Lösungen auch für die schwierigsten Verkabelungsprobleme und auch für kleinste Losgrößen.

Höchste Präzision für Miniaturkabel

Klein, kleiner, am kleinsten: Bei miniaturisierten Leitungen für elektronische Systeme mit extremer Packungsdichte bieten die ‚guten alten‘ Kabel mit metallischen Leitern jede Menge Möglichkeiten. Speziell in der Medizinelektronik, zunehmend aber auch in anderen Anwendungen wie der Automatisierungstechnik, sind mikroskopisch feine Kabellösungen gefragt. Forciert wird der Trend durch die ungebremste Miniaturisierung von Bauteilen und Komponenten, die immer kleinere Kabel benötigen.

((Vorname)) Schreiner, Leiter der Konstruktion bei E&E: „Mikrokabel sind Leitungen, die ihr oft komplexes Innenleben erst auf den zweiten Blick zeigen. Manche Kabel sind so extrem klein, dass sich ihre filigranen Details erst unter dem Mikroskop offenbaren. In einer vor gut drei Jahren eingerichteten Fertigungsinsel verarbeitet E&E unter reinraumähnlichen Bedingungen metallische Rundleiter bis runter zu AWG50 – das entspricht einem Durchmesser von gerade mal 25 µm. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat eine Dicke um die 50 µm.“

Ein Beispiel aus der Praxis

Fit für 200 Millionen Biegezyklen, das will schon etwas heißen. Dazu Bernd Buddenbrock, Prokurist und Leiter Systemtechnik bei E&E: „ In diesem Anwendungsbeispiel war ein miniaturisiertes Assembly für den sicheren Transport von Fire Wire-Bildsignalen gefragt. Das Kabel musste so konzipiert werden, dass es mechanischen Stress problemlos wegsteckt. Gefordert war eine Leitung mit engen elektrischen und mechanischen Toleranzen sowie maximaler Signaltreue – und das bei Beschleunigungen von bis zu 15 g. Das entspricht einer Beschleunigung von nur auf hundert km/h in 2,75 s. Die Lebensdauererwartung erreicht 200 Mio. Zyklen.

Klar, dass hier kein ‚Allerweltskabel‘ zum Einsatz kommen konnte. Unsere Entwickler griffen dazu auf die Möglichkeiten im Subminiaturbereich zurück und konstruierten eine Hybrid-Flachleitung, in der zwei symmetrische Datenleitungen untergebracht wurden. Geliefert wurden die Assemblys mit passgenau konfektionierten Fire Wire-Steckern.“

Was aber ist der Kundennutzen beim Kauf eine E&E-Kabels?

Lothar Klick: „Ich denke wir haben uns über die vielen Jahrzehnte über die Kontinuität unserer Qualität behauptet. Das heißt, der Kunden bleibt in der Regel bei uns, weil

1. die Produkte grundsätzlich für ihn geschützt.

2. weil er weiß, dass er kontinuierliche Qualität bekommt, und

3. weil er weiß, das wir immer bestrebt sind eine Preisstabilität für den Kunden zu erreichen. Sicherlich gibt es Produkte, die auch adäquat von der einen oder anderen Firme gefertigt werden können, das ist keine Frage, aber die Summe dessen, was wir in unserem in unserem Produktspektrum für den Kunden anbieten, ist Zuverlässigkeit und absolute Kundentreue. Wir legen sehr hohe Maßstäbe an die Qualität, und das weiß der Kunde einfach.“

Was bringt die Zukunft für E&E?

Noch einmal der Geschäftsführer: „Oberste Priorität haben das kontinuierliche und stabile Wachstum der Firma sowie der Erhalt der Arbeitsplätze. Mit unserem Konzept der maßgeschneiderten Kabellösungen und Assemblys sind wir gut im Markt positioniert. Konsequent weiterentwickeln wollen wir das Geschäft mit mikroskopisch feinen Kabelsystemen, für das wir erst vor knapp drei Jahren eine eigene Fertigungsinsel mit quasi Reinraumbedingungen aufgebaut haben. Die Miniaturisierung ist auch in der Verbindungstechnik längst nicht zu Ende. Daher sehen wir hier große Potentiale – und das nicht nur mit haarfeinen Leitungen für den Medizinbereich.

„Made in Germany“ ist für uns kein Spruch aus der Vergangenheit, sondern ein täglicher Anspruch. Daher steckt hinter dem „Made by E&E “ unser hoher Qualitätsanspruch, der alle Arbeitsbereiche von der Auftragsannahme über die Entwicklung bis zu Fertigung und Test umfasst und durchdringt. ISO 9001:2000, Zulassungen nach VDE und UL, die Zertifizierung der Biokompatibilität (ISO 10993), CSA, VDE und eine Vielzahl von Patenten sprechen für sich.“

Ernst & Engbring

Tel. +49(0)2368 69 01 0

Dipl.-Ing. Ullrich Höltkemeier, Chefredaktion konstruktionspraxis, Vogel Industrie Medien

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