Bildverarbeitung auf der documenta Machine Vision im Tempel der modernen Kunst

Redakteur: Andrea Hackbarth

Mithilfe der Machine Vision Software HALCON analysiert der Künstler Harun Farocki auf der documenta das Fußball-WM-Endspiel 2006 Italien gegen Frankreich, aufgeteilt auf zwölf Bildschirmen. Das Kunstwerk zählt bei den Besuchern zu den beliebtesten.

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Die automatisierte Analyse der Videosequenzen von Spielzügen, aufgenommen aus verschiedenen Kamerapositionen, wurde mit der Bildverarbeitungssoftware HALCON von MVTec realisiert. Dieses Softwarepaket wird für gewöhnlich in der industriellen Bildverarbeitung unter härtesten Bedingungen an Produktionsstraßen und in der Robotik eingesetzt.

Im Fall „Deep Play“ von Harun Farocki wurde HALCON kreativ zweckentfremdet. Die einzelnen Spielzüge der Fußballer wurden in einer bisher nicht gekannten Form analysiert und visualisiert. Mehrere Blickwinkel werden vereint und ermöglichen neue Erkenntnisse auf der Grundlage mathematischer Bildanalyse.

Das Projekt wurde im Rahmen der Entwicklung automatischer Verfahren zur Spielanalyse der Professoren Michael Beetz und Bernd Radig, von der Technischen Universität München, umgesetzt. Bildsequenzen zu „Deep Play“ sind auf einschlägigen Videoportalen im Internet zu finden.

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