Energiemonitoring Messtechnik löscht Energie-Durst eines Mineralwasser-Betriebs
Die Mineralwassermarke Vilsa-Brunnen setzt auf Messtechnik im Bereich des Energiemonitorings. Durch diverse Maßnahmen konnte Vilsa seine Energiekosten nachhaltig um 40 Prozent bei der Erdgasmenge sowie 13 Prozent des eingesetzten Stroms reduzieren.
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Das Familienunternehmen Vilsa-Brunnen spricht sich für eine nachhaltige Produktion seiner Getränke aus. Im Fokus stehen nicht nur die Produkte, sondern auch ein fortlaufender Verbesserungsprozess in der Produktion. Deshalb führte das Unternehmen zur Reduzierung der benötigten Energie ein Energiemonitoring-System nach ISO 50001 ein. Mit den Projektpartnern des Ingenieurbüros Ullrich Hill, zuständig für die Gesamtplanung, sowie Endress+Hauser, zuständig für die Energieerfassung, wurden zu aller erst die Energieströme und Energieverbräuche identifiziert. Vor der Montage der Messtechnik wurde im Vilsa-Betrieb eine belastbare Abschätzung des Energieverbrauchs vorgenommen. Anschließend erfolgte die Freigabe des Investitionsprojekts seitens Vilsa-Brunnen mit der erforderlichen Investitionskostendeckung.
Mit der Installation der Messtechnik wurden die erzielten Einsparungen dokumentiert. Die Stabilität im Prozess und die Messgenauigkeit der Geräte erlauben einen sicheren Betrieb der Anlagen im optimalen Auslegungspunkt. Die energiehungrigen Systeme waren dabei schnell identifiziert. Es handelt sich hier um herstellungsrelevante Anlagenteile, wie beispielsweise die Flaschenreinigung, in der Getränkeherstellung. An den folgenden Systemen wurden im Energieeinsparprojekt Verbesserungen durchgeführt:
- Drucklufterzeugung und Druckluftrohrnetz
- Dampferzeugung und Dampfrohrnetz
- Warmwassererzeuger und Warmwasserrohrnetz
- CO2-Bereitstellung und CO2-Verteilnetz
Druckluftsystem-Monster verschlang die Energie
Das Druckluftsystem ist das kostenintensivste Energiesystem bei Vilsa-Brunnen. Deshalb wurde die Druckluftbereitstellung optimiert und die entstehende Wärme beim Druckluftverdichtungsprozess zurückgewonnen. Einer der größten Verbraucher im Druckluftnetz ist das Boostersystem für das Aufblasen der PET Flaschen. Das Boostersystem (Druckluftnachverdichter) erzeugt dabei einen Druck von etwas über 40 bar. Ursprünglich wurde der Booster aus dem vorhandenen Druckluftnetz gespeist. Zur besseren Bewirtschaftung des Druckluftsystems wurde ein Druckluftspeicherbehälter von 11 m3 installiert. Die Versorgung des Druckspeichers kommt ebenso aus dem Druckluftnetz (Vordruck). Vor der Installation des Speichers musste ein erhöhter Prozessdruck im Druckluftnetz gefahren werden, um die Boosterfunktion sicher zu stellen. Durch den Speicher konnte der Prozessdruck im Netz um ca. 20 Prozent gesenkt werden. Dies bedeutet nicht nur einen geringeren Stromverbrauch bei der Drucklufterzeugung durch Senkung des Druckniveaus, sondern auch eine geringere Verlustrate bei den Netz- und Schnittstellenleckagen (weniger Verdichterlaufzeiten).
Für die Überwachung des Druckluftnetzes und des CO2-Netzes wurden das thermische Massedurchflussmessgerät Proline t-mass A/B 150 von Endress+Hauser eingesetzt. Nach der Installation der Messgeräte wurden weitere Hauptverbraucher erkannt. Einer der Hauptverbraucher, das Abblassystem für die Altetiketten, konnte optimiert werden. Nach einer Wirtschaftlichkeitsbeurteilung wurde das Abblassystem aus dem Druckluftnetz herausgenommen und wird nun von einem Seitenkanalgebläse versorgt.
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