Uni Saarland Mit dem Kopf ins Rollen kommen
Haben Sie schon einmal etwas von einer Hutsteuerung gehört? Hierbei ist es völlig egal, ob es sich um einem Strohhut, Cowboyhut oder gar Tropenhelm handelt – denn es kommt auf das darin versteckte Sensorsystem an. Studenten der Uni Saarland haben diese Hutsteuerung für Rollstuhlfahrer entwickelt, die mithilfe des Sensorsystems einfach über Kopfbewegungen den Rollstuhl steuern können.
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Ein Team aus sechs Studentinnen und Studenten der Fächer Mechatronik sowie Mikrotechnologie und Nanostrukturen hat an der Saar-Uni ein System entwickelt, das es möglich macht, einen Elektrorollstuhl nur mit Kopfbewegungen zu steuern. Es beruht auf empfindlichen Sensoren, die am Rollstuhl und – versteckt etwa in einem Hut – am Kopf des Rollstuhlfahrers angebracht sind.
Der Kopf wird zum Joystick
Der Rollstuhl fährt nach links, wenn der Fahrer seinen Kopf nach links dreht, er beschleunigt nach kurzem Nicken, wird langsamer, wenn der Kopf leicht zurückgelegt wird, und kommt so auch zum Stehen. Ein erneutes Zurücklegen des Kopfes, nachdem der Rollstuhl gestoppt hat, löst den Rückwärtsgang aus. Die Sensor-Steuerung, die das Studenten-Team entwickelt hat, ist intuitiv und ermöglicht dem Fahrer, seinen Rollstuhl ganz berührungslos, nur mit kleinen Kopfbewegungen zu lenken. „Wir setzen hierbei eine Kombination aus Drehraten- und Beschleunigungssensoren ein“, erklärt Studentin Ida Stapf. Die 22-Jährige hat die Steuerung gemeinsam mit Claudia Daut, Tobias Zengerle, Julian Joppich, Manuel Quaring und Vlad Serea entwickelt. „Die Idee dazu kam uns nach einer Vorlesung von Prof. Helmut Seidel über Mikromechanik“, ergänzt Claudia Daut. An Seidels Lehrstuhl haben die Studenten ihr System auch gebaut und getestet.
Wenn der Kopf schwer wird...
Mit ihrem Prototyp bewerben sich die Studenten beim Cosima-Wettbewerb, der jährlich vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) ausgeschrieben wird.
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