Safety Mit Sicherheit Adrenalin pur

Redakteur: Ines Stotz

Deutschland exportiert nicht nur schnelle Autos. So manches Stahl- und Maschinenbau-Unternehmen hat sein internationales Renommee mit modernen Karussells begründet. Angeblich ist eines der Erzeugnisse dieser Branche, der Break Dance, ein Begriff durch die Freizeitparks dieser Erde hindurch.

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Erst durch ein sicheres Gefühl machen Fahrgeschäfte erst richtig Spaß. Die Kübler Sicherheitstechnik trägt einen großen Teil dazu bei.
Erst durch ein sicheres Gefühl machen Fahrgeschäfte erst richtig Spaß. Die Kübler Sicherheitstechnik trägt einen großen Teil dazu bei.
(Bild: Kübler)

Moderne Fahrgeschäfte haben ihre Fangemeinden, die unterhalten werden wollen. Und damit sind die Superlative von heute auch schon die Geheimtipps von gestern: Was heute „Shot“ oder „Big Monster" heißt, mag morgen bereits „Hangover" oder „Predator" sein. Die Rede ist von Achterbahnen, Drop-Towers, in denen sich das Gefühl des freien Falls schreiend durchleben lässt, oder von einer im wahrsten Sinne des Wortes aufwühlenden Reise in rotierenden Gondeln vorbei an Feuerexplosionen und Desaster. Bisweilen muss es sogar eine Reise sein, die direkt in die Orientierungslosigkeit führt, wenn nämlich die rasante Fahrt mit einem Katapultstart im Dunkeln beginnt. Der Phantasie, neue und noch spektakulärere Kicks zu erzeugen, sind also praktisch keine Grenzen gesetzt.

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So schnell die Polizei erlaubt

Doch gefährlich aussehen und anfühlen ist die eine Seite der Medaille; das ist in Ordnung, solange wir sicher sein können, dass hinter den Kulissen alles stimmt. Anders denken wir angesichts rostiger Streben und zuckelnder Anfahrt, wenn nicht klar ist, ob es hier „überhaupt einen TÜV“ gibt. Im Fahrgeschäft zählt deshalb heute vor allem eines: Sicherheit.

Damit die Fahrt technisch reibungslos verläuft, spielen sich hinter den Kulissen viele standardisierte Sicherheitsmaßnahmen ab. Für die Fahrgäste sind sie meist unsichtbar. Aber es fühlt sich gut an, sich auf neueste Fertigungsstandards, auf TÜV-Abnahmen und Sicherheitssysteme verlassen zu können.

In Europa sind die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen trotz Richtlinien weit von einer Harmonisierung entfernt, sagt Jonas Urlaub, Produktmanager Funktionale Sicherheitstechnik, bei Kübler. Während etwa in Belgien der Besitzer des Fahrgeschäfts für die Sicherheit verantwortlich ist und alle Vorgaben zur Erhöhung der Sicherheit in Auftrag geben muss, ist in Dänemark oder Schweden die Polizei in der Bringschuld. Hier gilt er noch, der alte Spruch: Schneller, als die Polizei erlaubt. Denn alle Fahrgeschäfte müssen von einer unabhängigen Prüfstelle geprüft und abgenommen werden, die von der Polizei autorisiert und zertifiziert ist.

Zertifizierte Drehzahlwächter nach SIL3 und PLe

Zu den regelmäßigen Safety-Checks etwa gehört in jedem guten Freizeitpark, die Fahrtüchtigkeit aller Karussells und Bahnen vor Ort in bestimmten, engen Zyklen mit entsprechenden Sensoren und Monitoren zu prüfen und im Blick zu haben. „Und damit hier die Sicherheitstechnik stets stabil und zuverlässig arbeiten kann, kommen zertifizierte Drehzahlwächter nach den Standards SIL3 und PLe zum Einsatz“, erklärt der Produktmanager.

Die modularen Safety-M Sicherheitsmodule von Kübler benötigen wenig Bauraum und passen universell zu den Einsätzen an Fahrgeschäften. „Sie lassen sich für beinahe jeden Antrieb einsetzen und die Modularität kommt auch dem schnellen Umrüsten von Anlagen entgegen.“

Safety-Sensoren sind schneller am Not-Aus

Fahrgeschäfte, in denen die Benutzer die Höhen und die Geschwindigkeit ihrer Fahrzeuge selbst regeln können, besitzen typischerweise individuelle einzelne Antriebe für jedes der eingesetzten Einzelfahrzeuge. Am Steuer bestimmt der Fahrer die Geschwindigkeit, mit der es nach oben geht oder mit der wieder in die Tiefe gesaust wird.

„Im Hintergrund sorgt bei gefühltem freiem Fall eine automatische Regelung dafür, dass die Geschwindigkeit im unteren Drittel heruntergedrosselt wird. Damit werden mögliche Gefahren nicht nur für die Insassen selbst, sondern auch für wartende Personen am Boden ausgeschlossen“, macht Jonas Urlaub anschaulich und erzählt, dass die Safety- Drehzahlwächter nicht nur die automatische Geschwindigkeitsregelung übernehmen. Denn auch Abwärtsbewegungen müssen nicht nur gebremst, sondern permanent überwacht, werden. Im Notfall gilt es einzugreifen, bevor es zu spät ist. Da reicht es nicht, dass Umstehende einen Not-Aus Knopf betätigen.

„Informationen außerhalb der vorgegebenen Toleranz erkennen Safety-Sensoren zeitnäher“, verdeutlicht der Experte. Hier werden sichere Drehgeber in Verbindung mit Safety Stillstand- und Drehzahlwächtern tätig. Die Wächter können in Verbindung mit inkrementalen oder absoluten Drehgebern angeschlossen werden, wobei jedes Modul bis zu zwei Achsen überwachen kann. Die Geräte besitzen umfassende geschwindigkeits- und positionsbezogene Sicherheitsfunktionen zur Antriebsüberwachung; zertifiziert nach EN 61800-5-2 und in der Firmware integriert. Zur sicheren Geschwindigkeits- und Positionserfassung werden 1-Geberlösungen, etwa mit zertifiziertem Sendix SIL Drehgeber und auch 2-Geberlösungen, in einer Kombination beliebiger Gebertechnologien, unterstützt.

Der Sicherheitsbügel am Sitz wird ebenfalls überwacht. Jonas Urlaub: „Wichtig ist dabei, dass er perfekt schließt und nur hoch- bzw. runterfährt wenn das Fahrgeschäft sich in der Ein-/Ausstiegsposition befindet. Diese wird mittels Seilzuggebern erfasst und mit Hilfe der Safety-M modular Achserweiterung sicher überwacht.

Von der sicheren Positionsüberwachung hängt auch der Fahrspaß bzw. die Flexibilität des Fahrgeschäfts ab. Verschiedene Funktionen werden überwacht und freigegeben. Das schwenken einer Gondel oder ein Looping können dadurch sicher umgesetzt werden. Damit das Fahrgeschäft sich in verschiedene Achsen drehen und kippen lässt, ist die Bodenfreiheit von größter Bedeutung. Durch die sichere Positionsüberwachung werden Kollisionen mit dem Fahrgestell und Personen vermieden.

Mit Service leichter zur EN 13814

Bei der Konstruktion einer Achterbahn sind die unterschiedlichsten Disziplinen beteiligt: Neben Mechanik, Dynamik, Stahlbau und Schweißkunde wird den Herstellern Maschinenbau, Elektrotechnik, Hydraulik und Pneumatik abverlangt. „Gut, wenn die Lieferanten der eingesetzten Komponenten ein umfassendes Serviceprogramm anbieten und so die Spezialkenntnisse ihrer Branche mitbringen“, hebt der Safety-Spezialist hervor und umreist die Leistungen von Kübler: „Sie begleiten neben der Erstellung des adäquaten Komponentensystems sämtliche Stadien der Anlagenkonstruktion und des Retrofits. Von der Produktberatung beim Einkauf über die Qualitätssicherung bei der Produktion, bis hin zur Abnahme und Inbetriebnahme. Die Kommunikation mit dem Kunden reißt über die Lebensdauer der Anlage nicht ab: Bei Fragen anlässlich einer der turnusmäßig anstehenden Prüfungen nach der europäischen Norm EN 13814 sind Kübler Service Mitarbeiter beratend verfügbar.“

Fahrgeschäfte mit passendem Preis-Safety Verhältnis

Das bedeutet: Kübler Sicherheitstechnik garantiert Betreibern von Fahrgeschäften im Wesentlichen zwei entscheidende Projektrahmendaten: Zum einen die zertifizierte, für den Antrieb maßgeschneiderte, Lösung auf modularer Basis und zum anderen eine Implementierung und zuverlässige Funktionsweise zu überschaubaren Kosten. „Wohl jedem Hersteller innerhalb der Branche sind Kollegen persönlich bekannt, die aufgrund der hohen zu erwartenden Nachrüstkosten bereits einmal über das Einstellen ihres Geschäftes nachgedacht haben“, weiß Jonas Urlaub. „Modulare Sicherheitstechnik von Kübler hilft, den hohen Sicherheitsanforderungen bei sinnvoller Dimensionierung und vertretbaren Kosten voll zu genügen. Denn eins ist sicher: Trotz gestiegener Sicherheitsanforderungen wollen die Kunden auf dem Festplatz weiterhin unbegrenzten Spaß – und nicht höhere Fahrpreise.“

SPS IPC Drives: Kübler, Halle 7A, Stand 506

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