Digitalisierung Mit WLAN-Infrastruktur weiß sogar der Gabelstapler Bescheid
Am neuen Standort von Jäger Direkt, einem Spezialisten für das Elektrohandwerk, ist die digitale Welt schon Realität. Mit einer flächendeckenden WLAN-Infrastruktur für die Produktion und Logistik arbeitet der Händler und Produzent jetzt deutlich effizienter und vollständig vernetzt.
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Das erste Arbeitswerkzeug bei Schichtbeginn ist für Ralf Rosenblatt sein Tablet. Seit Jäger Direkt seinen Standort in Heppenheim vollständig vernetzt hat, ruft der Versandleiter des Elektronikspezialisten jeden Morgen zuerst das Warenwirtschaftssystem des Unternehmens auf. Hier wird Rosenblatt angezeigt, welche Aufträge eingetroffen sind und binnen der nächsten 24 Stunden ausgeliefert werden müssen. Dank des digitalen Leitsystems weiß bei dem mittelständischen Produzenten und Händler von Elektronik- und Elektro-Bauteilen sogar der Gabelstapler, in welcher Regalreihe und in welchem Fach sich die bestellten Komponenten befinden. Ein automatisierter Ringscanner erfasst anschließend die entnommenen Produkte im System. Eine händische Endkontrolle an der Packstation kann so entfallen. Die Ware aus dem Hochregallager muss dann nur noch verpackt werden – ein Prozess, der nur wenige Minuten dauert. So verschickt Jäger Direkt täglich 1.200 Pakete und über 60 Paletten. 20.000 Fachbetriebe – darunter Installateure, Elektriker, Haustechniker – zählen die Hessen weltweit zu ihren Kunden. 250 Mitarbeiter beschäftigt Jäger derzeit, mittelfristig soll die Zahl aber auf 400 steigen. Gleichzeitig soll sich der Umsatz bis 2020 auf 100 Mio. Euro verdoppeln, erklärt die Geschäftsführung. Dazu agiert Jäger Direkt zunehmend global: Das Unternehmen ist auch auf dem chinesischen Markt aktiv und hat Niederlassungen in den Niederlanden und in Österreich eröffnet.
Turbo einlegen: Echtzeit für alle Prozesse
„Früher“, erinnert sich Rosenblatt, „mussten sich die Kommissionierer für jeden Auftrag einen neuen Papierbeleg abholen. Dann liefen die Kollegen zum Regal, holten sich die Ware, packten sie in die Kiste und schoben sie anschließend in den Kommissionierbereich weiter.“ Seit Mai 2016 gehört diese Art der Versandabwicklung der Vergangenheit an. Beim Bau einer neuen Halle setzte das Unternehmen auf digitalisierte Prozesse. Das Gebäude ist 14.500 qm2 groß, dafür investierte das Unternehmen 15 Mio. Euro. Ziel des Digitalisierungsansatzes von Jäger Direkt war es, möglichst viele Abläufe zu automatisieren sowie die Lagereinheiten mit intelligenten Systemen und digitalen Technologien zu koordinieren und zu kontrollieren. „Mit der neuen Halle wollten wir nicht nur mehr Platz für Produktion und Logistik schaffen und beide Bereiche unter einem Dach zusammenführen“, sagt Jens Fischer, Mitglied der Geschäftsleitung von Jäger Direkt: „sondern mit Hilfe der Digitalisierung künftig schneller werden und produktiver arbeiten.“ Aus diesem Grund nahm man sich als erstes die Kommissionierung vor, weil in jedem Lager dieser Schritt besonders arbeits- und deshalb auch kostenintensiv ist.
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