ZVEI Neue Weltnorm für Energiesparmotor
Auf der Hannover Messe 2009 stellen die deutschen Hersteller erstmals ihr Elektromotorenprogramm nach der neuen, internationalen harmonisierten Wirkungsgradnorm IEC 60034-30 vor. Der ZVEI hat die Norm initiiert und dabei die Sprecherfunktion der europäischen Motorhersteller übernommen und deren Interessen gebündelt.
Anbieter zum Thema
Die Norm wurde unter deutscher Federführung im International Electrotechnical Committee IEC erstellt und gerade veröffentlicht. Hintergrund war die weltweite Harmonisierung von Energiesparmotoren, um den freien Warenverkehr zu gewährleisten und den Wildwuchs an nationalen Bestimmungen zu bremsen.
Künftige Unterteilung in drei Klassen
Die Drehstrommotoren werden künftig weltweit in drei Klassen unterteilt. IE 1 steht für Standardwirkungsgrad, IE 2 für gehobenen Wirkungsgrad und IE 3 für Premiumwirkungsgrad. Mit dem Wirkungsgrad wird die Effizienz von Elektromotoren bei der Umwandlung von elektrischer in mechanische Energie beschrieben.
Die IEC-Norm bildet die Grundlage der neuen EUP-Richtlinie, die auch Elektromotoren berührt. Sie gewährleistet die Adaption der gesetzlichen Anforderungen an internationale Standards und damit den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Motorenindustrie mit einem Jahresumsatz von rund sieben Mio. Euro. Die EUP-Richlinie sieht unter anderem vor, dass ab Mitte 2011 in Europa nur noch Energiesparmotoren der Wirkungsgradklassen IE 2 im Verkehr gebracht werden dürfen. Der ZVEI hat errechnet, das alleine durch den Austausch der etwa 30 Mio. alten Motoren im installierten Bestand der Industrie durch neue IE 2 Motoren im installierten Bestand der Industrie durch neue IE 2 Motoren rund 5,5 Mrd. Kilowattstunden Strom eingespart werden könnten. Das entspricht dem Äquivalent von 3,4 Mio. Tonnen Kohlendioxyd oder 440 Mio. Euro eingesparter Stromkosten. Berücksichtigt man, dass die Stromkosten in der Regel über 90 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten eines Motors ausmachen, amortisieren sich die Investitionskosten in ein bis drei Jahren je nach Motorlaufzeit.
Elektrische Drehzahlregler für Motoren sind noch ertragreicher
Bei elektrische Drehzahlregler für Motoren können bis zu 50 Prozent der Stromkosten pro Anwendung eingespart werden. Das gesamte Einsparpotenzial in Industrie und Gewerbe beläuft sich hier sogar auf 22 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr und die Amortisationszeit liegt häufig unter einem Jahr.
(ID:299126)