Bachmann SolutionCenter Offene Automatisierungs-Plattform lässt Engineering-Kosten nachhaltig sinken

Redakteur: Wolfgang Leppert

Integratoren wie Gerätehersteller müssen dem Kostendruck im Maschinen- und Anlagenbau kontinuierlich begegnen. Das Bachmann SolutionCenter verspricht hier, die Engineering-Kosten signifikant zu reduzieren. Das als All-In-One-Lösung ausgelegte Entwicklungs- und Konfigurations-Werkzeug integriert alle Aufgaben im gesamten Lebenszyklus einer Automatisierungslösung

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Alle Tätigkeiten – von der Gerätekonfiguration über SPS- und Hochsprachen-Programmierung bis zur Visualisierung oder Wartung – werden effizient erledigt. Anwender finden ein durchgängiges Bedienkonzept und vermeiden jegliche wiederholten oder gar unnötigen manuellen Eingaben.

Allzu häufig wird dem zunehmenden Kostendruck im Maschinen- und Anlagenbau nur beim Einkauf Rechnung getragen – eine oft zu kurz greifende Betrachtung. Denn eine kostengerechte Gesamtkosten-Aufstellung berücksichtigt den TCO (Total Cost of Ownership), also nicht nur die reinen Anschaffungskosten. Der TCO-Ansatz fokussiert alle anfallenden Kosten; so neben der Hard- auch die Software, einschließlich aller späteren Nutzungskosten. Im Kontext einer Automatisierungsaufgabe nun lassen sich die Engineering-Kosten als einer der vorrangigen Kostenverursacher identifizieren. Doch blendet eine monetäre Kalkulation zum Einkaufszeitpunkt derartige Folgekosten gerne aus.

Drei Ansatzpunkte mit unterschiedlichen Erfolgschancen

Um diesen Kostenblock zu reduzieren, also die Projektierungsdauer einer Maschine oder Anlage möglichst gering zu halten, gibt es drei Angriffspunkte. Erstens: bestmöglich ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter – ein mitunter selbst kostenträchtiger und wenig flexibler Weg, um ein System bedienen und betreiben zu können. Zweitens: eine durchgehende Standardisierung von Teillösungen und Komponenten, um eine effiziente und kostengünstigere Gesamtlösung zu erzielen – allerdings bleiben hierbei nicht selten individuelle Kundenwünsche auf der Strecke. Und drittens: eine Effizienzsteigerung der Engineering-Werkzeuge – der wohl erfolgreichere Ansatz.

Bislang kommen noch viele individuelle und meist zusammenhanglose Teilprogramme für unterschiedliche Teilaufgaben zum Einsatz, wobei der Automatisierer in seinem Arbeitsablauf spürbar eingeschränkt ist. Den Prozess verlangsamen unterschiedliche Oberflächen und Bezeichnungen, inhomogene Bedienabläufe und die Erfordernis von manuellen Eingaben, meist sogar mehrfach an unterschiedlichen Stellen. Wiederholte Mehrfacheingaben sind aber dort nicht nur bei der Erstentwicklung erforderlich, sondern ebenso bei jeder Änderung in der Entwicklung, bei der Inbetriebnahme und auch während des späteren Anlagenbetriebs.

Im Werkzeug steckt die Lösung

Oberste Priorität besitzt also die Reduktion der unterschiedlichen Werkzeuge, wünschenswert wäre ein einziges. Zudem sollten alle Mehrfacheingaben an unterschiedlicher Stelle strikt vermieden werden, nicht zuletzt um Fehler oder Unstimmigkeiten im Voraus auszuschließen. Außerdem sollten die Oberflächen eines Werkzeugs heute intuitiv und eindeutig gestaltet sein, um den Anwender zu unterstützen und Lösungswege zu vereinfachen.

Das SolutionCenter von Bachmann electronic wurde als umfassendes Entwicklungs- und Konfigurations-Werkzeug für die Automatisierungstechnik entsprechend dieser Leitlinien entwickelt und gemeinsam mit unabhängigen Anwendungsexperten optimiert. Anwender konfigurieren damit Geräte und Software, programmieren, erstellen die Visualisierung, finden Werkzeuge für Tests und Diagnosen vor und verwalten ihre Projekte. Das SolutionCenter ist zudem bestmöglich auf die Geräte und Systeme des Herstellers abgestimmt.

Die Funktionalität steht im Mittelpunkt

Das Komplett-Werkzeug deckt alle Phasen einer Automatisierungslösung ab und reicht von der Konfiguration der Geräte zu einem Gesamtsystem bis zur individuellen Optimierung der Hard- und Software. So lassen sich selbst komplexe Funktionsmodule wie allgemeine Regler oder Motion-Control direkt im SolutionCenter einrichten. Hierbei hilft der integrierte DeviceManager, der sowohl die komplette Offline-Projektierung als auch den Online-Betrieb und eine übergeordnete Verwaltung erlaubt. Neben der Projektierung deckt der DeviceManager weitere Aufgaben im Lebenszyklus einer Automatisierungslösung ab – wie etwa Diagnosefunktionen oder automatisierbare Firmware-Updates.

Die Systembusse von Bachmann electronic sind unmittelbar – also konfigurationsfrei und transparent – verfügbar. Zudem gestattet der implementierte Feldbus- und Netzwerk-Konfigurator NetConfig das einfache Projektieren von herstellerneutralen Bussen (Profinet, CANopen etc.). Zur Programmierung steht neben dem bekannten M-PLC auf Basis von CoDeSys auch der integrierte C++ - Developer mit seinem modernen und komfortablen Editor für Hochsprachen zur Verfügung (C, C++). Integriert sind gleichfalls eine Projektverwaltung und das Zielsystem-Debugging.

Zur Erstellung von Bedienoberflächen (HMI, SCADA) für PCs und Terminals gibt es wiederum den JVIS-Designer: Dank seiner grafischen Projektierung erstellen auch wenig geübte Programmierer überzeugende Visualisierungen in kurzer Zeit. Diese lassen sich als Applikation direkt auf die Zielgeräte von Bachmann laden. Die plattformneutrale Java-Technologie erlaubt es hier, komplette HMI-Projekte als Applet auf dem Webserver der Steuerung abzulegen. Andere Rechner können nun mittels Web-Browser problemlos darauf zugreifen.

Wegweiser für Effizienz und Transparenz

Bei der Inbetriebnahme und Systemoptimierung sorgen integrierte Werkzeuge wie Variablen-Watch oder Scope für hohe Systemtransparenz. Hervorzuheben ist Scope, das umfassende Funktionen eines echtzeitfähigen, digitalen Speicheroszilloskops direkt auf der Steuerung ebenso bietet wie die einfach zu bedienende Kurvendarstellung am PC. Und mit der Integration eines kompletten FTP-Client in die Oberfläche steht Bachmann electronic für Standardkonformität und Offenheit. Damit greifen Anwender nicht nur auf Konfigurationsdaten, sondern auch auf Projektdatensätze oder Aufzeichnungen in den integrierten Speichermedien oder den filesystem-orientierten RAM-Bereichen zu.

Stets die korrekte Sicht beim Projektieren

Das SolutionCenter integriert zahlreiche, nahtlos ineinander greifende Teilkomponenten. Die Plug-Ins sind im Gesamtsystem als ein oder mehrere Ansichtfenster (Views, Editoren) realisiert und in einem zentralen Rahmen, dem Framework, zusammengefasst. Dieser bietet stets eine optimale Interaktion. Als Basis dient Eclipse, ein Framework, der ursprünglich von IBM entwickelt wurde und zwischenzeitlich zum anerkannten Industriestandard avanciert ist. Das SolutionCenter eröffnet die Möglichkeit, entsprechend der aktuellen Projektierungsschritte eine passende Zusammenstellung der Fenster (Interaktionsbereiche) zu nutzen. Selbstverständlich lassen sich die Ansichten auf das Gesamtprojekt auch individuell zusammenstellen. Diese als Perspektiven bezeichneten Sichten gewährleisten einen einwandfreien Workflow, der sich den Fähigkeiten und Anforderungen der Anwender anpassen lässt.

Anwender profitieren zudem von kontinuierlichen Weiterentwicklungen: Sowohl die von Bachmann electronic bereitgestellten als auch kundeneigene Tools sind als neues bzw. geändertes Plug-In integrierbar, ohne das Werkzeug als Ganzes antasten oder gar adaptieren zu müssen. Ebenso können optional künftige Eclipse Plug-Ins von anderen Herstellern ergänzend eingebunden werden (z.B. UML-Werkzeuge, Report-Generatoren usw.).

Investitionsschutz ist garantiert

Das bestandsschützende und zukunftssichere Software-Konzept der All-in-One-Lösung erlaubt die uneingeschränkte Nutzung aller Automatisierungs-Komponenten von Bachmann electronic – ältere Modellfamilien ebenso wie aktuelle Produktserien. Eine Migration vom M-Base respektive M-Manager auf das SolutionCenter erfordert weder Konvertierungen der bestehenden Projekte auf den Steuerungen, noch behindert es die Kompatibilität. Anwender können sogar alte und neue Werkzeuge parallel auf einem Rechner betreiben und sichern sich so ihre bereits getätigten Investitionen.

Mehr Unabhängigkeit durch professionelle Basis

Das SolutionCenter ist durchgängig in Java entwickelt und basiert auf dem offenen Plug-In Framework Eclipse. Daraus resultieren nicht nur stabilere und transparentere Software-Entwicklungen, es macht Nutzer auch unabhängig von Betriebssystemen und herstellerspezifischen Basiskomponenten. Gleichwohl ist das Projektierungswerkzeug auf allen professionellen Microsoft-Betriebssystemen lauffähig, ohne sich fremdbestimmten Innovationszyklen aus dem Büro- und Heimanwender-Bereich anschließen zu müssen. Bekannte Komfort-Funktionen wie Drag&Drop oder schnelle Applikationswechsel lassen sich uneingeschränkt auch in die Windows-Welt vornehmen.

Details zu Eclipse

Eclipse ist ein Framework zum Erstellen von Benutzeroberflächen auf Basis von Java. Bekannt wurde Eclipse zunächst durch das beliebte Plug-In zur Programmierung in Java (JDT). Eclipse ist plattformneutral hinsichtlich der Betriebssysteme und bietet mit dem Grafikstandard SWT (Standard Widgeting Toolkit) eine komfortable und zügig bedienbare Benutzeroberfläche.

Ursprünglich von IBM entwickelt und später zur freien Weiterentwicklung vollständig offen gelegt, wird Eclipse heute von einer herstellerunabhängigen Vereinigung (Eclipse Foundation) gemäß des Open Source-Gedankens verwaltet. Die breite Akzeptanz dieser Basis dokumentiert sich auch in der Fülle namhafter Unternehmen, die eigene Lösungen auf Basis von Eclipse entwickelt haben und die Weiterentwicklung kontinuierlich vorantreiben. Unter den 15 strategischen Partnern und über 100 Plug-In-Anbietern finden sich Unternehmen wie IBM, Borland, The Mathworks, Cisco, EADS, Nokia, Sony Ericsson, ARM, WindRiver, QNX, Telelogic, Business Objects und Pilz.

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