Motorfeedback-Schnittstelle Offene Schnittstelle für Drehgeber zertifiziert bis SIL3

Redakteur: Rebecca Näther |

Die offene Motorfeedback-Schnittstelle SCS Open Link von Hengstler wurde vom TÜV Rheinland jetzt für den Einsatz in Anwendungen bis SIL3 (Safety Integrity Level) zertifiziert.

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Die offene Motorfeedback-Schnittstelle SCS Open Link von Hengstler wurde vom TÜV Rheinland zertifiziert und erfüllt damit die Anforderungen an die funktionale Sicherheit bis SIL3.
Die offene Motorfeedback-Schnittstelle SCS Open Link von Hengstler wurde vom TÜV Rheinland zertifiziert und erfüllt damit die Anforderungen an die funktionale Sicherheit bis SIL3.
(Bild: Hengstler)

Damit erfüllt die Einkabel-Lösung alle Anforderungen an die funktionale Sicherheit nach IEC 61508-2:2010 und IEC 61784-3:2017 (auszugsweise). Die Schnittstelle überträgt Daten mit einer Rate von bis zu 10 MBaud und Reglerzyklen bis zu 32 kHz störungsfrei über eine Entfernung von bis zu 100 m.

Einsetzbar in Anlagen der Kategorien SIL1-3

Mit der Zertifizierung hat der TÜV Rheinland bestätigt, dass die Schnittstelle bedenkenlos in allen Maschinen und Anlagen der Kategorien SIL1-3 eingesetzt werden kann. Das ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für potenzielle Anwender aus dem Maschinenbau, denn die funktionale Sicherheit der Anlagen-Komponenten wird aufgrund der zunehmenden Komplexität der Gesamtsysteme immer wichtiger, so erklärt das Unternehmen.

Motorfeedback-Schnittstelle in Drehgebern

Das Datenprotokoll der Schnittstelle entspricht nicht nur den SIL3-Anforderungen, sondern auch denen des Performance Levels e (PLe), Kategorie 3 (nach EN ISO 13849). Die für den Einsatz mit der Schnittstelle entwickelten Drehgeber der AD-Serie des Herstellers sind zudem redundant ausgeführt, da die Signale über zwei voneinander getrennte Kanäle synchron übertragen werden. Fällt einer der Kanäle aus, greift die übergeordnete Steuerung auf den zweiten Kanal zu. Darüber hinaus bieten die Drehgeber Diagnose-Tools, die es der Steuerung bei einem Übertragungsfehler ermöglichen, Maßnahmen zum sicheren Weiterbetrieb des mit dem Drehgeber verbundenen Motors zu ergreifen.

Umfangreiche Sicherheitsarchitektur

Das Produkt wurde umfangreich definiert und mit einer Sicherheitsarchitektur ausgestattet, sodass das Safety-Telegramm auch über einen eigentlich unsicheren Black Channel übertragen werden kann. Der Maschinenbauer hat dadurch den Vorteil, dass nicht alle Komponenten seiner Maschine die Kriterien der funktionalen Sicherheit erfüllen müssen. Die abgesicherte Schnittstelle reicht in diesem Fall aus und ermöglicht beispielsweise auch den Einsatz einer Standard-Steuerung ohne besondere Sicherheitsanforderungen.

Safety-Telegramm in einem Zyklus übertragen

Hinzu kommt, dass bei der offenen Schnittstelle innerhalb jedes Reglertaktes ein komplettes Safety-Telegramm übertragen wird. Herkömmliche offene Schnittstellen übertragen dieses Telegramm in vielen kleinen Einzelteilen verteilt über mehrere Zyklen. Fehlt eines der Einzelteile, muss die komplette Übertragung von neuem aufgebaut werden. Damit die Safety-Reaktionszeit für die sichere Abschaltung des Antriebs im Fehlerfall eingehalten werden kann, dürfen die mit diesen Schnittstellen ausgestatteten Antriebe nur mit einer entsprechend geringen Geschwindigkeit betrieben werden. Bei SCS Open Link ist dies nicht nötig, da bereits beim nächsten Zyklus wieder ein komplettes Telegramm übertragen wird, sodass ein möglicher Fehler schnell erkannt wird. Der Antrieb einer Maschine mit dieser Schnittstelle soll deshalb mit höheren Drehzahlen laufen können, was sich positiv auf die Produktivität der Anlage auswirkt.

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