Gebäudetechnik Perfekt abgestimmte Gebäudeautomatisierung für exklusive Büroräume
Das H2 Office im exklusiven Duisburger Innenhafen wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen mit der Zertifizierung in Gold ausgezeichnet. Neben der begehrten Lage und der repräsentativen Fassade ist es vor allem die moderne Automation, die bei den Mietern für Wohlfühlatmosphäre sorgt. Die Industrie-PCs, Controller und Busklemmen kommen von Wago aus Minden.
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Die Stadt Duisburg war innerhalb und außerhalb Deutschlands für lange Zeit vor allem für eines bekannt: für rustikalen Ruhrpottcharme, für Hochöfen und Kokereien, für Kohle, Eisen und Stahl. Zwar ist Duisburg zu einem der bedeutendsten europäischen Standorte der Stahlindustrie geworden; dennoch stützt sich die Stadt längst nicht mehr nur auf dieses eine wirtschaftliche Standbein. Sie hat sich massiv weiterentwickelt – und dieser Prozess ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Mit stadtplanerischen Großprojekten wie der Duisburger Freiheit, der Waterfront oder dem Mercator Quartier vollzieht Duisburg den regionalen Strukturwandel.
H2 Office: Bestnoten vor und nach Baubeginn
In der Reihe nennenswerter Stadtentwicklungs-Maßnahmen darf ein Projekt mit besonders großer Außenwirkung nicht fehlen: Der Duisburger Innenhafen hat sich nach dem Masterplan des Londoner Stararchitekten Sir Norman Foster in den vergangenen Jahren vom überholten Handelsplatz zum modernen Standort für Kultur, Wohnen, Wirtschaft und Gastronomie gemausert. Komplettiert wurde dieses Konzept Anfang 2010 durch die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts des Bürogebäudes H2 Office. Neben Restaurants und Gewerbeflächen bietet die Firma H2O ihren Mietern dort auf insgesamt 10.500 m2 ebenso repräsentative wie exklusive Büroräume.
Flexibilität in der Raumnutzung
Exklusiv nicht nur deshalb, weil sich die Büroflächen hinter einer futuristischen Fassade verbergen und in der Größe völlig flexibel angemietet werden können. Sondern weil das H2 Office – bereits vor Baubeginn – für seine besonders umweltschonende, wirtschaftliche und nutzerfreundliche Bauweise von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) mit der Vor-Zertifizierung in Gold bedacht wurde.
„Für uns als ausführende Firma war die damalige Vor-Zertifizierung natürlich ein großer Ansporn; denn nun galt es, mit optimal aufeinander abgestimmter Gebäudetechnik den Vorschusslorbeeren gerecht zu werden“, resümiert Christian Hay, Projektleiter bei der Raumcomputer Entwicklungs- und Vertriebs GmbH. Raumcomputer hat in Duisburg gemeinsam mit Lanfer Automation die gesamte Mess-, Steuer- und Regeltechnik ausgeführt – und zwar von den Primäranlagen bis hin zur Raumautomation.
Was sich erst einmal so anhört, war in der Praxis alles andere als reine Routine. Planer und Bauherr wollten mit dem H2 Office neue Maßstäbe setzen – und das haben sie unter anderem mit geothermischer Energiegewinnung, Betonkernaktivierung, Fernwärmeanbindung und witterungsgeführter Raumregelung geschafft.
Die Anforderungen an die technische Umsetzung waren entsprechend hoch. Den Grundstein für die optimale Nutzung der gesamten Haustechnik legten die Verantwortlichen einerseits mit der Entscheidung für das Raumautomationssystem RC-BIS von Raumcomputer, andererseits mit der Wahl der Automationskomponenten von Wago. „Als Kommunikationsgrundlage haben wir zudem eine IP-basierte Datenübermittlung via Ethernet gewählt“, betont Christoph Gesing von Lanfer Automation, dessen Unternehmen seit vielen Jahren vor allem in der Industrieautomation mit Wago zusammenarbeitet.
Industrie-PCs in den Informationsschwerpunkten
Für das H2 Office wurden zur Steuerung und Regelung der Primäranlagen insgesamt drei Informationsschwerpunkte eingerichtet. Zwei davon befinden sich in den Dachzentralen, einer im Untergeschoss des Gebäudes.
Zentrale Steuerungseinheit aller drei Automationsknotenpunkte sind die Industriecomputer von Wago, die in der Ausführung Wago-I/O-IPC-C6 mit einem 600 MHz starken Intel-Celeron-Prozessor ausgestattet sind. Sie verfügen über alle klassischen PC-Kommunikationsschnittstellen sowie über die SPS-Entwicklungsumgebung Codesys und werden direkt auf der Hutschiene im Schaltschrank installiert.
Alleine über die IPCs werden im H2 Office über 1.700 Datenpunkte verwaltet. Neben Heizung und Kühlung sowie Frisch- und Abluft zählen hierzu die Störmeldeüberwachungen der Sprinkleranlage, der Zutrittskontrolle, der Trinkwasser-Druckerhöhungsanlage sowie der Abwasserpumpen.
Visualisierung per Touchpanel
Zur Visualisierung dieser Daten nutzt Lanfer Automation die Software Webfactory, die über den Internetbrowser aufrufbar ist. Dies war eine wesentliche Voraussetzung, um die Visualisierung homogen mit dem Managementsystem RC-BIS verknüpfen zu können.
„Damit das gesamte System trotz seiner Komplexität auch im manuellen Betrieb bedienbar bleibt, haben wir uns gegen eine herkömmliche Handbedienebene entschieden. Anstelle von physikalischen Schaltern ist jeder Informationsschwerpunkt mit einem eigenen Touchpanel ausgestattet. In Verbindung mit den Wago-Industrie-PCs kann über die Touchpanel die Webfactory-Visualisierung aufgerufen werden – und zwar ganz genau so, wie von jedem anderen PC im Netzwerk auch“, erklärt Gesing.
Auf diese Weise ist jeder dieser Schaltschränke eine autarke Steuerung mit uneingeschränkter administrativer Kontrolle. Über die grafische Benutzeroberfläche können die Haustechniker zudem nahezu intuitiv eingreifen, ohne jeden Schaltplan im Detail kennen zu müssen.
Systemverteiler in den Decken und Doppelböden
Ebenso anwenderfreundlich wie die Administration der Primäranlagen wurde im H2 Office die Steuerung der Raumautomation gestaltet: Die sonnenstandsabhängige Lamellenführung, die tageslichtabhängige Dali-Beleuchtung in den Besprechungsräumen sowie die Unterflurkonvektoren lassen sich ohne besondere Programmierkenntnisse über das von Raumcomputer entwickelte Gebäudemanagementsystem RC-BIS verwalten.
„Um die flexible Nutzung der gesamten Fläche gewährleisten zu können, haben wir insgesamt 30 Systemverteiler in den abgehängten Decken und Doppelböden installiert“, erklärt Christian Hay: „Im Sinne einer durchgängigen Systemlösung haben wir auch hier auf Automationshardware von Wago gesetzt, und zwar auf das I/O-System 750 mit Ethernet-Controllern. So ergab sich bereits auf der Automationsebene ein IP-basierter Datenaustausch, der eine reibungslose Feldbuskommunikation aller Gewerke ermöglicht hat.“
Bestnoten auch für’s Automationskonzept
Dass das auf Ethernet TCP/IP und Wago-Komponenten basierende Automationskonzept aufgegangen ist, zeigt nicht nur die nach Abschluss der Bauphase erneut von der DGNB vergebene Zertifizierung in Gold. Noch bevor das H2 Office offiziell eingeweiht wurde, mussten einige Teile der Gebäudetechnik betriebsbereit übergeben, damit der erste Mieter vorab einziehen konnte. „Diese vorzeitige Inbetriebnahme konnten Raumcomputer und Lanfer Automation nicht zuletzt dank unserer flexiblen und modularen Automationshardware ebenso mängelfrei durchführen wie die endgültige Übergabe an den Bauherren“, fasst Michael Dewald, der mit seinen Kollegen aus dem Wago-Projektvertrieb das Bauvorhaben von der Akquise bis zur Abnahme betreut hat, abschließend zusammen.
* Jörg Gruner, Projektvertrieb, Wago Kontakttechnik
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