Auto-Salon Genf 2014 Rinspeed zeigt die Zukunft des autonomen Fahrens

Autor / Redakteur: Thomas Kuther / Sariana Kunze

Mit dem vollelektrisch angetriebenen Konzeptfahrzeug „XchangE“ auf Basis des Tesla S zeigt die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed vom 6. bis 16. März 2014 auf dem Auto-Salon Genf die Zukunft des autonomen Fahrens.

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Das Konzeptfahrzeug „XchangE“: Mit der vollelektrisch angetriebenen Reise-Limousine zeigt die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed auf dem Genfer Auto-Salon die Zukunft des autonomen Fahrens.
Das Konzeptfahrzeug „XchangE“: Mit der vollelektrisch angetriebenen Reise-Limousine zeigt die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed auf dem Genfer Auto-Salon die Zukunft des autonomen Fahrens.
(Bild: Rinspeed)

In naher Zukunft soll autonomes Fahren Realität werden. Während die großen Autobauer der Technik am Auto den Feinschliff geben, stellt die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed den Menschen im Auto ins Zentrum des selbstfahrenden Autos. Auf dem Auto-Salon Genf 2014 präsentiert Rinspeed als Weltpremiere der Öffentlichkeit die Studie „XchangE“, die zeigt, wie uns das Auto – in doppeltem Sinne – in wenigen Jahren bewegen wird.

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Autonomes Fahren konsequent zu Ende gedacht

Frank M. Rinderknecht formuliert den Status quo so: „Bis heute hat kaum jemand das Thema aus Sicht des Fahrers konsequent zu Ende gedacht. Schließlich muss ich während der autonomen Fahrt nicht weiter wie gebannt auf die Straße schauen, sondern kann mich sinnvollen Dingen zuwenden“. Und stellt dann die entscheidende Frage: Wie muss der Fahrzeuginnenraum gestaltet sein, damit der nun weitgehend entlastete Fahrer den Zeitgewinn optimal nutzen kann?

Nicht mal Fliegen ist mehr schöner

Die Antwort darauf liefert das eidgenössische Unternehmen anhand einer vollelektrisch angetriebenen Reise-Limousine, die auf den Namen „XchangE“ hört, aus helvetischer Tradition engineered von 4erC und gebaut bei Esoro. So verfügt das Fahrzeug über ein von Grund auf neu entwickeltes Gestühl, das an die Relax-Sitze in der Business Class großer Airlines erinnert. Die Grundidee der vielfach verstell-, kipp- und drehbaren Sessel stammt von Otto Bock Mobility Solutions, dem wohl weltweit renommiertesten Hersteller medizinischer Prothetik. Damit entstehen über zwanzig verschiedene Sitzanordnungsmöglichkeiten – das ist Weltrekord.

Das futuristische TRW-Lenkrad mit Hands-On Erkennung und Drive-Mode-Manager Anzeige im Lenkradkranz und transparenten Multifunktionsschaltern mit Ambiente-Beleuchtung kann zusammen mit dem innovativen Leichtbau-Lenkradträger im bionischen Design von Georg Fischer Automotive einfach elektrisch in der Fahrzeugmitte „geparkt“ werden. Möglich macht dies die einzigartige von der schwäbischen Firma Paravan entwickelte multiredundante „Steer-by-Wire“-Technologie, ähnlich wie sie auch in modernen Jets zum Einsatz kommt. Kein Wunder also, dass der pfiffige Automobil-Visionär den zum geflügelten Wort gewordenen Werbespruch mit einem Augenzwinkern negiert: „Nicht mal Fliegen ist ab jetzt schöner!“.

Neues Bedien- und Anzeigekonzept

Weil die Passagiere während der vollautonomen Fahrt künftig nahezu jede beliebige Sitz- und Ruhepositionen einnehmen können, war auch ein völlig neues Bedien- und Anzeigekonzept erforderlich, das der Infotainment-Spezialist Harman beisteuert. Es nutzt die völlig neu entwickelte Next-Generation Scalable Infotainment Plattform des Herstellers, die auf HTML5 basiert und umfassend gegen Hackerattacken geschützt ist. Im „XchangE“ bietet sie zahlreiche Navigations-, Entertainment-, Assistenz- und Servicefunktionen, die auf insgesamt vier Displays angezeigt werden. Ein 1,20 m breites Displayband im Lenkradträger vermittelt wichtige Informationen im Breitbildformat.

Eingebautes Autokino im Heck des „XchangE“

Ein 32-Zoll-4K-Monitor im Heck verwandelt den „XchangE“ bei Bedarf in ein hochkomfortables UHD-„Auto“-Kino. Die Steuerung erfolgt über simple Gesten. Selbstverständlich ist der „XchangE“ auch umfassend mit der Außenwelt vernetzt. Die für die Car-2-X-Kommunikation unerlässliche Konsolidierung von Echtzeit-Sensordaten im Fahrzeug übernimmt das Infotainmentsystem, das über ein integriertes LTE-Modul mit der Cloud kommuniziert. Für die sichere Datenübertragung sorgt die Deutsche Telekom mit ihrem schnellen LTE-Netz. Alle eingehenden Fahrzeugdaten – aus dem Harman Infotainment-System und anderen Fahrzeugsystemen – werden auf einer standardisierten „Business-2-Car“-Plattform der Deutschen Telekom kompiliert und analysiert.

Durch die intelligente Verknüpfung mit zahlreichen weiteren Online-Datenquellen entstehen so reisespezifische Cloud-Dienste wie Warnmeldungen oder Empfehlungen zu Routen- und Fahrprofilen, die allen Verkehrsteilnehmern in Echtzeit zur Verfügung stehen. Je mehr Fahrzeuge und Serviceanbieter über die herstellerunabhängige Business-2-Car-Plattform vernetzt sind, desto stärker profitieren alle automobil Reisenden von mehr Sicherheit und Fahrkomfort.

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