Anwendertreff Maschinensicherheit 2016 Safety-Konzepte für vernetzte Maschinen und kollaborierende Roboter
Die zunehmende Vernetzung von Maschinen und Anlagen sowie kollaborierende Roboter gehören zu den wichtigsten Trends, die sich auf die funktionale Sicherheit von Maschinen und Anlagen auswirken werden, so das Ergebnis des 4. Anwendertreffs Maschinensicherheit, der am 28. September 2016 stattfand.
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Zu den großen Trends, die den Maschinen- und Anlagenbau und damit die Konstruktion nachhaltig verändern werden, gehören die zunehmende Vernetzung von Maschinen und Anlagen sowie kollaborierenden Roboter, die verstärkt in die Fertigung einziehen. Das wird sich auch unmittelbar auf die funktionale Sicherheit der Maschinen und Anlagen auswirken. In diesem Zusammenhang wird sich auch die Security nicht mehr isoliert von der Safety betrachten lassen.
Um die Fragen und Maßnahmen zu diskutieren, die sich daraus für die funktionale Sicherheit ergeben, trafen sich Fachleute, Anbieter von Safety-Komponenten und -Dienstleistungen sowie Anwender am 29. September 2016 in Würzburg zum 4. Anwendertreff Maschinensicherheit. Auf der gut besuchten Veranstaltung mit etwa 160 Teilnehmern wurde schnell klar: Auch die funktionale Sicherheit muss 4.0-fähig werden und wird Konstrukteure auch in Zukunft beschäftigen.
Alois Hüning von der BG Holz und Metall stellte die vier möglichen Fälle des Maschinenbaus vor, die unter sicherheitstechnischen Aspekten Relevanz für die Konstruktion haben: wesentliche Veränderungen an Maschinen und Anlagen (Retrofit), die Verkettung von Maschinen, Neumaschinen sowie der sicherheitstechnische Status von Gebrauchtmaschinen.
Die immer komplexer werdende Technik stellt auch die Dokumentation vor große Herausforderungen. So ist es schon heute schwierig, die Dokumentation einer Maschine, die in Betrieb gegangen ist, bei nachträglichen Veränderungen auf dem aktuellen Stand zu halten. Unter dem Titel „Maschinendokumentation intelligent erstellen und nutzen“, stellten Kay Lenkenhoffe vom Lehrstuhl für Produktionssysteme (LPS) der Ruhr-Universität Bochum und André Barhelmey vom Insitut für Produktionssysteme (IPS) der TU Dortmund als Vertreter des Forschungsprojekts Cyber System Connector (CSC) die Ergebnisse des gerade zum Abschluss gebrachten Projekt vor: Ein virtuelles Abbild aller Systemkomponenten könnte die technische Dokumentation zukünftig auf dem aktuellen Stand halten. Selbst nach Veränderungen an der Maschine soll dieses Konzept gewährleisten, dass auch das bestehende Sicherheitskonzept noch eingehalten und dokumentiert wird.
Security-Angriffe wirken sich auch auf die funktionale Sicherheit aus
Bernard Mysliwiec wies in seinem Vortrag darauf hin, dass auch Angriffe auf die Security in der vernetzten Produktion Auswirkungen auf die funktionale Sicherheit haben. Der Vertreter des Normengremiums Merging IEC 62061 und ISO 13849-1 forderte die teilnehmenden Konstrukteure auf, in Zukunft auch eine Security-Analyse durchzuführen, erforderliche Maßnahmen zu ergreifen und den Einfluss auf die Safety abzuschätzen.
Ein weiteres Thema, das sich unmittelbar auf die Sicherheit von Menschen in der Fertigung auswirkt ist, die Mensch-Roboter-Kollaboration. Assistenzroboter, die direkt mit dem Menschen in einem Arbeitsraum ohne trennende Schutzeinrichtungen zusammenarbeiten, werden in Zukunft aus der Fertigung nicht mehr wegzudenken sein. Auch hier spielt die funktionale Sicherheit eine zentrale Rolle. Diesem Thema widmete sich das Praxisforum „Sichere Mensch-Maschine-Interaktion“.
In den drei weiteren Praxisforen hatten die Teilnehmer Gelegenheit sich zu praxisrelevanten Aspekten der funktionalen Sicherheit – darunter die Betriebssicherheitsverordnung oder die Validierung von Sicherheitsfunktion – auf den neuesten Stand zu bringen, anhand von Beispielen zu lernen, wo typische Fehlerquellen liegen und sich ein Bild davon zu machen, wohin die Reise geht. Viele Teilnehmer suchten darüber hinaus in den Pausen das Gespräch mit den Ausstellern auf der begleitenden Expo. (ud)
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Automatica 2016
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