Wälzlager Schaeffler liefert Schlüsselkomponenten für neuen Panamakanal

Redakteur: Katharina Juschkat |

Die jetzt eröffnete dritte Fahrrinne des Panamakanals beseitigt ein Nadelöhr für die globale Handelsschifffahrt. Bei dem Meisterwerk der Konstruktion hat Schaeffler mehr als 3400 Wälzlager für die Schleusentechnik und das Wassermanagement zugeliefert.

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Um das Wasser in einer Staustufe abzulassen, öffnen sich mehrere Ventile in einem unterirdischen Kanal, der die Sparbecken und die Staustufe miteinander verbindet. Aufgrund der großen Abmessungen von bis zu 7 m wurden die Ventile ebenfalls als Tore ausgeführt.
Um das Wasser in einer Staustufe abzulassen, öffnen sich mehrere Ventile in einem unterirdischen Kanal, der die Sparbecken und die Staustufe miteinander verbindet. Aufgrund der großen Abmessungen von bis zu 7 m wurden die Ventile ebenfalls als Tore ausgeführt.
(Bild: AFP)

Nach neunjähriger Bauzeit wurde am 26. Juni 2016 die neue, dritte Fahrrinne des Panamakanals eröffnet. Ab sofort können Schiffe mit einer Länge von bis 366 m und einer Breite von fast 50 m die Abkürzung zwischen Atlantik und Pazifik befahren. Bislang war die Passage nur Schiffen möglich, die maximal 290 m lang und 32 m breit waren. Lagerlösungen von Schaeffler bewegen die Schleusentore und Ventile.

Gewaltige Schleusentore werden mit 330.000 Nm angetrieben

Eine Schlüsselrolle nehmen Komponenten von Schaeffler bei der Betätigung der Schleusentore ein. Die Schleusen sind sowohl auf atlantischer als auf pazifischer Seite notwendig, damit die Schiffe den Höhenunterschied von 26 m überwinden und das Landesinnere passieren können. Dies geschieht mit jeweils drei aufeinander folgenden Schleusen, die mit Wasser aus benachbarten Speicherbecken geflutet werden. Die aus Stahlbeton bestehenden Schleusentore haben gewaltige Ausmaße: Sie sind 50 m breit, 30 m hoch und 10 m dick.

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Aus Sicherheitsgründen sind je Staustufe zwei Tore verbaut, die sich zur Seite hin öffnen. Den Mechanismus, um die Tore zu öffnen und zu schließen, entwickelte die italienische Ingenieurgesellschaft Cimolai Technology. Für die Bewegung sorgen je Tor zwei Hauptantriebe, die eine Seilwinde antreiben. Die Trommeln der Stahlseilwinden sind mit Pendelrollenlagern von Schaeffler gelagert. Da zum Antrieb der Tore sehr hohe Momente bis zu 330.000 Nm benötigt werden, ist jeweils ein Getriebe eingebaut, welches das Moment der Elektromotoren um das 280-fache erhöht. Die von PIV Drives, einem Unternehmen der Brevini-Gruppe, entwickelten Getriebe sind mit Kegel-, Pendel- und Zylinderrollenlagern von Schaeffler bestückt. Ein Großteil der Lager wurde mit der Beschichtung Triondur C ausgeführt, um Verschleiß vorzubeugen und damit den Betrieb über einen Zeitraum von 35 Jahren zu ermöglichen.

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