Studie zur Konnektivität in Europa Schlechtes Zeugnis für Netzwerkinfrastruktur
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Netzwerk-Anbinder Cradlepoint aus den USA hat mehr als 3.000 Entscheider in sechs europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, zu ihrer Meinung rund um die Qualität ihrer WAN-(Wide Area Network)-Konnektivität befragt. Teilnehmende aus allen Branchen stellen der Netzwerkinfrastruktur kein gutes Zeugnis aus.

Das Ergebnis der Studie: Durch mangelndes Engagement beim Ausbau der Mobilfunknetze, insbesondere der schleppenden Entwicklung der 5G-Datenübertragung, verlieren Unternehmen quer durch alle Branchen Milliarden von Euros. Deutschland schneidet im europäischen Vergleich besonders schlecht ab – mit ein Grund, warum Entscheider hierzulande große Stücke auf drahtlose WAN-Konnektivität via 4G und 5G setzen und Mobilfunk-Konnektivität bereits heute selbstverständlich zum Verbindungsmix zählt.
Europäische Regierungen investieren zu wenig in Konnektivität
74 Prozent der befragten Unternehmen beklagen jede Woche mindestens zwei Stunden Ausfallzeit. Der Umfrage zufolge führen Probleme bei der Datenübertragung bei 47 Prozent der Unternehmen zu höheren Betriebskosten und 33 Prozent berichten, dass sie wegen mangelhafter Verbindungen potenzielle Aufträge verlieren. Ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) gaben an, dass sie aufgrund schlechter Konnektivität Fachkräfte verlieren. Die Umfrage ergab auch, dass die Unternehmen mit überwältigender Mehrheit der Meinung sind, dass eine verbesserte Konnektivität die Stabilität bei zukünftigen Krisen erhöhen würde: 90,5 Prozent der Teilnehmer stimmten zu, dass eine bessere Datenanbindung helfen kann, potenzielle wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Verwerfungen abzufedern.
Bei den Regierungen scheint diese Erkenntnis jedoch noch nicht in vollem Umfang angekommen zu sein - 47 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihre Regierungen nicht genug in den Ausbau der Anbindungen investieren. Auch für Schüler sind mangelnde Investitionen ein Hindernis. 80 Prozent der Befragten konstatierten, dass mangelhafte Vernetzung Schüler daran hindert, ihr volles Potenzial zu entwickeln. Ebenfalls 80 Prozent stimmen der Aussage zu, dass bessere und kostenlose Internetverbindungen dazu beitragen würden, die Kluft zwischen ärmeren und reicheren Schülern zu schließen.
Deutschland setzt mehrheitlich auf Wireless-WAN via 4G und 5G
Deutschland sticht in der aktuellen Cradlepoint-Studie als „Konnektivitäts-Anomalie“ heraus: Obwohl eine der stärksten Wirtschaften in Europa, hinkt die Qualität in puncto WANs hinter der anderer europäischer Länder hinterher. Nur zwei Prozent der WAN-Verbindungen laufen hierzulande über Glasfaser. Verbindungsabrisse sind an der Tagesordnung. Nur 7,4 Prozent der befragten deutschen Entscheider hatten in den letzten zwölf Monaten keinerlei Konnektivitätsprobleme. Die meisten Befragten bezifferten die entstandene Downtime zwischen einer und drei Stunden pro Woche. Die Verantwortlichen beklagten vor allem Verluste an Einnahmen und Reputation sowie rückläufige Geschäftsaktivitäten, die durch unterbrochene WAN-Verbindungen entstanden.
87 Prozent der befragten Unternehmen – gleichmäßig verteilt über alle befragten Branchen – setzen bereits heute selbstverständlich auf WAN-Konnektivität via 4G und 5G. Die Mehrheit (knapp 70 Prozent) sieht Mobilfunk-Konnektivität als eine nachhaltigere Alternative zum Kabel, auch zu Glasfaser. Die Hauptgründe, warum Unternehmen auf Wireless-WAN-Konnektivität setzen, sind Gewinne an Flexibilität im Netzwerk, höhere Datenraten und die Aussicht, kritische Kommunikation über ein sicheres Netzwerk fahren zu können. Haupteinsatzgebiete sehen die Befragten in der Anbindung von Filialen, Niederlassungen und von Mitarbeitern im Homeoffice sowie der Anbindung von Anwendungen am Network Edge.
Zur Studie
Die Umfrage „State of Connectivity in Europe“ basiert auf den Ergebnissen einer Online-Umfrage, durchgeführt von Censuswide, mit mehr als 3.000 Befragten in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Italien. Bei den Befragten handelte es sich um Geschäftsinhaber, Führungskräfte oder leitende Angestellte in Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern; alle sind Entscheidungsträger im Bereich Technologie. Die Basis der Befragten in Deutschland umfasste 500 Teilnehmer.
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