Software & Engineering Sechs neue Software- und Engineering-Tools
Anbieter zum Thema
Von einer KI-basierten Edge-App, die frühzeitig Defekte im Antriebssystem anzeigt, über eine Software für die digitale Fabrikplanung bis hin zu einem Machine-Vision-Bundle mit integrierten Deep-Learning-Technologien – Wir zeigen Ihnen sechs Neuheiten aus dem Bereich Software & Engineering.

1. App für eine höhere Verfügbarkeit von Antriebssystemen
Im Rahmen der Predictive Services for Drive Systems erweitert Siemens das Angebot mit einer Edge Applikation. Der Predictive Service Analyzer soll frühzeitig Defekte im Antriebssystem anzeigen, bevor diese die gesamte Produktion beeinflussen. Somit können ungeplante Produktionsausfälle vermieden werden und Wartungszeiten rechtzeitig eingeplant werden, was die Verfügbarkeit von Anlagen laut Unternehmen um bis zu 30 Prozent erhöht.
Indem die Wartungs- und Instandhaltungsaktivitäten auf Basis des tatsächlichen Bedarfs stattfinden, erhöht das die Produktivität um bis zu 10 Prozent. Die KI-basierte Lösung des Analyzers erkennt bereits erste Anzeichen von Anomalien, die beispielsweise auf mechanische Schäden im Motor hindeuten. Die App bewertet den Schweregrad des Defekts und die zu erwartende Restlaufzeit und kann somit etwaige zukünftige Ausfälle vorhersagen.
Der Predictive Service Analyzer eignet sich besonders für Anwendungen mit konstanten Bewegungen, so wie es bei Pumpen, Lüftern und Kompressoren oder bei Motoren, die keine Drehzahlregelung benötigen, der Fall ist. Im Gegensatz zur bereits im Markt eingeführten Mindsphere App Predictive Service Assistant beruht bei der Edge App die Analyse auf der Auswertung von sehr hohen Datenmengen in nahezu Echtzeit, so das Unternehmen.
Alle Neuheiten im Überblick finden Sie hier:
2. Leistungsbedarf von I/O-Modulen ermitteln
Maschinenentwickler können nun mit wenigen Klicks feststellen, wo sie Stromversorgungsmodule für das I/O-System einplanen sollten. Eine neue Funktion in der B&R-Software Automation Studio ermöglicht, dass der Entwickler Anzahl und Position der Versorgungsmodule bereits in einer frühen Konstruktionsphase optimiert. So kann die Maschine später schnell und reibungslos in Betrieb genommen werden.
Die neue Funktion zur Optimierung der Leistungsversorgung ist in den Hardware Configuration Analyzer in Automation Studio integriert. Sollte es Module geben, die in der momentan geplanten Konfiguration unterversorgt wären, werden diese hervorgehoben. Die neue Funktion kann auch in bestehenden Projekten verwendet werden. Dazu muss lediglich die Firmware-Version der I/O-Module aktualisiert werden. Die Software soll so die Inbetriebnahme schneller und vorhersehbarer machen.
3. Digitale Fabrikplanung mit neuen Tools
Um eine hohe Genauigkeit und Planungsqualität bei der Fabrikplanung zu ermöglichen, gibt es auf dem Markt diverse Werkzeuge und Tools zur digitalen Planung. Meist sind dies 3D-Programme, die das produzierende Unternehmen schon zu Beginn eines Projekts unterstützen.
Eine moderne Planungssoftware wie M4 Plant von CAD Schroer soll die digitale Erstellung kompletter Fabriken und Anlagen ermöglichen. Hier lässt sich eine gewerkübergreifende 3D-Planung auf Basis bereits bestehender Fabrikdaten und Daten von Zulieferern erzeugen.
4. Artikeldaten für Millionen von Bauteilen
Schneller zu passenden, möglichst standardisierten Artikeldaten – das ist im Projektalltag heute die Maxime.
Das Eplan Data Portal bietet Artikeldaten für Millionen von Bauteilen. Dennoch kann es vorkommen, dass eine benötigte Komponente nicht im Portal hinterlegt ist. Fehlende Daten mussten Anwender bislang selbst erstellen oder anpassen – das ist zeitaufwändig und teils kostenintensiv. Mit dem neuen Data Portal Request Process können Anwender diese Aufgabe jetzt an Eplan übergeben. Das soll viel Arbeit beim Erstellen individueller Komponentendaten sparen und korrekte, standardisierte Daten sichern.
Neue Selektoren von ABB und Siemens vereinfachen das Engineering, das jetzt auch das US-amerikanische NFPA-Format unterstützt. Zudem wurde ein Filter integriert, der eine einfache Suche von Artikeldaten nach Norm erlaubt. Dies soll Unternehmen im eigenen Engineering-Prozess entlasten.
5. Embedded DevOps im Internet der Dinge
Der neu entwickelte Funktionsbaukasten eDO/8331 von SSV stellt das automatisierte Remote-Software-Deployment für Embedded-DevOps-Prozessketten in den Mittelpunkt. Dafür enthält der Baukasten einen Docker-basierten Update Server, ein Embedded Gateway DNP/8331 mit einem anwendungsbezogenen Debian-Linux-Betriebssystem, eine Client-Software für Maintainer sowie PKI-basierte Sicherheitsbausteine.
Den DNP/8331 gibt es in unterschiedlichen mechanischen Formfaktoren funktionsbereit zur Steckplatzintegration in Anwendersysteme oder als Altium-CAD-Funktionsblock, der sich von den Lizenznehmern in eigene Schaltungen einbetten lässt. Für das Debian-Linux-Betriebssystem des DNP/8331 stellt SSV über ein eigenes Repository aktuelle Sicherheits-Updates zur Verfügung, um eine Langzeitverfügbarkeit zu garantieren.
Mit Hilfe einer Entwicklungs-Roadmap verfolgt SSV das Ziel, den eDO/8331-Baukasten für vollständige IoT-Cyber-Resilienzlösungen zu erweitern.
6. Einfach zu bedienendes Machine-Vision-Bundle
Die MVTec Software GmbH präsentiert zusammen mit den Partnern AAEON Technology Inc. und der Basler AG ein einfach zu bedienendes Machine-Vision-Bundle mit integrierten Deep-Learning-Technologien.
Das Bundle mit dem Namen „UP Squared Pro AI Vision Development Kit“ ist mit Lieferung betriebsbereit und lässt sich laut Hersteller als optimales Deep-Learning-Einstiegspaket für alle denkbaren Machine-Vision-Applikationen nutzen. Anwender können per „drag-and-drop“ ganz einfach verschiedenste Machine-Vision-Applikationen erstellen.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1957100/1957191/original.jpg)
Industrie 4.0
So macht KI mehr aus IoT-Plattformen
(ID:48390684)