Datenübertragung Segelrennboot soll Geschwindigkeitsrekord knacken
Seit 10 Jahren liegt der Geschwindigkeitsrekord beim Segeln bei genau 65,45 Knoten. Ein Carbon-Segelboot nebst Sensorbestückung von Fischer Connectors soll diesen Rekord nun toppen.
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Das Team des Start-ups SP80 befindet sich momentan in der Endphase der Konstruktion seines Boots, das den seit 2012 bestehenden Geschwindigkeitsrekord im Segeln von 65,45 Knoten (121,21 km/h) brechen soll. Mit reiner Windkraft will man damit rund 80 Knoten schaffen – also rund 148,16 km/h. Eine tragende Rolle spielten dabei diverse Sensoren, die den Bootsführer und das Team an Land mit wichtigen Daten versorgten. Bei der Übertragung der Sensordaten setzt SP80 auf das Know-how von Fischer Connectors.
Bald werde das endgültige Design des Bootes für den Rekordversuch der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Stapellauf soll Ende 2022 stattfinden, während die ersten Tests in Südfrankreich für Frühling oder Herbst 2023 geplant sind, weil in diesen Jahreszeiten die Wetterbedingungen für das Vorhaben am günstigsten seien.
Mix aus Formel-1-Rennwagen und Düsenjäger
Das aus carbonfaserverstärktem Composite bestehende Boot SP80 wurde speziell dafür entwickelt, so schnell wie möglich über das Wasser zu gleiten, heißt es. Es ist dazu mit einem extrem belüfteten dreieckigen Tragflügel ausgestattet. Die Konstruktionsweise des Tragflügels maximiere die Stabilität und verhindere Kavitationseffekte – ein Phänomen, bei dem das Wasser rund um die Tragflügel bei extremen Geschwindigkeiten physikalisch gesehen zu kochen beginnt, wodurch das Boot verlangsamt wird und Beschädigungen an den betroffenen Strukturen drohen – man kennt das Problem vor allem an Schiffschrauben.
Fischer-Connectors-Sensoren spielen eine Hauptrolle
Gezogen wird das Boot von einem riesigen Kite-Drachen (im Bild). „Es laufen gerade mehrere Projekte, die zum Ziel haben, den langjährigen Segel-Geschwindigkeitsrekord zu brechen“, sagt Mayeul van den Broek, CEO des Start-ups SP80, mit Sitz in Renens in der Nähe von Lausanne. SP80 wurde 2019 von einem Team von Ingenieuren und Studierenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) gegründet. Momentan sind einige Mitglieder des internationalen Teams aus fast 50 Personen dabei, der speziellen Konstruktion des Bootes, das in der Werft von Persico Marine in Italien gebaut wird, den letzten Schliff zu geben. Die technischen Anforderungen seien entscheidend, wenn es darum gehe, die verschiedenen Sensoren miteinander zu verbinden. Denn sie sind zentraler Bestandteil der Ausrüstung des Bootes und des Bootsführers, heißt es – sowohl beim Stapellauf und während der Trainingsfahrten als natürlich auch beim Rekordversuch selber.
Big Brother hat auch den Bootsführer im Sensorblick
Zahlreiche Sensoren und Messgeräte überwachen dann den Zustand des Boots-Boliden, aber auch das Verhalten des Bootsführers. Übertragen werden die so gesammelten Messdaten über die Verbindungstechnik von Fischer Connectors, die aus Steckverbindern, Kabeln sowie elektronischen Systemen besteht, wie es heißt. Das Unternehmen, das auch in der Schweiz sitzt, liefert Hochleistungs-Verbindungssysteme, die so robust sind, dass sie beispielsweise im Meer oder generell unter Wasser genutzt werden können. Abnehmer sind der Verteidigungs- und Sicherheitsbereich sowie die Medizin und alle, die bei Test- und Messanwendungen etwas Besonderes brauchen, sagt Fischer Connectors. Dazu gehörten auch biometrische Daten, wie Vitalwerte und Sicherheitsparameter, die durch Sensoren, die der Bootsführer direkt am Körper trägt, übermittelt werden.
Wissen um die reine Signalintegrität reicht hier nicht
Die Wahl von Fischer Connectors sei ein logischer Schritt auf dem Weg zum Weltrekord. Denn man müsse sowohl während der Entwicklungsphase als auch während des eigentlichen Rekordversuchs möglichst alles Relevante überwachen. Um sicherzustellen, dass die generierten Daten dann auch effizient übertragen werden, brauche es nicht nur Fachwissen im Bereich der Signalintegrität sowie der Datenübertragung und -verwaltung. Auch elektronische Systeme, die einen ganzheitlichen Ansatz unterstützen, sind gefragt, um die End-to-End-Verbindung zu liefern, die das SP80-Team für das Überwachungssystem braucht.
Schon während der Entwicklungsphase werden Sensoren deshalb eingesetzt, um die Robustheit der Hochleistungsmaterialien des Bootes (Carbon, Titan, Edelstahl) zu verbessern und zu überprüfen. Während des Rekordversuchs werden durch die unterschiedlichen, direkt ins Boot eingebauten, elektronischen Komponenten und Kontrollsensoren Daten erhoben. Ebenso werden aus dem Informationsaustausch der Überwachungssensoren zwischen dem Bootsführer und dem Technik-Team an Land Informationen generiert.
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