Windkraft-Fusion Siemens und Gamesa geben Zusammenschluss der Windgeschäfte bekannt

Redakteur: Sariana Kunze

Siemens und Gamesa wollen es gemeinsam zum führenden Windkraftanbieter am Markt schaffen. Hierfür haben beide Unternehmen eine Vereinbarung über den Zusammenschluss des Siemens-Windgeschäfts inklusive Service mit Gamesa unterzeichnet.

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Siemens und Gamesa wollen gemeinsam zum führenden Windkraftanbieter avancieren.
Siemens und Gamesa wollen gemeinsam zum führenden Windkraftanbieter avancieren.
(Bild: CC0 Public Domain, pixabay.com)

Die Verschmelzung von Siemens Wind Power und Gamesa soll die Windgeschäfte beflügeln. Bei der Fusion wird Siemens neu ausgegebene Aktien an dem kombinierten Unternehmen erhalten und dann 59 Prozent der Anteile besitzen, während die bestehenden Aktionäre von Gamesa 41 Prozent halten werden. Im Rahmen des Zusammenschlusses leistet Siemens eine Barzahlung in Höhe von 3,75 Euro pro Aktie, die unmittelbar nach Vollzug der Fusion an die Gamesa-Aktionäre (ohne Siemens) ausgeschüttet werden wird (abzüglich regulärer Dividenden, die bis zur Vollendung des Zusammenschlusses ausgezahlt werden). Die Barzahlung entspricht 26 Prozent des unbeeinflussten Schlusskurses von Gamesa am 28. Januar 2016. "Als ein führender Windkraftanlagen-Anbieter – besonders in den Schwellenländern – ist Gamesa ein perfekter Partner für uns. Durch den Zusammenschluss werden Siemens und Gamesa eine deutlich breitere Palette an Produkten, Services und Lösungen anbieten können, um so die Kundenanforderungen zu erfüllen", sagte Lisa Davis, Mitglied des Vorstands von Siemens.

Darüber hinaus haben Gamesa und Areva eine vertragliche Vereinbarung getroffen, in deren Rahmen Areva auf bestehende vertragliche Einschränkungen bezüglich des zwischen Gamesa und Areva geschlossenen Offshore-Wind-Joint-Ventures Adwen verzichtet, was einen Zusammenschluss zwischen Gamesa und Siemens vereinfacht. Als Teil dieser Vereinbarung hat Gamesa – in Abstimmung mit Siemens – Areva eine Verkaufsoption für deren Beteiligung in Höhe von 50 Prozent und gleichzeitig eine Kaufoption für die Gamesa-Beteiligung in Höhe von 50 Prozent an Adwen eingeräumt. Beide Optionen können von Areva innerhalb von drei Monaten ausgeübt werden. Alternativ hat Areva das Recht (Drag Along), innerhalb dieses Zeitraums ihren Anteil sowie den Gamesa-Anteil an Adwen an einen Dritten zu veräußern.

Fusion bringt installierte Leistung von 69 GW weltweit

Auf Pro-Forma-Basis (zwölf Monate bis März 2016) hatte das kombinierte Unternehmen, das von Siemens konsolidiert werden wird, eine installierte Leistung von 69 GW weltweit, einen Auftragsbestand von ca. 20 Mrd Euro, einen Umsatz von 9,3 Mrd. Euro und ein angepasstes EBIT von 839 Mio. Euro. Das kombinierte Unternehmen wird seinen Sitz in Spanien haben und an der spanischen Börse notiert bleiben. Die Onshore-Zentrale wird in Spanien und die Offshore-Zentralen werden in Hamburg, Deutschland, und Vejle, Dänemark, sein.

Beide Geschäftsbereiche ergänzen sich in hohem Maße in Bezug auf globale Aufstellung, bestehende Produktportfolios und Technologie. Das kombinierte Geschäft wird global in allen wichtigen Regionen aktiv sein und ein weltweites Fertigungsnetzwerk haben. Siemens Wind Power hat eine gute Position in Nordamerika und Nordeuropa, während Gamesa gut in stark wachsenden Schwellenmärkten wie Indien und Lateinamerika sowie in Südeuropa positioniert ist. Zudem wird diese Transaktion zu einem Produktportfolio führen, das alle Windklassen und die wichtigsten Marktsegmente adressiert und Kundenansprüchen besser entspricht.

Kombiniertes Windkraft-Geschäft passt in Vision 2020 von Siemens

"Die Fusion mit Siemens zeigt die Anerkennung der Arbeit von Gamesa in den vergangenen Jahren und unser Bestreben, langfristigen Mehrwert zu generieren, indem wir erhebliche Synergien schaffen und den Horizont für profitables Wachstum erweitern. Wir treten heute in eine neue Ära ein und schaffen zusammen mit Siemens einen weltweit führenden Anbieter in der Windkraftbranche. Wir werden unsere Arbeit wie bisher fortsetzen – als Teil eines stärkeren Unternehmens und mit besseren Möglichkeiten, all unseren Kunden End-to-end-Lösungen anzubieten", sagte Ignacio Martín, Executive Chairman und CEO von Gamesa.

"Der Zusammenschluss unseres Windgeschäfts mit Gamesa folgt einer klaren und überzeugenden Branchen-Logik in einem attraktiven Wachstumsmarkt, in dem Skaleneffekte ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für mehr Kosteneffizienz bei erneuerbaren Energien sind. Mit dieser Kombination können wir unseren Kunden noch mehr Möglichkeiten bieten und Wert für die Aktionäre des neuen Unternehmens schaffen. Das kombinierte Geschäft passt genau in die Vision 2020 von Siemens und unterstreicht unser Bekenntnis zu einer bezahlbaren, zuverlässigen und nachhaltigen Energieversorgung", sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens.

Siemens und Gamesa erwarten ein erhebliches Synergiepotenzial durch den Zusammenschluss. In Summe werden jährliche EBIT-Synergien von 230 Mio. Euro im Jahr vier nach Closing erwartet.

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