KI-Reallabor Smart Factory in Lemgo liefert Daten für KI-Entwickler
Das KI-Reallabor ist eine offene, aber geschützte Umgebung, um reale Industriedaten für die Entwicklung industrieller, datenbasierter Lösungen zugänglich zu machen.
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Insgesamt zehn Partner haben ein neues KI-Reallabor eingeweiht, wo in Zukunft Realdaten gesammelt und Technologien rund um Industrie 4.0 getestet werden sollen. Wie das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) mitteilt, beginnt das Unternehmen Cuna offiziell mit der Produktion in der Smart Factory in Lemgo (Nordrhein-Westfalen).
Bei Cuna handelt es sich um ein 2018 gegründetes Startup, das Mehrwegbecher aus CO2-neutralem, pflanzlichen Material herstellt. Die Becher werden aus einem biobasierten Kunststoff ohne Einsatz von Öl hergestellt und sind wiederverwend- sowie recyclebar, so das Fraunhofer IOSB. Das Forschungsinstitut suchte Produktionspartner für den Aufbau einer wirtschaftlichen Fertigung in der Smart Factory OWL, einer gemeinsamen Initiative des Fraunhofer IOSB und der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (OWL). Grund für die Suche war das Vorhaben, datengetriebene Anwendungsfälle gemeinsam mit der Plattform Industrie 4.0 an einer realen Produktion umzusetzen.
Wertschöpfungskette abbilden
Zu den Partnern gehören der Kunststoffverarbeiter Hadi-Plast, der Maschinenhersteller Arburg, Robotik-Hersteller Kuka sowie Fpt Robotik und Barth Mechanik. Außerdem beteiligt sind Rea Elektronik, Digicolor und Ianus Simulation. Gefördert wird das KI-Reallabor vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit zwei Millionen Euro.
In der Smart Factory soll die gesamte Wertschöpfungskette vom Komponentenhersteller über den Betreiber der Produktion bis zum Kunden abgebildet werden. Damit entstehe ein reales Experimentierfeld für Technologien der Industrie 4.0 und KI, in dem die Produktion kontinuierlich Daten liefert. Diese Daten stehen Forschungseinrichtungen, KI-Entwicklern sowie Unternehmen zur Verfügung. „Ein derartiges Operieren am offenen Herzen ist unseres Wissens deutschlandweit einmalig. Die Smart Factory stellt die höchsten Anforderungen an die Gestaltung des Technologietransfers bei laufendem Betrieb. Gleichzeitig bietet dieser Ansatz aber den schnellsten Reifeprozess.“, sagt Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer IOSB.
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