Sensoren Smart Shirt misst Vitaldaten von Astronaut Matthias Maurer
Mithilfe von zwei daumengroßen Sensoren in einem Shirt wollen Wissenschaftler den relativen Blutdruck und die Öffnungs- und Schließzeiten der Herzklappen eines Astronauten im All überwachen. Die Technik könnte auch auf der Erde sinnvoll genutzt werden.
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Wissenschaftler der TU Hamburg haben ein Smartes Shirt entwickelt, das mithilfe von Sensoren die Vitaldaten von einem Astronauten überwacht. Wie die Universität mitteilt, ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer mit der Weltraummission „Cosmic Kiss" zur ISS aufgebrochen, um das Smarte Shirt im All zu testen. Entwickelt wurden die Sensoren von Ulf Kulau, Junior Professor der TU Hamburg, und seinem Team. Die Sensoren können minimale, durch den Herzschlag bedingte Brustkorbbewegungen messen.
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Experiment
Mit Sensoren im T-Shirt den Puls messen
Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob sie mithilfe des Smart Shirts Maurers Herz während dessen sechsmonatigen Aufenthalts auf der ISS beobachten können. Gleichzeitig soll die Signalverarbeitung auch unter Raumfahrtbedingungen noch weiter in den Sensor integriert werden.
Einblicke in die Physiologie
Das Smart Shirt ist mit insgesamt zwei Sensoren ausgerüstet, die am Herzen und an der Halsschlagader kleinste Bewegungen wahrnehmen können. „Mit dieser Methode könnten wir zukünftig mit kleinster Technologie tiefere Einblicke in die Physiologie eines Astronauten bekommen, und so zum Beispiel die Folgen des Muskelabbaus in der Schwerelosigkeit beobachten“, sagt Kulau. Im Frühjahr 2022 soll die Methode auch an der italienischen Astronautin Samantha Cristoforetti getestet werden.
Laut Kulau könne das Experiment künftige Gesundheitsüberwachungssysteme im Weltraum beeinflussen und eine Art Frühwarnsystem für Astronauten etablieren. „Vor allem bei Außeneinsätzen stehen Astronauten unter enormen Stress und erkennen im Notfall ihre eigenen körperlichen Grenzen nicht. Die Sensoren könnten Veränderungen im Herzschlag frühzeitig feststellen und dem Astronauten signalisieren, dass er eine Pause braucht“, so Kulau. Auch auf der Erde finden sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten der Technologie, heißt es weiter. Zum Beispiel, um das Herz kranker Patienten dauerhaft zu beobachten.
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