Security So könnte sich der Cybersecurity-Markt 2018 entwickeln

Redakteur: Katharina Juschkat

Airbus Cybersecurity stellt drei Prognosen für den Cybersecurity-Markt im Jahr 2018 auf. So sollen vermehrt Gefahren von Sozialen Medien und Drahtlosnetzen ausgehen. Wie sich Unternehmen jetzt schützen können.

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Airbus gibt drei Prognosen für den Security-Markt 2018 ab.
Airbus gibt drei Prognosen für den Security-Markt 2018 ab.
(Bild: Airbus)

Forscher von Airbus Cybersecurity haben eine Liste der wichtigsten Technologieprognosen für 2018 erstellt. Die Übersicht basiert auf Trends, die 2017 in den Security Operations Centers des Unternehmens in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ermittelt wurden.

Prognose 1: Fehlende Social-Media-Sicherheitsrichtlinien als ernsthaftes Risiko für Unternehmen

2017 wurden Social-Media-Plattformen regelmäßig für die Verbreitung gefälschter Nachrichten oder die Manipulation der öffentlichen Meinung genutzt. Soziale Medien lassen sich zur Manipulierung von Personen und für das Ausspionieren von Informationen nutzen und sind damit ein Einfallstor für diverse hochentwickelte Angriffe auf Unternehmen. Kriminelle und Hacker nutzen diese Plattformen für betrügerische Antiviren- und Phishing-Kampagnen oder die Verbreitung von Malware zum Schaden ihrer Opfer.

Soziale Medien verbinden Menschen weltweit und bieten in der digitalen Welt eine Plattform für Diskussionen und den schnellen Austausch von Ideen. Markus Brändle, Head of Airbus Cybersecurity, erklärt: „Aus Sicht der Angreifer sind soziale Medien jedoch ein leichtes Ziel geworden. Das liegt daran, dass sich viele Nutzer nicht um Cybersicherheit kümmern, oder darum, wie einfach und kostengünstig diese Plattformen zugänglich sind. Zum Schutz gegen Social-Media-Angriffe müssen Organisationen unternehmensweite Sicherheitsrichtlinien für soziale Medien implementieren“, fordert Brändle. Dazu gehöre die Entwicklung von Mitarbeiter-Schulungsprogrammen zur Nutzung von sozialen Medien sowie die Erstellung von Reaktionsplänen, die im Falle einer Sicherheitsverletzung die Rechts-, Personal-, Marketing- und IT-Abteilungen koordinieren.

Prognose 2: Angriffe auf Drahtlos-Netzwerke nehmen dramatisch zu

Die Zahl der Angriffe auf Drahtlos-Netzwerke wird ansteigen, da Angreifer versuchen, die im Oktober 2017 öffentlich gemachte Krack-Sicherheitslücke („Key Reinstallation Attack“) auszunutzen, prognostiziert Airbus. Diese Lücke ermöglicht es Angreifern, den Wifi-Datenverkehr zwischen Geräten und einem Wifi-Router abzufangen, auszulesen und schlimmstenfalls sogar schädliche Daten in Websites einzubringen. Angreifer könnten laut Airbus Cybersecurity über die betroffenen Geräte möglicherweise auch vertrauliche Informationen abrufen, wie Kreditkartendetails, Passwörter, Chat-Nachrichten oder E-Mails.

Brändle fordert: „Organisationen, die ihren Kunden solche Dienste anbieten, müssen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen bieten. Angriffe dieser Art sind insbesondere gefährlich für Nutzer alter Geräte, die von den Anbietern nicht mehr unterstützt werden und sie so zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht.“ Diese Bedrohungen könnten auch eine verstärkte Nutzung von Virtual Private Networks (VPN) durch sicherheitsbewusste Nutzer zur Folge haben.

Prognose 3: Verschlüsselung stellt Strafverfolgungsorgane weiterhin vor Herausforderungen

Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, die verstärkte Nutzung von Cloud-Computing, die zunehmende Zahl von Datenschutzverletzungen und die Einführung einer Datenschutzgrundverordnung werden dazu beitragen, dass Unternehmen künftig die End-to-End-Verschlüsselung als effektivste Möglichkeit der Datensicherung nutzen, prognostiziert Airbus. Die Verschlüsselung wird aber auch die Strafverfolgung vor Herausforderungen stellen, da auch Kriminelle diese Technik für Spionage und andere subversive Zwecke nutzen werden.

Der Head von Airbus Cybersecurity erklärt: „Bei der Bewertung der Kosten für eine Sicherheitslösung ist es wichtig, die finanziellen Auswirkungen eines Sicherheitsvorfalls zu berücksichtigen. Organisationen könnten im Falle einer Datenschutzverletzung mit Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Umsatzes belegt werden.“ Die Kosten für eine Lösung sollten daher immer in Relation zu den bestehenden Risiken betrachtet werden.

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